AusbildungBerufGehälter am

Fest zubeißen und unbeschwert lächeln zu können verdanken viele Menschen der Kunst und dem Handwerk vom Zahntechniker. Er sorgt neben dem Zahnarzt dafür, dass die echten Zähne möglichst lange erhalten bleiben. Bei Zahnverlusten fertigt er funktionellen und ästhetischen Ersatz an. Lernen Sie in unserem Artikel den Beruf Zahntechniker näher kennen und staunen Sie, was ein Zahntechniker alles macht.

Überblick

  • Zahntechniker: Berufsbild
  • Zahntechniker: Arbeitsbedingungen
  • Zahntechniker: Einsatzbereiche
  • Ausbildung zum Zahntechniker
  • Voraussetzungen
  • Ausbildungsinhalte
  • Ausbildungsvergütung
  • Zahntechniker: Gehalt
  • Studium für Zahntechniker
  • Perspektive für Zahntechniker
  • Fazit

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Zahntechniker: Berufsbild

Zahntechniker arbeiten handwerklich und künstlerisch zugleich. Sie fertigen Zahnersatz an wie Kronen, Brücken, Stiftzähne, Implantate und herausnehmbaren Zahnersatz als Teilprothesen und Vollprothesen. Auch Einlagefüllungen, sogenannte Inlays, stammen aus dem Labor eines Zahntechnikers. Zusätzlich zu diesen zahntechnischen Aufgaben stellt er auch kieferorthopädische Konstruktionen her wie Zahnspangen. Weitere Produkte aus dem Zahntechnikerlabor sind Aufbissschienen und Antischnarchvorrichtungen.

Eigene Kunden haben Zahntechniker selten. Normalerweise arbeiten sie in Kooperation mit Zahnärzten, von denen sie ihre Arbeitsaufträge erhalten. Zu Beginn erfolgt das Abformen des Patientengebisses mithilfe einer Masse auf der Basis von Silikon, Alginat oder Polyäther.

Die daraus entstandene Negativform wird mit Hartgips ausgegossen, dann nach diesem Positiv-Modell ein Wachsmodell geformt. Aus speziellem Prothesenkunststoff, Keramikmasse und Titan, Palladium oder Feingold entsteht der gewünschte Zahnersatz.

Dabei achtet der Zahntechniker beim Kunststoff beziehungsweise bei der Keramikmasse auf einen mit dem natürlichen Gebiss harmonierenden Farbton, den der Zahnarzt zusammen mit seinem Patienten bespricht.

Zahntechniker achten bei ihrer Arbeit nicht nur auf ein naturgetreues Abbild des Zahnersatzes, sondern auch auf die gesamte Zahn- und Kieferstellung, damit der Zahnersatz passgenau wird und der Patient problemlos kauen kann.

In seinem beruflichen Alltag übt der Zahntechniker zahlreiche verwandte Tätigkeiten aus anderen Berufen aus wie Gießereifacharbeiter, Zerspanungstechniker, Schweißtechniker, Schlosser, Feinmechaniker, Galvaniseur, Keramiker und Goldschmied. Immer wieder lässt er dabei sein künstlerisches Talent einfließen.

Der technische Fortschritt macht sich auch im Zahntechnikerlabor bemerkbar: Zahntechniker nutzen bei ihren Arbeiten verstärkt digitale Techniken.

Dabei spielen vor allem zwei Computerprogramme eine Rolle:

  • Computer Aided Design (CAD)
  • Computer Aided Manufacturing (CAM)

Hiermit werden die digitale Vermessung des Zahnersatzes und die Anfertigung eines digitalen Modelles vorgenommen, nach welchem anschließend beispielsweise ein Kunstzahn als Rohling aus einem Keramikblock hergestellt wird.

Bei der Herstellung von Teil- und Vollprothesen muss der Zahntechniker zusätzlich die einzelnen Teile zusammenfügen, zum Beispiel mit Metallklammern. Mit Spezialgeräten überprüfen Zahntechniker die Funktion des Zahnersatzes. So imitieren zum Beispiel Artikulatoren die Kau- und Sprechbewegungen.

Für Patienten mit Materialunverträglichkeiten und weiteren Allergien verwenden Zahntechniker bioverträgliche Werkstoffe.
Das Anfertigen von Inlays und Zahnersatz einschließlich Prothesen nimmt großen Raum im Alltag eines Zahntechnikers ein, dazu kommen Apparaturen zur Kiefer- und Zahnregulierung. Außerdem repariert ein Zahntechniker gesprungene oder zerbrochene Kronen und reinigt Prothesen per Ultraschall.

