AusbildungBerufGehälter am

Sie interessieren sich für Elektronik und kleinste Technologien? Als Mikrotechnologe beschäftigen Sie sich mit Halbleitern und Systemtechnik im Miniaturformat. Hier erfahren Sie, wie die Ausbildung aussieht, wie viel Sie dabei verdienen können und wie Ihre Karrierechancen sind.

Überblick

  • Ausbildung zum Mikrotechnologen
  • Ausbildungsstruktur für Mikrotechnologen
  • Ausbildungsinhalte von Mikrotechnologen
  • Halbleitertechnik für Mikrotechnologen
  • Mikrosystemtechnik für Mikrotechnologen
  • Prüfungen bei der Ausbildung zum Mikrotechnologen
  • Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung als Mikrotechnologe
  • Arbeitsgebiete von Mikrotechnologen
  • Arbeitsbedingungen für Mikrotechnologen
  • Verdienst als Mikrotechnologe
  • Weiterbildungsmöglichkeiten für Mikrotechnologen
  • Mikrotechnologen und Prozessmanager

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Ausbildung zum Mikrotechnologen

Die Ausbildung zum Mikrotechnologen dauert in der Regel drei Jahre. Sie findet nach dem dualen System statt, welches vorsieht, dass Sie den Beruf sowohl in einem Betrieb als auch in der Berufsschule erlernen.

Dabei können Sie in Schule und Betrieb praktische Kenntnisse erwerben, theoretisches Wissen wird hingegen hauptsächlich in der Berufsschule vermittelt. Neben den Kernkompetenzen für den Beruf sind das auch flankierende Themengebiete wie Sprachen und Sozialkunde.

Die Ausbildung wurde im Jahr 1998 neu geordnet.

Ausbildungsstruktur für Mikrotechnologen

Die Ausbildung zum Mikrotechnologen teilt sich in zwei Schwerpunkte auf:

  • Halbleitertechnik
  • Mikrosystemtechnik

Je nachdem in welchem Betrieb Sie lernen und wofür Sie sich entscheiden, werden Sie in den letzten 52 Wochen Ihrer Ausbildung konzentriert auf das eine oder das andere Thema eingehen.

Ausbildungsinhalte von Mikrotechnologen

Als Mikrotechnologe lernen Sie die unterschiedlichen Materialien kennen, aus denen Halbleiter und Mikro-Systeme produziert werden. Sie wissen, wie man diese Materialen beschafft, wie man die Qualität kontrolliert und wie man Reststoffe oder Abfallprodukte richtig entsorgt.

Für die Planung von Mikroelektronik braucht man Computer, für die Herstellung spezielle Anlagen. Als Mikrotechnologe müssen Sie wissen, wie man damit umgeht. Dazu gehört, dass diese Maschinen häufig in Reinräumen stehen. Nach Ihrer Ausbildung können Sie prüfen, ob die notwendigen Reinheits-Bedingungen gegeben sind.

Als zusätzliche Werkzeuge brauchen Mikrotechnologen Test-Apparaturen, mit denen man feststellen kann, ob die Halbleiter und andere Produkte qualitativ hochwertig sind.

Halbleitertechnik für Mikrotechnologen

Als Halbleiter bezeichnet man Materialien, die nur unter bestimmten Bedingungen Strom leiten und deshalb hervorragend dafür geeignet sind, zu komplexen Systemen auf kleinstem Raum zusammengesetzt zu werden. Deshalb kommen sie fast universell in den unterschiedlichsten Geräten vor.

Als Mikrotechnologe wissen Sie, welche Halbleiter-Materialien unter bestimmten Bedingungen am besten geeignet sind und wie sich maßgeschneiderte Systeme daraus aufbauen lassen.

Mikrosystemtechnik für Mikrotechnologen

Die Mikrosystemtechnik treibt die Miniaturisierung von Bauteilen auf die Spitze. Damit wird Platz, Energie und Material gespart. Man kann die unterschiedlichsten Komponenten verkleinern: Heizungen, Leitungen und Schalter, Zahnräder, Signalübertragung und vieles mehr.

Prüfungen bei der Ausbildung zum Mikrotechnologen

Mikrotechnologen machen nach wie vor zwei Prüfungen: Eine Zwischenprüfung und eine Abschlussprüfung.

Die Zwischenprüfung ist für die Mitte des zweiten Ausbildungsjahres vorgesehen, die Abschlussprüfung nach dem dritten Jahr.

