20-Jährige fast ertrunken, weil Cousins ihr den Teufel austreiben wollten
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München: Die Polizei musste anrücken, weil laute Schreie aus der Obdachlosenunterkunft im Münchner Osten ertönten. Als die Beamten am Ort des Geschehens eintrafen, konnten sie nicht glauben, was sich vor ihren Augen abspielte: Vier junge Eritreer hielten eine 20-jährige Landsfrau am Boden fest und flößten ihr gewaltsam Wasser ein – wie sich später herausstellte, sollte ihr der Teufel ausgetrieben werden.

Alarmiert wurde die Heimleitung von einem Zeugen. Sofort wurde die Polizei kontaktiert. Unmittelbar machten die Beatmen das Zimmer des Vorfalls ausfindet – die lauten Schreie der Frau waren deutlich vernehmbar.

Mit roher Gewalt mussten die Beamten schließlich die Tür öffnen, die eindeutig verbarrikadiert worden war. Sie waren schockiert über den Anblick, der sich ihnen bot:

Im Raum knieten zwei Männer auf dem Boden und hielten eine 20-jährige Frau fest, indem sie ihre Gliedmaßen auf den Untergrund pressten. Ein weiterer Mann hatte den Kopf der Frau zwischen seine Beine geklemmt. In einer Hand hielt er eine 1,5 Liter Wasserflasche, den Mund der Frau hielt er mit der anderen Hand gewaltsam offen, um ihr das Wasser in den Rachen einzuflößen.

Dazu trugen alle Männer große Kreuze um den Hals. An den Wänden hatten sie Marien- und Jesusdarstellungen angebracht. Es befanden sich zahlreiche Bibeln mit markierten Textstellen im Raum. Die Stellen wurden von den Männern in ihrer Landessprache vorgelesen.

Frau beinahe ertrunken

Die Frau verdrehte, nachdem sie mit letzter Kraft das Wasser ausspuckte, plötzlich ihre Augen. Noch ist nicht sicher, ob dies als Folge des Sauerstoffmangels geschah, oder ob sie einen epileptischen Anfall erlitt.

Die Beamten alarmierten umgehend den Rettungsdienst. Die junge Frau musste von einem Notarzt versorgt werden. Nach den Erste-Hilfe-Maßnahmen wurde sie in ein Krankenhaus gebracht. Laut einem Sprecher der Polizei soll die 20-jährige Eritreerin bereits seit längerer Zeit an einer psychischen Krankheit leiden.

Die Männer, die sich als Cousins der beinahe ertrunkenen Frau entpuppten, hatten wohl versucht, ihr den Teufel auszutreiben. Exorzismus sei für die beteiligten Eritreer wohl eine gängige Handhabung, so erklärte ein Sprecher. Beim Verhör zeigten die Männer kein Unrechtsbewusstsein. Sie gestanden – der Richter erließ einen Haftbefehl.

Bildquelle: © Jörg Lantelme – Fotolia.com

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