Zahntechniker: Arbeitsbedingungen

Zahntechniker arbeiten viel mit der Hand, wobei sie verschiedene Werkzeuge und Geräte verwenden und unterstützend Maschinen und Computer einsetzen:

  • Feinwerkzeuge: Pinzetten, Zangen, Wachsmesser
  • Vakuumgeräte
  • elektrische Mess- und Prüfgeräte
  • Maschinen zum Schleifen, Bohren und Fräsen
  • CAD-/CAM-Computersysteme

Bei ihrer Arbeit tragen Zahntechniker häufig Schutzkleidung: Gehörschutz gegen Maschinenlärm, Atemschutz und Schutzbrille gegen Kunststoff- und Farbdämpfe sowie Metallstaub und Schutzhandschuhe gegen Hautreizungen. Als Berufskleidung tragen sie einen Arbeitskittel.
Die Tätigkeit eines Zahntechnikers erfordert Präzisionsarbeit und hohe Konzentration.

Zahntechniker: Einsatzbereiche

Typische Aufenthaltsorte von Zahntechnikern sind Werkstätten und zahntechnische Labors. Gelegentlich arbeiten sie auch im Büro.

Ausbildung zum Zahntechniker

Die Ausbildung im staatlich anerkannten Ausbildungsberuf Zahntechniker dauert 3,5 Jahre.

Voraussetzungen

Gesetzlich ist kein bestimmter Schulabschluss für die Ausbildung zum Zahntechniker vorgesehen. Die meisten Betriebe bevorzugen Bewerber mit mittlerem Schulabschluss oder Hochschulreife.

Außer guten Schulzensuren in Mathematik und Physik sind bei Ausbildern noch folgende Eigenschaften und Talente gefragt:

  • Fingerfertigkeit und gute Auge-Hand-Koordination
  • räumliches Vorstellungsvermögen
  • Sorgfalt
  • gute Beobachtungsgabe

Technisches Verständnis für den Umgang mit Geräten und Computern sollte ebenfalls vorhanden sein.

Ausbildungsinhalte

Im Zahntechnikerlabor gehen die Auszubildenden ihren erfahrenen Kollegen zur Hand und werden schrittweise an den Arbeitsalltag herangeführt.

In der Berufsschule rundet theoretischer Unterricht die praktische Ausbildung ab. Hier sind vor allem die Schulfächer Werken und Technik sowie Mathematik und Physik von Bedeutung.

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für angehende Zahntechniker beträgt monatlich brutto circa:

  • 1. Ausbildungsjahr: 450 Euro
  • 2. Ausbildungsjahr: 500 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 550 Euro
  • 4. Ausbildungsjahr: 600 Euro

Zahntechniker: Gehalt

Das Gehalt für Berufsanfänger der Zahntechniker liegt zwischen 1500 und 1700 Euro brutto monatlich. Zahntechnikern mit Berufserfahrung erhalten mehr, wobei starke Schwankungen zu beobachten sind. Insgesamt reicht die Spannbreite der Gehälter von 1900 Euro bis 3000 Euro brutto monatlich, wobei Zahntechniker in einem an eine Zahnarztpraxis angegliederten Labor am meisten verdienen. Zahntechniker mit höheren Verdienstwünschen kommen um eine Fortbildung nicht herum.

Studium für Zahntechniker

Zahntechniker mit Studienwunsch entscheiden sich oft für das Studium der Zahnmedizin. Alternativ bietet sich als auf den Beruf Zahntechniker aufbauendes Studium noch Medizinische Technik an.

Perspektive für Zahntechniker

Als Handwerksberuf enthält der Beruf Zahntechniker die Option zum Erwerb des Meisterbriefs. Zahntechnikermeister können verantwortungsvollere Positionen einnehmen oder ein eigenes Labor eröffnen und selber ausbilden.

Über eine Anpassungsweiterbildung kann der Zahntechniker sein berufliches Wissen in einer sich rasch wandelnden Branche aktuell halten. Neben dem Bereich Zahntechniker steht ihm dafür auch der Bereich CAD offen.

Fazit

Zahntechniker ist ein Handwerksberuf, in dem sich technische Anforderungen mit künstlerischen Elementen vereinen. Das Aufgabengebiet ist sehr vielseitig und anspruchsvoll. Der Umgang mit teilweise teuren Materialien erfordert hohe Sorgfalt. Ein Zahntechniker muss sein Wissen ständig aktualisieren, da sich in diesem Beruf die Technik laufend fortentwickelt.

Bildquelle: © StudioLaMagica – Fotolia.com

3 Bewertungen
4.33 / 55 3