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Polsterer wurden dafür ausgebildet Möbel mit dem Extra an Komfort auszustatten, den Sie für bequemes Sitzen oder Liegen brauchen. Hier erfahren Sie alles zu diesem traditionsreichen Beruf, was wichtig ist, in Kürze.

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Überblick

  • Polsterer oder Raumausstatter?
  • Arbeitsbereiche für Polsterer
  • Techniken für Polsterer
  • Ausbildung zum Polsterer
  • Voraussetzungen zur Ausbildung als Polsterer
  • Ausbildungsaufbau für Polsterer
  • Gehalt als Polsterer
  • Weiterbildungen für Polsterer
  • Zusatzqualifikation für Polsterer
  • Arbeitsbedingungen für Polsterer

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Polsterer oder Raumausstatter?

In vielen Berufen gibt es Überschneidungen, die sich aus der historischen Entwicklung ergeben haben. Um die Polster von Möbeln kümmern sich deshalb sowohl Polsterer als auch Raumausstatter. Dabei haben Polsterer oftmals mehr Möglichkeiten, so dass sie sich auch um ganz spezielle Polstermöbel kümmern können. Raumausstatter bieten meist nur die gängigen Dienstleitungen für einfache Wohnmöbel an.

Eine andere Unterscheidung, die öfters angeführt wird, ist die zwischen Industrie und Handwerk. Danach arbeiten Polsterer in Industriebetrieben, Raumausstatter im Handwerk.

Arbeitsbereiche für Polsterer

Polsterer stellen komplette Polstermöbel oder nur die Polster selbst her. Bei den Polstern handelt es sich um fest mit den Möbeln verbundene Teile oder abnehmbare Auflagen. Diese Auflagen können in fast beliebiger Größe Hergestellt werden, so dass es sich auch um Matratzen handeln kann.

Polsterer können in unterschiedlichen Branchen arbeiten, kümmern sich üblicherweise aber um die Ausstattung von Wohn- und Geschäftsräumen. Wenn die Bezüge von Autositzen hergestellt werden, ist der entsprechende Beruf der des Fahrzeugsattlers.

Neben der Herstellung ist die Instandsetzung von alten Möbeln ein wichtiges Aufgabenfeld für Polsterer. Sie erneuern Polster und Bezüge und verlängern so die Lebensdauer alter Möbel.

Techniken für Polsterer

Im Lauf der Jahrzehnte hat sich für das Polstern von Möbeln eine Kombination von Holzrahmen mit Lederbändern und Metallfedern eingebürgert, auf denen die Sitzfläche liegt. Die Federn bieten den Vorteil, dass sie ihre optimale Form erst dann erreichen, wenn sich jemand auf sie setzt und eindrückt.

Damit sind sie modernen Polstertechniken teilweise beim Komfort überlegen. Da die Herstellung dieser Polster mit verschnürten Federn sehr arbeitsintensiv ist, kommt sie aber nicht mehr so häufig zum Einsatz.

Ausbildung zum Polsterer

In Deutschland ist der Polsterer seit 1997 als Ausbildungsberuf staatlich anerkannt. Er unterliegt den Bestimmungen des Berufsbildungsgesetzes und der Handwerksordnung. Ausgebildet wird im dualen System also in einem Betrieb und in der Berufsschule.

Die Ausbildungsvorschriften wurden im Jahr 2005 aktualisiert. Danach war es möglich zunächst eine zweijährige Ausbildung zum Polster- und Dekorationsnäher zu machen, an die nahtlos das letzte Ausbildungsjahr zum Polsterer anschließen konnte.

Die Ausbildung zum Polsterer dauert also drei Jahre und zwar unabhängig davon, ob Sie zuerst die Ausbildung zum Polster- und Dekorationsnäher beginnen oder direkt als Polsterer einsteigen.

Eine erneute Überarbeitung erfolgte ab 2013, da sich die technischen und organisatorischen Anforderungen der Branche inzwischen wieder geändert hatten.

