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Die Branche der Computer- und Browser-Games boomt, für viele Menschen ist der Job des Spieleentwicklers ein Traum, der nach dem Schulabschluss oder auch nach einigen Jahren Berufserfahrung umgesetzt werden soll. Wie der Ausbildungsweg aussieht und welche Gehaltsvorstellungen als gelernter Spieleentwickler realistisch sind, erläutern wir nachfolgend ausführlich.

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Übersicht:

  • Berufsbild: Spiele entwickeln
  • Tätigkeitsfelder
  • Voraussetzungen
  • Ausbildung
  • Ist das Informatik-Studium erforderlich?
  • Lohnt sich der Quereinstieg?
  • Gehalt
  • Job-Aussichten

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Traumjob: Spiele entwickeln

Für viele Menschen, insbesondere der jüngeren Generation, ist Spieleentwickler ein Traumberuf. Sie wollen es berühmten Entwicklern wie Shigeru Miyamoto, Chris Roberts und Cevat Yerli gleich machen, die weltbekannte Spiele wie Super Mario, The Legend of Zelda, Wing Commander und Crysis entwickelten.

Ein Spieleentwickler befasst sich im Alltag mit der Konzeption, Planung und Gestaltung hinsichtlich Bild und Ton von Spielen für Computer, Konsolen, Browser sowie Social Networks. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Spieleentwickler auch als Game Designer bezeichnet, doch streng genommen handelt es sich um einen Teilbereich – ein Tätigkeitsfeld – der Spieleindustrie.

Tätigkeitsfelder des Spieleentwicklers

Entgegen seiner Bezeichnung ist der Spieleentwickler in der Praxis oftmals nicht nur die gesamte Entwicklung eines Games zuständig, sondern in erster Linie auf ein Aufgabenbereich des Prozesses spezialisiert.

In kleineren oder mittelgroßen Entwicklerstudios kann es vorkommen, dass Spieleentwickler entsprechend ihrer Qualifikationen für mehrere Tätigkeitsfelder zuständig sind. Grundsätzlich unterscheidet man in Produzenten, Game Designer, Programmierer, Grafiker, Leveldesigner, Komponisten, Sounddesigner, Autoren und Betatester. Spiele zu entwickeln kann in der Realität daher durchaus bedeuten, die finanzielle Planung zu übernehmen oder die Implementierung mit der entsprechenden Programmiersprache vorzunehmen.

Voraussetzungen für den Beruf

Als Teil der „modernen Netzwelt“ ist der Beruf des Spieleentwicklers, ähnlich wie der des Social Media Managers oder Community Managers, im Zuge der Zeit gewachsen.

Zu Beginn gab es meist lediglich jene Entwickler, die sich die entsprechenden Qualifikationen autodidaktisch erlernt haben. Noch heute gibt es keine festgelegten Voraussetzungen für den Beruf des Spieleentwicklers.

Entscheidend ist vielmehr die persönliche Auseinandersetzung mit dem Berufsfeld und die damit verbundene Begeisterung für den Job. Denn Spiele entwickeln ist nichts, was man zwingend erlernen kann. Vieles hängt von der Vorstellungskraft und dem persönlichen Engagement des Entwicklers ab, der im Idealfall sein eigener Kunde ist.

Vorteilhaft sind folgende persönliche und fachliche Eigenschaften:

  • Persönliche Begeisterung und Auseinandersetzung
  • Fantasie und Kreativität
  • Bewusstsein für Details (grafisch sowie inhaltlich)
  • Kenntnisse bzgl. der Programmierung
  • Technisches Verständnis
  • Kommunikations- und Organisationstalent
  • Teamfähigkeit

Ausbildung zum Spieleentwickler

Ein Rückblick

Als sich die Spieleindustrie in den 1980er und 1990er Jahren entwickelte, gab es in Deutschland keine klassische Berufsausbildung zum Spieleentwickler.

Die meisten Menschen konnten sich aufgrund jahrelanger, privater Auseinandersetzung mit Konsolen- und Computerspielen für einen Job qualifizieren.

In den 90er Jahren gewann die akademische Ausbildung an Bedeutung, vor allem in Folge des internationalen Wettbewerbs durch die USA und Asien. Aufgrund der Nähe zu den Teilbereichen der Spieleentwicklung studierten viele Menschen mit diesem Berufsziel Informatik und Grafikdesign.