In der Zwischenprüfung müssen Sie innerhalb von vier Stunden eine praktische Aufgabe lösen, sowie in maximal 90 Minuten eine Theorieprüfung bestehen. Bei der praktischen Aufgabe kann es sich zum Beispiel um eine Instandhaltung oder die Umrüstung einer Maschine handeln.

Die Abschlussprüfung ist in vier Teile aufgeteilt:

  • Zwei betriebliche Aufgaben innerhalb von 35 Stunden
  • Sicherung von Qualitätsstandards
  • Sicherung verfahrenstechnischer Prozesse
  • Wirtschafts- und Sozialkunde

Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung als Mikrotechnologe

Rein rechtlich müssen Sie keine Voraussetzungen über einen Schulabschluss hinaus erfüllen. Je höher dieser Schulabschluss ist, desto bessere Chancen haben Sie bei einem Ausbildungsunternehmen genommen zu werden. Die meisten Unternehmen stellen bevorzugt Bewerber mit Abitur ein. Außerdem sollten Sie möglichst schon einmal ein Praktikum in diesem Bereich gemacht haben.

Um Ihre Aufgaben gut erfüllen zu können, brauchen Sie die Fähigkeit in größeren Zusammenhängen zu denken, ohne die Details aus den Augen zu verlieren.

Arbeitsgebiete von Mikrotechnologen

In diesem Beruf arbeiten Sie meist für ein Industrieunternehmen, das Halbleiter oder Mikrosystemtechnik plant oder herstellt. Weitere Arbeitgeber sind Forschungseinrichtungen und Lehranstalten. Bei den untersuchten oder designten Produkten kann es sich um Sensoren, Schalter oder andere Systeme handeln.

Arbeitsbedingungen für Mikrotechnologen

Da Produktionsmaschinen möglichst ununterbrochen laufen sollten, um einen hohen Effizienzgrad zu erreichen, arbeiten viele Mikrotechnologen im Schichtdienst. Sie halten sich dabei regelmäßig in Reinräumen auf, was zwar keine erhöhte Gefahr für die Gesundheit mit sich bringt, aber anfangs eine ziemliche Umstellung ist.

Verdienst als Mikrotechnologe

Sie beginnen Ihre Ausbildung zum Mikrotechnologen mit einem Gehalt von etwa 850 bis 950 Euro brutto im Monat. Für jedes weitere Jahr bekommen Sie um die 50 Euro mehr, so dass Sie am Ende Ihrer Ausbildung bis zu 1.050 Euro bekommen.

Später in Ihrem Beruf bekommen Sie im Durchschnitt 2.800 bis 3.300 Euro im Monat. Ihr Gehalt hängt davon ab, wo Ihr Betrieb ansässig ist und wie viel Erfahrung Sie mit einbringen.

Weiterbildungsmöglichkeiten für Mikrotechnologen

Wenn Sie sich weiterbilden wollen, um mehr Geld als Mikrotechnologe zu verdienen, bietet sich die Qualifikation zum Industriemeister an. Für Mikrotechnologen wird die Fachrichtung Elektrotechnik angeboten. Daneben kann für Sie auch der staatlich geprüfte Techniker sinnvoll sein, der in verschiedenen Fachrichtungen angeboten wird. Zur Verfügung stehen unter anderem Mikrosystemtechnik, Maschinentechnik, Elektrotechnik und Leiterplattentechnik.

Inhaltlich können Sie tiefer in die Materie einsteigen, wenn Sie ein Studium beginnen. Zum Beispiel in den Fächern Mikrotechnik, Nanowissenschaft, Automatisierungstechnik oder Sensortechnik.

Sie sollten sich erkundigen, welche Seminare und Fortbildungen in Ihrer Nähe oder als Fernstudium angeboten werden.

Mikrotechnologen und Prozessmanager

Eine beliebte Weiterbildung für Mikrotechnologen ist die zum Prozessmanager. Dabei lernen Sie am praktischen Beispiel, wie Sie komplexe Aufgaben planen und überwachen können. Dafür arbeiten Sie am Arbeitsplatz mit einem Ausbilder zusammen, der Sie strukturiert anleitet. Die gesamte Ausbildung dauert etwa 2,5 Jahre.

Um diese Ausbildung machen zu können, sollten Sie sich frühzeitig mit Ihrem Betrieb absprechen.

Bildquelle: © Dr_Kateryna – Fotolia.com

0 Bewertungen
0.00 / 55 0