Voraussetzungen zur Ausbildung als Polsterer

Die meisten Berufe stellen Bewerber mit Hauptschulabschluss ein, es gibt aber keine gesetzlichen Vorgaben für die Ausbildung.

Als Polsterer müssen Sie auch keine außergewöhnlichen Eigenschaften mitbringen, um Ihren Beruf gut zu erledigen. Sie sollten sich allerdings über längere Zeit auf eine Sache konzentrieren können und auch ein Gespür für Ästhetik haben.

Ausbildungsaufbau für Polsterer

Die ersten beiden Ausbildungsjahre sind den Grundlagen im Polsterer-Handwerk vorbehalten. Dabei lernen Sie die richtigen Materialien auszuwählen, Ihre Werkzeuge richtig zu bedienen und die einzelnen Techniken und Komponenten, mit denen Sie es zu tun haben, richtig zu benennen.

Von einfachen Aufgaben arbeiten Sie sich langsam bis zu anspruchsvollen Möbeln vor, deren Polster und Bezüge exakt eingearbeitet werden müssen, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Gehalt als Polsterer

Während der Ausbildung verdienen Sie etwa 650 bis 780 Euro brutto im Monat. Das Gehalt hängt unter anderem von der Größe Ihres Ausbildungsbetriebs ab. Nach dem Abschluss der Ausbildung steigen Sie mit maximal 2.000 Euro ein, die meisten Polsterer verdienen anfangs aber weit weniger.

Wenn Sie mehr verdienen wollen, sollten Sie sich beruflich weiterbilden und eventuell darüber nachdenken sich selbstständig zu machen. Wenn Sie sich Kenntnisse als Dekorateur oder Raumausstatter aneignen, können Sie Ihre Angebote durch Ihre Kenntnisse als Polsterer sinnvoll ergänzen.

Weiterbildungen für Polsterer

Die Meisterausbildung für Polsterer hat die Bezeichnung Industriemeister Fachrichtung Polsterei/Polstermöbel. In der Vorbereitungszeit lernen Sie, wie Sie einen Betrieb führen und erhalten die Qualifikation zukünftige Polsterer auszubilden.

Für Sie kann sich auch die Ausbildung zum Betriebswirt für Möbelhandel lohnen. Auch die Ausbildung zum Technischen Fachwirt bietet viele Vorteile.

Und wenn Sie studieren wollen, gibt es dafür eine ganze Reihe von interessanten Fächern: Textildesign, Innenarchitektur, Konservierung und Produktdesign.

Zusatzqualifikation für Polsterer

Schon während der zweijährigen Ausbildung zum Polster- und Dekorationsnäher können Sie die Qualifikation zum Europaassistenten im Handwerk erwerben. Dafür müssen Sie einen Betrieb im Ausland finden, der bereit ist, Sie für einige Wochen bei sich arbeiten zu lassen.

Wenn Sie Glück haben, hat Ihr Ausbildungsbetrieb bereits einen passenden Partner. Sie sollten sich aber auf jeden Fall so früh wie möglich darum bemühen, dass Sie diese Zusatzqualifikation erwerben können.

Arbeitsbedingungen für Polsterer

Als Polsterer arbeiten Sie zum Teil mit Maschinen, die Ihnen gefährlich werden können. Um Polster für eine Reihe von identischen Sesseln herzustellen, werden zum Teil Sägen eingesetzt oder leistungsstarke Nähmaschinen, die Verletzungen verursachen können.

Probleme kann es auch dann geben, wenn Sie empfindliche Atemwege haben. Feiner Staub von Füllmaterialien oder Textilien kann Lunge und Schleimhäute schädigen.

Sie arbeiten in der Regel in temperierten Räumen und zu den üblichen Arbeitszeiten. In Ausnahmefällen kann es aber vorkommen, dass Sie im Schichtdienst oder an Wochenenden eingesetzt werden.

Bildquelle: © joserpizarro – Fotolia.com

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