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Physiklaboranten zählen zu den Generalisten unter den Naturwissenschaftlern. Ihr Berufsbild zeichnet sich dadurch aus, dass die Aufgaben sehr vielfältig und unterschiedlich ausfallen können – je nach Branche und Betrieb. Als ihre Hauptaufgabe kann man das Ermitteln von Eigenschaften verschiedener Werkstoffe ansehen.

Physiklaborant ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Wie die Ausbildung im Einzelnen aussieht, welches Gehalt und welche Perspektiven einen als Physiklaborant erwarten – all das erfahren Sie in diesem Artikel.

Übersicht:

  • Berufsbild und Aufgaben Physiklaborant
  • Ausbildung zum Physiklaborant
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

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Berufsbild und Aufgaben Physiklaborant

Das Berufsbild von Physiklaboranten zeichnet sich dadurch aus, dass die Aufgaben sehr vielfältig sind. Der Physiklaborant kann daher treffend als Generalistenberuf bezeichnet werden. Seine praktischen und theoretischen Ausbildungen sind umfangreich und breit gefächert.

Die Hauptaufgabe von Physiklaboranten ist das Ermitteln von Eigenschaften verschiedener Werkstoffe. Physiklaboranten führen daher physikalische Messungen und Versuchsreihen durch. Sie bauen Versuchsanlagen auf, bereiten Messungen bzw. Versuche vor, führen sie durch und dokumentieren sie.

Physiklaboranten arbeiten in enger Kooperation mit Naturwissenschaftlern und Ingenieuren, typischerweise in einem physikalischen Labor, in dem geforscht, geprüft, konstruiert und gemessen wird.

Die Ausbildung und Beschäftigung von Physiklaboranten erfolgt dabei sowohl in öffentlichen Einrichtungen wie Universitäten und physikalischen Forschungsinstituten Instituten als auch in industriellen Unternehmen, in denen Physiklaboranten vor allem für die Konstruktions- und Fertigungsprüfung, aber oft auch in der Forschung eingesetzt werden. Dazu zählen Prüflaboratorien verschiedener Industriezweige wie z.B. der Maschinenbau-, Glas- und Baustoffindustrie.

Ausbildung zum Physiklaborant

Wer als Physiklaborant tätig werden möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Wie diese aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Form und Dauer

Physiklaborant ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie. Die Ausbildung wird von Hochschulen, hochschulnahen Einrichtungen und eben auch in der Industrie angeboten.

Die duale Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.

Inhalte

Physikalische Inhalte umfassen den größten Teil der Grundausbildung. Dazu kommen Ausbildungen in Elektrotechnik und Elektronik, Vakuumtechnik, Informatik, Optik, Technischer Mechanik, Wärmetechnik und Fotografie (inkl. Bildverarbeitung). Die Ausbildung in chemischen Arbeitstechniken trägt zur Arbeitssicherheit in physikalisch-technischen Laboren bei.

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden daher unter anderem:

  • wie sie Laborgeräte aus den unterschiedlichsten Materialien, z.B. Glas, Porzellan und Metall, zum Aufbewahren, Lagern, Trennen, Vereinigen und Reinigen von Arbeitsstoffen einsetzen
  • Arbeitsstoffe zu kennzeichnen und z.B. mit Säuren und Salzen sowie mit organischen Lösemitteln umzugehen
  • welche physikalischen und chemischen Methoden der Stofftrennung, -vereinigung und -reinigung es gibt
  • wie sie Spannung, Widerstand und Stromstärke messen sowie Schaltungen anfertigen und Geräte montieren
  • wie man mikrobiologische Arbeitstechniken anwendet, z.B. Sterilisation und Desinfektion
  • welche Maßnahmen zum Schutz vor Korrosion und Verschleiß zu ergreifen sind
  • wie man die Mechanik von Festkörpern, Flüssigkeiten und Gasen charakterisiert, Kräfte bestimmt und berechnet sowie elastische Größen bestimmt
  • wie man Messungen und Berechnungen zur Wärmeausdehnung durchführt
  • welche Sicherheitsmaßnahmen zum Strahlenschutz es gibt und wie man sie anwendet
  • wie man Computer zur Lösung labortechnischer Aufgaben einsetzt, z.B. zur Steuerung, Messdatenerfassung und -auswertung

Zugangsvoraussetzungen

Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für die Ausbildung zum Physiklaborant. Betriebe stellen jedoch vorwiegend Bewerber mit Hochschulreife (Abitur) ein.

Als angehender Physiklaborant muss man verantwortungsbewusst und sehr genau arbeiten. Zudem darf man keine Scheu davor haben, mit Strom, Strahlungen und Säuren zu hantieren.

Ausgeprägtes Interesse an Physik ist das A und O. Es kann vorkommen, dass potentielle Arbeitgeber Bewerbern zunächst einen Physik-Einstellungstest vorlegen.

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Physiklaborant während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Tarifauswertung – Tarifvertragliche Ausbildungsvergütungen beträgt eine beispielhafte monatliche Ausbildungsvergütung (brutto, Stand Oktober 2015):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 860 bis € 957
  • 2. Ausbildungsjahr: € 918 bis € 1.007
  • 3. Ausbildungsjahr: € 977 bis € 1.096
  • 4. Ausbildungsjahr: € 1.008 bis € 1.155

Nach der Ausbildung

Als ausgebildeter Physiklaborant liegt das Einstiegsgehalt zwischen 1.600 und 2.300 Euro brutto monatlich. Das ist eine ziemlich große Spanne. Der Grund:

Das Gehalt eines Physiklaboranten hängt grundsätzlich davon ab, wo er beschäftigt ist. Denn es gibt je nachdem, ob man im öffentlichen Dienst oder in einem industriellen Betrieb ist, unterschiedliche tarifliche Vorgaben. Bei einem Berufseinstieg kann man mit einem Lohn von mindestens 1.600 Euro rechnen. Dies ist die unterste Grenze, der Durchschnitt liegt zwischen 1.900 und 2.200 Euro. Im öffentlichen Dienst wird der Lohn eher im oberen Bereich liegen, da hier sehr strenge Gehaltsvorgaben herrschen. Auch in der Industrie gibt es bezüglich der Gehälter tarifliche Vorgaben, allerdings ist nicht jedes Unternehmen an diese gebunden.

Mit steigender Berufserfahrung steigt auch das Gehalt weiter an. Nach einigen Jahren im öffentlichen Dienst kann man bei unveränderter Position bereits bis zu 2.500 Euro brutto im Monat verdienen.

Wer sich weiterbildet – zum Beispiel zum Techniker – und mehr Verantwortung übernimmt, kann sein Gehalt noch weiter steigern: Löhne bis zu 3.000 Euro brutto im Monat sind damit möglich.

Berufliche Perspektiven

Nach der Ausbildung eröffnen sich verschiedene Möglichkeiten für die weitere berufliche Entwicklung:

Als ausgebildeter Physiklaborant kann man durch Anpassungsweiterbildungen seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern. Das Themenspektrum reicht dabei von Physik bis hin zu Elektrotechnik.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, die Weiterbildung als Techniker der Fachrichtung Physiktechnik zu absolvieren.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Physikingenieurwesen erwerben.

Bildquelle: © BillionPhotos.com – Fotolia.com

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