Aktueller Stand

Mittlerweile haben sich die Ausbildungsmöglichkeiten stark gewandelt. Einen direktem Bezug bieten Studiengänge an meist privaten Hochschulen und Akademien wie Angewandte Information mit Schwerpunkt Spieleentwicklung, Gamedesign, Medieninformatik oder Mobile Medien.

Doch auch im akademischen Bereich handelt es sich bei der Spieleentwicklung noch um eine junge Disziplin, weshalb viele Experten immer noch dazu raten auf die persönliche Erfahrung zu setzen. Das bedeutet: In der Freizeit spielen, programmieren und zu designen. Mehr als in andere Bereichen bildet das Studium für die Spieleentwicklung lediglich eine Grundlage.

Ist das Informatik-Studium erforderlich?

Die Wahl der Berufsausbildung oder des Studiums hängt in erster Linie von der späteren Tätigkeit des Spieleentwicklers ab. Wer Games programmieren möchte, ist mit einem Informatikstudium bestens bedient.

Ein Produzent sollte sich hingegen bezüglich Finanzplanung und Controlling ausbilden lassen. Ein Sounddesigner tut sich schwer mit Programmierung und sollte seine Qualifikationen im musikalischen Bereich ausbauen. Das Informatik-Studium ist für den Einstieg in die Spieleindustrie nicht zwingend erforderlich, aber auch nicht sinnlos, da hier natürlich viele Aspekte der technischen Seite vermittelt werden.

Gehalt als Spieleentwickler

Wie in allen Branchen ist das Gehalt des Spieleentwicklers von der Größe des Unternehmens, von den persönlichen Erfahrungen und Qualifikationen sowie vom individuellen Verhandlungsgeschick abhängig.

Auch der Standort kann eine Rolle bei der Frage nach dem Gehalt spielen – insbesondere mit Blick in Richtung USA und Japan, da hier die Spieleindustrie deutlich stärker vertreten ist als in Europa. Eine gute Orientierung für Gehaltsvorstellung bietet eine nicht repräsentative Umfrage (2013) von Gamasutra, eine fachkundige Branchenseite.

Diese Umfrage ergab, dass europäische Programmierer im Durchschnitt 35.130 Dollar und Gamedesigner 29.422 Dollar im Jahr verdienen. Produzenten kommen etwa auf 41.783 Dollar und Gametester liegen bei rund 23.278 Dollar Jahresgehalt. Nach aktuellem Stand liegen europäische Spieleentwickler damit zwischen 20.900 und 37.300 Euro, allerdings deutlich unter den Gehältern der internationalen Konkurrenz.

Für ein Gehalt zwischen 1.700 und 3.095 Euro brutto muss der Spieleentwickler rund 160 Stunden im Monat – als 40 Stunden pro Woche – arbeiten. In Hochzeiten liegt die Wochenstundenzahl höher.

Job-Aussichten auf dem Spielemarkt

Spieleentwickler finden grundsätzlich in verschiedenen Entwicklerstudios einen Job. Unterschieden wird in Indie-Game-Entwickler, die hauptsächlich kleinere Spiele entwickeln und unabhängig von großen Konzernen arbeiten, Hersteller zugehörige Studios und Unternehmen, die zwar unabhängig sind, aber dennoch nur für einen bestimmten Hersteller von Spielekonsolen arbeiten.

Zu den größten Arbeitgebern am Markt zählen Nintendo, Sony und Microsoft. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Entwicklerstudios und Unternehmen, die sich auf diesen Geschäftsbereich spezialisiert haben. So finden sich hier recht gute Jobaussichten für Spieleentwickler.

Das Know-how der Experten ist allerdings auch in anderen Branchen gefragt. In den vergangenen Jahren zeigten auch die Gesundheitswirtschaft und das klassische Industriewesen großes Interesse an Spieleentwicklern, mit deren Fachwissen man zum Beispiel Bedienoberflächen für Fertigungsmaschinen optimieren möchte.

Somit eröffnen sich ganz neue Tätigkeitsfelder für den Spieleentwickler und weitere Chancen am Arbeitsmarkt aufzusteigen.

Bildquelle: © 103tnn – Fotolia.com

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