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Wie der Name schon sagt, so sind ausgebildete Seegüterkontrolleure für die Ladungs- und Warenkontrolle in Seehäfen zuständig. Heute kann man sich nicht mehr zum Seegüterkontrolleur ausbilden lassen. Die Ausbildung zum Seegüterkontrolleur wurde abgeschafft und durch die Fachkraft für Hafenlogistik ersetzt. Wie die Ausbildung zur Fachkraft für Hafenlogistik aussieht und was für ein Gehalt und welche Perspektiven einen anschließend erwarten, erfahren Sie hier.

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Übersicht:

  • Berufsbild Seegüterkontrolleur
  • Aufgaben von Seegüterkontrolleuren
  • Vom Seegüterkontrolleur zur Fachkraft für Hafenlogistik
  • Ausbildung zu Fachkraft für Hafenlogistik
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven
  • Berufsbild Seegüterkontrolleur

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Der Beruf des Seegüterkontrolleurs entstand aus dem alten Beruf Küper. Ähnliche Berufe waren der Tallymann, Quartiersmann, Getreidekontrolleur und Schiffsladungskontrolleur. In der DDR wurde der Seegüterkontrolleur als Facharbeiter für Umschlagsprozesse und Lagerwirtschaft bezeichnet.

Seegüterkontrolleure wurden in Seehäfen ausgebildet. Ausbildungsbetriebe waren vor allem Umschlags- und Seehafenbetriebe, Arbeitsorte in erster Linie im Hafen an Umschlagplätzen oder auf Schiffen, aber auch in der jeweiligen Abteilung im Büro. Die Tätigkeit kann und wird in den meisten Fällen im Innen- und Außendienst vollzogen. Es ist auch nicht selten, dass Seegüterkontrolleure im Bereich der Warenkontrolle Aufträge auf Fremdgeländen und auch im Ausland erhalten.

Aufgaben von Seegüterkontrolleuren

Ausgebildete Seegüterkontrolleure werden im Bereich der Ladungs- und Warenkontrolle eingesetzt. Sie ermitteln die Maße von Ladungsgütern, kontrollieren Güter auf Qualität und Quantität und sorgen für die sachgemäße Lagerung und Behandlung.

Weiterhin sind Seegüterkontrolleure u. a. zuständig für

  • die Entnahme von Proben und u. U. die Analyse (überwiegend im Massengutbereich)
  • die Überwachung der Be- und Entladung von Schiffen und Containern
  • die Vorbereitung und Überwachung des Versands besonderer und gefährlicher Güter unter Berücksichtigung der Hafensicherheitsvorschriften und des
  • IMDG- Code
  • die Überprüfung der erforderlichen Sauberkeit von Schiffsräumen und Verladeeinrichtungen.
  • den sachgerechten Umgang mit den hafeninternen und den allgemeinen Versandpapieren
  • die Erstellung von schiffsrelevanten Papieren wie das Manifest, als Tallyman

Vom Seegüterkontrolleur zur Fachkraft für Hafenlogistik

Der Seegüterkontrolleur war ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Geregelt war die Ausbildung in der Verordnung über die Berufsausbildung zum Seegüterkontrolleur vom 4. Februar 1975.

Die Ausbildung zum Seegüterkontrolleur dauerte in der Regel drei Jahre und wurde im dualen Berufsausbildungssystem vor allem in Hamburg durchgeführt. Eingesetzt wurden Seegüterkontrolleure in erster Linie in Seehäfen.

2006 wurde die Berufsausbildung zum Seegüterkontrolleur durch die Ausbildung zur Fachkraft für Hafenlogistik ersetzt. Daher wollen wir im Folgenden näher auf die Ausbildung, das Gehalt und die beruflichen Perspektiven der Fachkraft für Hafenlogistik eingehen.

Ausbildung zur Fachkraft für Hafenlogistik

Wer heute als Fachkraft für Hafenlogistik tätig werden möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren.

Interessierte sollten dabei nicht örtlich gebunden sein, denn Ausbildungsplätze gibt es hauptsächlich in den norddeutschen Seehäfen sowie einigen Binnenhäfen.

Form und Dauer

Fachkraft für Hafenlogistik ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Hafenwirtschaft (Ausbildungsbereich Industrie und Handel).

Die Ausbildung wird im dualen Berufsausbildungssystem durchgeführt (Betrieb und Berufsschule).

Inhalte

Neben allgemeinen Bereichen wie zum Beispiel Arbeits- und Tarifrecht, Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit und Arbeitsorganisation werden Fachkräfte für Hafenlogistik mindestens in den folgenden Bereichen ausgebildet:

  • Umweltschutz
  • logistische Prozesse und qualitätssichernde Maßnahmen
  • Güterkontrolle und werterhaltende Maßnahmen
  • Lagerung und Bearbeitung von Gütern
  • Ladungsplanung, z.B. Stauplan
  • Umschlag von Gütern
  • Container
  • Umschlags- und Versandpapiere
  • Umgang mit Gefahrgut

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Gefahrgüter kontrollieren und umschlagen, Be- und Entladungen planen und durchführen, Güter warenspezifisch kontrollieren) sowie in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde.

Zugangsvoraussetzungen

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Wer sich für den Beruf interessiert, sollte ein Organisationstalent sein. Versierter Umgang mit moderner Technik gehört ebenfalls zum Berufsalltag.

Auch Englischkenntnisse sind wichtig, da man mit Kunden und Unternehmen aus aller Welt zusammenarbeitet.

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Fachkraft für Hafenlogistik während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Tarifauswertung – Tarifvertragliche Ausbildungsvergütungen mit Stand Oktober 2014 kann eine beispielhafte Ausbildungsvergütung (brutto) wie folgt aussehen:

  • 1. Ausbildungsjahr: € 520
  • 2. Ausbildungsjahr: € 555
  • 3. Ausbildungsjahr: € 590

Nach der Ausbildung

Hat man seine Ausbildung zur Fachkraft für Hafenlogistik erfolgreich abgeschlossen kann man mit einem monatlichen Durchschnittslohn von 2.300 Euro rechnen.

Wem das nicht reicht, der kann sich nach erfolgreicher Ausbildung noch weiterbilden. Zum Beispiel zum Technischen Fachwirt. Als solcher übernimmt man Aufgaben im oberen bzw. mittleren Führungsbereich. Oder zum Logistikmeister: Als solcher plant, steuert und überwacht man die Warenabwicklung von der Annahme der Güter bis zu ihrem Versand und verdient um die 2.800 Euro pro Monat.

Berufliche Perspektiven

Die beruflichen Möglichkeiten und Aufstiegschancen sind nach der Ausbildung vielfältig.

Wie bereits erwähnt, kann man nach abgeschlossener Ausbildung eine Weiterbildung zum Technischen Fachwirt oder Logistikmeister anstreben.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Hafenwirtschaft erwerben. Das Studium dauert sechs bis acht Semester. Im Anschluss kann man in der Betriebsorganisation, in der Planung oder im Management arbeiten. Man kann sich aber auch als Technischer Einkäufer selbstständig machen.

Bildquelle: © sorapop – Fotolia.com

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