Rom: Nun ist es offiziell - Italien möchte sich von den Ein- und Zwei-Cent-Münzen verabschieden. Ab dem 1. Januar 2018 werden solche Münzen im gesamten Land nicht mehr produziert. Experten vermuten, dass schon bald auch andere Länder nachziehen könnten… Haben auch wir bei keine Kupfermünzen mehr? [lv_banner_block id="12988"] Als der Euro in Italien eingeführt wurde, war das viele Kleingeld für die Italiener eine merkwürdige Neuerung. Immerhin waren sie seit Jahrzehnten schon die Lire-Scheine gewohnt. Für das Kleingeld, das mit dem höherwertigen Euro nach Italien gelangte, konnten nur wenige Italiener etwas anfangen. Denn ähnlich wie in Deutschland landen die Kleingeld-Münzen dort oft nur in einem Spartopf. Ausgegeben werden sie nur selten. Interessant: Jeder Deutsche hortet durchschnittlich etwa 175 Ein- und Zwei-Cent-Münzen. Leider sind sich die Meisten einfach zu schade, die kleinen Centstücke an der Kasse mühselig aus dem Portemonnaie zu kramen. Aufgrund dieses Phänomen soll sich die Italienische Bilanzkommission nun dazu entschieden haben, dass sämtliche Preise auf den nächsthöheren Fünf-Cent-Betrag aufgerundet werden. Die kleineren Münzen sollen dann nach und nach verschwinden - so berichtete die „Süddeutsche Zeitung“. Ursprünglich kam der Vorschlag von Ex-Ministerpräsident Matteo Renzi. Auch andere Länder haben bereits auf Kleinstbeträge verzichtet Italien ist nicht das erste Land, das auf die Ein- und Zwei-Cent-Münzen verzichten möchte. In Finnland gibt es seit der Einführung des Euro im Jahr 2002 beispielsweise überhaupt keine Preise ohne eine 5 am Ende. Genau so machen es auch die Niederlande, Belgien und Irland. Dort wurde die Rundungsregel ebenfalls schon eingeführt. Dass eine solche Regelung nun auch in Italien gelten soll, könnte eine wichtige Wende sein. Denn tatsächlich scheinen die kleinen Münzen nicht besonders wirtschaftlich zu sein: Ein- und Zwei-Cent-Münzen kosten in ihrer Herstellung mehr Geld, als sie eigentlich wert sind. Hochgerechnet kostet das die EU Milliarden von Euro. Zahlt der Verbraucher am Ende mehr? Durch die Abschaffung der Kleinstbeträge und die Aufrundungen bei den Preisen könnte es für den Verbraucher am Ende teurer werden, befürchten Kritiker. „Der Abschied von den Ein- und Zwei-Cent-Münzen wird zu wilden Aufrundungen bei den Einzelhandelspreisen führen“, warnte die italienische Verbraucherschutz-Organisation Codacons. Auch wenn die Italiener im Supermarkt ohnehin gerne mal auf den nächsthöheren Betrag aufrunden und auf das kleine Kupfer-Rückgeld freiwillig verzichten, so ist es bisher dennoch eine freiwillige Handlung gewesen, die nun Stück für Stück zur Unfreiwilligkeit werden soll. Bildquellle: © mma23 - Fotolia.com
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Rom: Nun ist es offiziell – Italien möchte sich von den Ein- und Zwei-Cent-Münzen verabschieden. Ab dem 1. Januar 2018 werden solche Münzen im gesamten Land nicht mehr produziert. Experten vermuten, dass schon bald auch andere Länder nachziehen könnten… Haben auch wir bei keine Kupfermünzen mehr?

Als der Euro in Italien eingeführt wurde, war das viele Kleingeld für die Italiener eine merkwürdige Neuerung. Immerhin waren sie seit Jahrzehnten schon die Lire-Scheine gewohnt. Für das Kleingeld, das mit dem höherwertigen Euro nach Italien gelangte, konnten nur wenige Italiener etwas anfangen. Denn ähnlich wie in Deutschland landen die Kleingeld-Münzen dort oft nur in einem Spartopf. Ausgegeben werden sie nur selten.

Interessant: Jeder Deutsche hortet durchschnittlich etwa 175 Ein- und Zwei-Cent-Münzen. Leider sind sich die Meisten einfach zu schade, die kleinen Centstücke an der Kasse mühselig aus dem Portemonnaie zu kramen.

Aufgrund dieses Phänomen soll sich die Italienische Bilanzkommission nun dazu entschieden haben, dass sämtliche Preise auf den nächsthöheren Fünf-Cent-Betrag aufgerundet werden. Die kleineren Münzen sollen dann nach und nach verschwinden – so berichtete die „Süddeutsche Zeitung“. Ursprünglich kam der Vorschlag von Ex-Ministerpräsident Matteo Renzi.

Auch andere Länder haben bereits auf Kleinstbeträge verzichtet

Italien ist nicht das erste Land, das auf die Ein- und Zwei-Cent-Münzen verzichten möchte. In Finnland gibt es seit der Einführung des Euro im Jahr 2002 beispielsweise überhaupt keine Preise ohne eine 5 am Ende. Genau so machen es auch die Niederlande, Belgien und Irland. Dort wurde die Rundungsregel ebenfalls schon eingeführt.

Dass eine solche Regelung nun auch in Italien gelten soll, könnte eine wichtige Wende sein. Denn tatsächlich scheinen die kleinen Münzen nicht besonders wirtschaftlich zu sein: Ein- und Zwei-Cent-Münzen kosten in ihrer Herstellung mehr Geld, als sie eigentlich wert sind. Hochgerechnet kostet das die EU Milliarden von Euro.

Zahlt der Verbraucher am Ende mehr?

Durch die Abschaffung der Kleinstbeträge und die Aufrundungen bei den Preisen könnte es für den Verbraucher am Ende teurer werden, befürchten Kritiker. „Der Abschied von den Ein- und Zwei-Cent-Münzen wird zu wilden Aufrundungen bei den Einzelhandelspreisen führen“, warnte die italienische Verbraucherschutz-Organisation Codacons.

Auch wenn die Italiener im Supermarkt ohnehin gerne mal auf den nächsthöheren Betrag aufrunden und auf das kleine Kupfer-Rückgeld freiwillig verzichten, so ist es bisher dennoch eine freiwillige Handlung gewesen, die nun Stück für Stück zur Unfreiwilligkeit werden soll.

Bildquellle: © mma23 – Fotolia.com

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