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Hier erfahren Sie, was Sie als Sattler alles machen außer nur Sättel herzustellen. Wir geben Ihnen Tipps, was Sie bei diesem Beruf beachten sollten, wie die Ausbildung abläuft und wie Ihre späteren Perspektiven für die Karriere sind. Holen Sie sich jetzt umfassende Informationen über einen Traditionsberuf, der einiges zu bieten hat!

Überblick

  • Der moderne Sattler
  • Aufgaben eines Sattlers
  • Sattelmacher, Täschner, Riemer und Sattler
  • Situation für Sattler in Deutschland
  • Ausbildung zum Sattler
  • Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung zum Sattler
  • Duale Ausbildung zum Gerber
  • Ausbildungsinhalte für Sattler
  • Gehalt von Sattlern
  • Zusatzqualifikationen von Sattlern
  • Weiterbildung als Sattler

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Der moderne Sattler

Sattler und Polsterer werden meist in einem Atemzug genannt. Tatsächlich hat sich das Aufgabenspektrum der Sattler in den vergangenen Jahrzehnten ziemlich gravierend verändert. Ursprünglich waren sie tatsächlich nur für die Herstellung von Sätteln für Pferde zuständig. Später kamen auch Fahrrad- und Motorradsättel dazu. Heute stellt ein Sattler alles Mögliche aus Leder her und kümmert sich darum, dass die verschiedensten Sitze schön bequem sind und guten Halt bieten.

Aufgaben eines Sattlers

Als Sattler gehören Sie zum lederverarbeitenden Gewerbe. Sie stellen verschiedene Gegenstände aus diesem Material her. Traditionell sind das Sättel, heute in vielen Fällen aber auch Taschen, Schultaschen und Geldbeutel.

Aus der Geschichte des Berufs hat es sich ergeben, dass Sie mehr oder weniger eng mit Tieren arbeiten. Sattler haben früher Zaumzeug hergestellt und sind auch heute noch für verschiedene Produkte im Reitsport oder für die Landwirtschaft zuständig.

Da Autos, Motorräder und andere Fahrzeuge Pferde als Transportmittel abgelöst haben, ist aus der Herstellung von Sätteln die Herstellung von Sitzen geworden. Dabei arbeiten Sattler neben Leder auch mit Textilien aus natürlichen und künstlichen Material.

Sattelmacher, Täschner, Riemer und Sattler

Da sich die Aufgaben von Sattlern mit der Zeit gewandelt haben, gibt es unterschiedliche Bezeichnungen für den Beruf, je nachdem, was dabei genau gemacht wird: Ein Sattelmacher stellt traditionelle Sättel her, ein Täschner fertigt Taschen an (auch solche für Motorräder und Fahrräder), Riemer machen Riemen, entweder als Halbfabrikat oder als fertiges Produkt und darüber hinaus gibt es noch die eine oder andere weitere Bezeichnung für Spezialisten.

Situation für Sattler in Deutschland

In Deutschland ist der Sattler nach wie vor als Ausbildungsberuf anerkannt. Vor allem die Autosattlerei, in der Verdecke, Sitze und Lederverkleidungen hergestellt werden, trägt die Tradition des Berufes in die Moderne und bildet eine starke Lobby für den Beruf.

Ausbildung zum Sattler

In Deutschland dauert die Ausbildung zum Sattler in Industrie und Handwerk drei Jahre lang.

Sie ist in drei Fachrichtungen unterteilt:

  • Feintäschner
  • Fahrzeugsattler
  • Reitsportsattler

Damit werden Sie von Ihrem Betrieb gezielt auf den Aufgabenbereich vorbereitet, mit dem Sie später Ihr Geld verdienen werden.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung zum Sattler

Ausbildungsbetriebe für Sattler stellen überwiegend Bewerber mit einem mittleren Bildungsabschluss ein. Sie können sich aber auch mit einem niedrigeren Bildungsabschluss bewerben, denn es gibt rein rechtlich keine vorgeschriebenen Voraussetzungen.

