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Raumausstatter, Dekorateur und Innenarchitekt kümmern sich alle darum, dass Innenräume das passende Ambiente haben oder die Eigenschaften bieten, die man für Wohnen und Arbeiten braucht. Hier erfahren Sie alles darüber, welche Berufe es in diesem Bereich gibt und was Sie im Einzelnen darüber wissen müssen. Denn manchmal kommt es auf die kleinen aber wichtigen Unterschiede an.

Überblick

  • Entwicklung der Raumausstattung
  • Aufgaben von Raumausstattern
  • Raumausstatter oder Polsterer?
  • Raumausstatter oder Bodenleger?
  • Raumausstatter oder Tapezierer?
  • Raumausstatter oder Innenarchitekt?
  • Raumausstatter oder Feng Shui-Berater?
  • Raumausstatter oder (Innen-) Dekorateur?
  • Voraussetzungen für Raumausstatter
  • Verdienst als Raumausstatter

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Entwicklung der Raumausstattung

Damit man heute in einem Raum wohnen oder arbeiten kann, müssen vorher eine ganze Reihe von Aufgaben erledigt werden. Zuerst müssen Sie dafür sorgen, dass die Temperatur stimmt und man im Inneren vor Wind und Wetter geschützt ist. Danach brauchen Sie noch allerhand Zu- und Ableitungen für Strom, Wasser, die Klimaanlage und so weiter. Erst wenn das alles erledigt ist, können Sie sich daranmachen den Raum schön einzurichten.

Seit die Menschen sich dauerhaft in festen Wohnungen niedergelassen haben, wird die Einrichtung ebenso von den Notwendigkeiten des täglichen Lebens wie von der jeweiligen Mode geprägt. Lange Zeit war es aber den Bewohnern überlassen ihre Räume einzurichten. Erst spät konnten sich zunächst Wohlhabende und dann auch viele andere Menschen leisten jemanden dafür zu bezahlen, dass er die eigene Wohnung schön einrichtet.

Aufgaben von Raumausstattern

Je nachdem wie man den Begriff Raumausstatter definiert, umfasst er einen mehr oder weniger großen Bereich, der von der kompletten Raumausstattung bis zur Herstellung von speziellen Textilien für Innenräume reicht.

Ein klassischer Raumausstatter mit eigenem Laden verkauft in der Regel Geschirr, Möbel, Bettwäsche und Dekorationsartikel, aber seine Kernkompetenz liegt darin:

  • Möbel zu polstern und zu bespannen
  • Bodenbeläge zu installieren
  • Fenster zu dekorieren
  • Wände mit Textilien oder Tapeten zu verschönern
  • Sonnen- und Sichtschutz an Fenstern und vor Terrassen anzubringen

Dabei ist es zweitrangig, ob sich der Innenraum in einem Haus oder einem Fahrzeug wie einem Flugzeug, Schiff oder Auto befindet.

Raumausstatter oder Polsterer?

Wie der Name schon sagt, sind Polsterer dazu ausgebildet, Möbel zu polstern. In der Regel verwenden sie dafür verschiedene Metall- oder Kunststoff-Federn, Füllstoffe aus Kunststoff oder natürlichen Materialien und Stoff für die Bespannung. Wenn es sich um einen Lederüberzug handelt, dann wird dieser häufig auch von einem Sattler hergestellt.

In vielen Fällen sind die Funktionen von Sattlern und Polsterern aber in einer Person vereint.

Raumausstatter oder Bodenleger?

Der Bodenbelag ist eine der wichtigsten Merkmale, die die Wohnqualität und das Raumklima bestimmen. Ein Bodenleger hat sich während seiner Ausbildung ein umfangreiches Wissen über verschiedene Bodenbeläge aus Holz, Keramik und Kunststoff angeeignet.