Allerdings sollten Sie ein paar persönliche Eigenschaften mitbringen, damit Sie den Beruf als Sattler gewissenhaft erfüllen und Freude daran haben können.

Sattler arbeiten überwiegend mit Leder. Wenn Sie aus religiösen oder moralischen Gründen nicht mit (bestimmten) Tierprodukten arbeiten können, dann ist dieser Beruf nichts für Sie.

Das Leder bringt auch eine gewisse Gefahr für Ihre Gesundheit mit sich. Bei der Verarbeitung gelangen Staub und Gerbstoffe in die Luft, die Ihre Atemwege schädigen können.

Duale Ausbildung zum Gerber

Wie in vielen Ausbildungsberufen greift bei Gerbern das duale System. Sie lernen in der Berufsschule und eignen sich die berufliche Praxis direkt vor Ort in ihrem Unternehmen an. Der Vorteil ist, dass Sie so Kenntnisse erwerben, auf die Sie sich verlassen können und schon während Ihrer Ausbildung etwas verdienen.

Die Ausbildung gliedert sich in einen ersten Abschnitt, der bis zur Zwischenprüfung vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres reicht und den zweiten Abschnitt bis zur Abschlussprüfung. Die Differenzierung in die drei Fachbereiche beginnt nach der Zwischenprüfung.

Ausbildungsinhalte für Sattler

Als Sattler lernen Sie zunächst einmal die Grundlagen Ihrer Arbeit kennen: Welche Werkzeuge es gibt, was Sie über Leder wissen müssen und wie man daraus haltbare Gegenstände macht, die perfekt zugeschnitten sind.

Außerdem werden Sie darin geschult die Gegenstände so zu veredeln, dass sie nicht nur robust sondern auch ästhetisch ansprechend sind. Durch verschiedene Punzen, Stempel und Ziernähte verleihen Sie Sätteln, Taschen und auch Lenkrädern von Autos eine besondere Optik.

Gehalt von Sattlern

Sattler steigen während der Ausbildung in der Regel bei einem Gehalt von 550 Euro ein, das pro Jahr um etwa 50 Euro steigt. Damit bekommen Sie am Ende Ihrer Ausbildung um die 650 Euro brutto im Monat. Es gibt aber große Unterschiede, je nachdem ob Sie bei einem Autozulieferer in der Autosattlerei oder bei einem traditionellen Handwerksbetrieb für Reitsport-Zubehör arbeiten. Sie sollten sich gut überlegen, wie wichtig es Ihnen ist, viel Geld zu verdienen.

Nach der Ausbildung liegt das Durchschnittsgehalt von Sattlern bei ungefähr 1.900 Euro. Auch hier verdienen Sie in einem Industriebetrieb wahrscheinlich mehr als in einem Handwerksbetrieb.

Zusatzqualifikationen von Sattlern

Als Sattler haben Sie die Möglichkeit sich während Ihrer Ausbildung zusätzlich zu qualifizieren. Dafür wird zum Beispiel die Ausbildung zum „Betriebsassistent im Handwerk“ angeboten. Mit Fachoberschul- oder Fachhochschulreife bekommen Sie damit die Möglichkeit kaufmännische Kenntnisse zu erwerben, die Ihnen in Ihrem Betrieb oder bei einer Selbstständigkeit helfen unternehmerisch sinnvoll zu agieren.

Wie bei vielen anderen Ausbildungen im Handwerk können Sie mit einem „Europaassistenten“ Ihre Sprachkenntnisse im Ausland vertiefen und Ihren beruflichen Horizont bei einem Partnerbetrieb erweitern.

Weiterbildung als Sattler

Als Sattler sind Ihre Karrierechancen relativ begrenzt. Sie können in Ihrem Betrieb zum Vorarbeiter aufsteigen oder sich zum Sattlermeister qualifizieren. Daneben werden die üblichen Weiterbildungen wie die zum Techniker oder Fachwirt und ein Studium angeboten. Ansonsten können Sie sich in Ihrer Fachrichtung oder verwandten Bereichen vertiefen.

Bildquelle: © Oliver Froh – Fotolia.com

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