Er weiß welcher Belag für welchen Raum passt, kann ihn fachgerecht verlegen und dabei praktischen Nutzen mit einer gelungenen Optik verbinden. Weil sein Arbeitsfeld aber so speziell ist, handelt es sich beim Bodenleger um einen eigenen Beruf. Der Raumausstatter kümmert sich nur um textile Bodenbeläge also in der Regel Teppiche.

Raumausstatter oder Tapezierer?

Sie müssen sich nicht unbedingt zum Raumausstatter ausbilden lassen, um das Tapezierer-Handwerk zu lernen. Die nötigen Kenntnisse werden auch im Rahmen der Ausbildung zum Maler und Lackierer vermittelt. Am Beruf des Tapezierers zeigt sich sehr schön, welcher Wandel sich im Handwerk vollzogen hat.

Während vor ein paar hundert Jahren der Tapezierer für die Innenausstattung eines Raumes zuständig war, ist es heute der Raumausstatter. Als die Tapezierer ihre Blütezeit erlebten, stellten sie neben Tapeten, Wand- und Deckenbehängen auch Matratzen, Paravents und zahlreiche andere Gegenstände her, die man heute nur noch in Museen findet.

Raumausstatter oder Innenarchitekt?

Die Innenarchitektur umfasst die Planung und Gestaltung von Innenräumen. Diese Tätigkeit von Architekten oder Innenarchitekten bietet viele Überschneidungen zu anderen Raumausstattern. Der Unterschied liegt darin, dass die Innenarchitektur schon einsetzen kann, bevor ein Raum gebaut wurde. Außerdem sind sowohl Architekt als auch Innenarchitekt geschützte Berufsbezeichnungen. Sie können sich also nicht einfach so als Innenarchitekt bezeichnen.

Raumausstatter oder Feng Shui-Berater?

Immer wieder schwappen Moden aus anderen Ländern zu uns nach Deutschland. Dazu gehört die Raumausstattungs-Philosophie, die als Feng Shui bekannt ist. Um Räume nach der westlichen Auslegung der Feng Shui-Lehre zu gestalten, müssen Sie keine besondere Ausbildung besucht haben und auch kein Zertifikat vorweisen. Es handelt sich nicht um einen gesetzlich geschützten Beruf. Darüber hinaus ist fraglich, ob sich durch die verschiedenen Systeme des Feng Shui überhaupt nachweisbare Wirkungen erzielen lassen.

Raumausstatter oder (Innen-) Dekorateur

In der Schweiz kennt man Raumausstatter auch unter der Bezeichnung Innendekorateur. In Deutschland kann damit auch der Schaugewerbegestalter gemeint sein, der Werbemittel und ähnliches herstellt.

Voraussetzungen für Raumausstatter

Egal für welche Berufsausbildung Sie sich entscheiden: Als Raumausstatter sollten Sie ein Gespür für Farben, Stoffe und Formen haben. Der jeweilige Einrichtungsgeschmack unterscheidet sich zwar individuell, aber es gibt bestimmte Grundlagen, die in allen Fällen gelten.
Außerdem sollten Sie als Raumausstatter gut kommunizieren können. Es geht schließlich darum zu erkennen, was Ihre Kunden wollen.

Verdienst als Raumausstatter

Ein gemeinsames Merkmal der meisten Raumausstatter-Berufe ist das relativ niedrige Einkommen. Während der Ausbildung verdienen Sie bis zu 800 Euro, danach im Schnitt 2.000 Euro.

Dabei kommt es aber darauf an, wo Sie arbeiten. In einem Unternehmen, das neben einer Polsterei zum Beispiel auch Möbel, Bilderrahmen und Farben verkauft, kann es ganz anders aussehen als für selbstständige Innenarchitekten, die sich von Projekt zu Projekt über Wasser halten müssen.

Es ist unwahrscheinlich, dass die Zeiten wiederkommen, in denen Raumausstatter fest zum Personal an den Königshöfen gehörten und hohes Ansehen genossen.

Billdquelle: © ViennaFrame – Fotolia.com

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