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Immer mehr Menschen lassen sich ihre Lebensmittel, Getränkekisten, ihre Pizza oder Internet-Bestellungen nach Hause liefern – gute Job-Aussichten also für Auslieferungsfahrer! Doch die Anforderungen an den Job hinterm Steuer steigen – denn ein Auslieferungsfahrer muss nicht nur den Transporter beladen, Routen planen und termingerecht liefern, sondern ist auch Repräsentant seines Arbeitgebers.

Ob Briefe, Kuriersendungen oder Warensendungen: Auslieferungsfahrer sind im Auftrag von privaten Kurierdiensten, Speditionen oder Lieferdiensten in Kraftfahrzeugen aller Art unterwegs. Dabei holen sie die Ware ab und übergeben sie dem Empfänger – oder sie transportieren Güter zwischen zwei Unternehmensstandorten.

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Sind Sie geeignet?

Für diesen Job brauchen Sie ein hohes Verantwortungsbewusstsein, müssen zuverlässig und belastbar sein (in dieser Branche herrscht häufig Termindruck) und ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis vorweisen können. Die Fahrerlaubnis Klasse B ist die Voraussetzung für diesen Job, allerdings kann diese auch im Rahmen der Ausbildung zum Servicefahrer oder eines Lehrgangs erworben werden (bei Anspruch auch über einen Bildungsgutschein möglich).

Was zum Job des Auslieferungsfahrers gehört

Den größten Teil seines Arbeitstages verbringt ein Auslieferungsfahrer hinter dem Steuer und auf der Straße. Doch zu seinen Aufgaben gehört noch mehr als das reine Transportieren von Waren: Zum Beispiel ist die Zusammenstellung der Route ein wichtiger Teil seines Jobs: Effizienz spielt hier die Hauptrolle, schließlich gilt es, möglichst viele Kunden in möglichst kurzer Zeit zu bedienen.

Und das freundlich und zuvorkommend: Kommunikationsstärke und Sozialkompetenz sind wichtig, um zum Beispiel adäquat auf Beschwerden von Kunden reagieren zu können. Gelassenheit hilft dann, wenn sich kurzfristige Routenänderungen ergeben oder ein Stau den Ablauf verzögert. Neben dem Quittieren von Lieferscheinen muss der Fahrer möglicherweise auch Zahlungen entgegennehmen – wobei ein Auslieferungsfahrer selbst nicht verkauft.

Hierbei ist die Differenzierung zum Beruf des Verkaufsfahrers von Bedeutung. Dieser vertreibt die von ihm transportierte Lieferware, zum Beispiel im Direktvertrieb von Tiefkühllebensmitteln.

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Eine Ausbildung ist nicht erforderlich, aber von Vorteil

Wer als Auslieferungsfahrer beruflich tätig werden möchte, benötigt keine Ausbildung und keine beruflichen Vorkenntnisse, häufig nicht einmal einen Schulabschluss. Häufig beschränken sich die Erwartungen an einen Auslieferungsfahrer jedoch nicht auf Pünktlichkeit und Muskelkraft beim Ausliefern: Auch ein gepflegtes Äußeres und soziale Kompetenz sind gefragt.

Wer einen Lehrgang oder gar eine Ausbildung zum Servicefahrer oder zum Berufskraftfahrer nachweisen kann, verschafft sich auf dem Arbeitsmarkt durchaus Vorteile – es lohnt sich daher gegebenenfalls, sich aus- oder weiterbilden zu lassen.

Ausbildung zum Servicefahrer oder Berufskraftfahrer

Die staatlich anerkannte Ausbildung zum Servicefahrer dauert im Gegensatz zu den meisten anderen Ausbildungen statt drei Jahren nur zwei Jahre, empfohlene Voraussetzung ist der Hauptschulabschluss. Im Laufe dieser Ausbildung erwerben Sie auch die Führerscheine. Im ersten Ausbildungsjahr werden Nachwuchsservicefahrer mit bis zu 560 Euro brutto, im zweiten Jahr mit bis zu 630 Euro brutto bezahlt.

Berufseinsteiger können mit einem monatlichen Gehalt ab 1.600 Euro rechnen. Mit einer tariflichen Bezahlung, die einen Stundenlohn von 11,35 Euro vorsieht, gestaltet sich das Einstiegsgehalt mit 1.900 Euro brutto jedoch deutlich höher. Mit einigen Jahren Berufserfahrung steigert sich das Gehalt auf bis zu 2.400 Euro brutto. Ein Jahr länger als die Ausbildung zum Servicefahrer dauert die zum Berufskraftfahrer.

Im dritten Ausbildungsjahr liegt die Vergütung bei maximal 950 Euro – die Verdienstaussichten sind ansonsten mit denen des Servicefahrers zu vergleichen. Hier ist der Nachweis eines Schulabschlusses zwar nicht notwendig, in der Praxis zeigt sich aber, dass Haupt-oder Realschulabsolventen die besten Chancen haben, einen Ausbildungsplatz zu ergattern.

Ausbildung zur Fachkraft für Postdienstleistungen

Eine vergleichbare Basis für den Beruf des Auslieferungsfahrers bildet die Ausbildung zur Fachkraft für Postdienstleistungen. Diese dauert zwei Jahre und ist nicht ausschließlich auf ein Berufsleben „auf der Straße“ ausgerichtet: Als Fachkraft für Postdienstleistungen kommt auch die Kundenberatung in einer Filiale als Tätigkeit infrage.

Auch in dieser Ausbildung lernen Sie, Routen zu planen und Transporter oder LKW zu beladen, gepaart mit Hintergrundwissen, zum Beispiel über die Tarife. Die Verdienstmöglichkeiten liegen bei bis zu 717 Euro im ersten Lehrjahr, bei bis zu  792 Euro im zweiten und bei bis zu 1.500 Euro brutto Einstiegsgehalt. Mit Berufserfahrung verdient eine Fachkraft für Postdienstleistungen etwa 2.200 Euro brutto.

Umschulung zum Auslieferungsfahrer mit Bildungsgutschein

Wer sich aus der (drohenden) Arbeitslosigkeit heraus für eine Umschulung zum Auslieferungsfahrer interessiert und über einen entsprechenden Anspruch verfügt, kann bei der Bundesagentur für Arbeit einen Bildungsgutschein anfordern. Anbieter von zertifizierten Bildungsmaßnahmen, die diese Umschulung anbieten, geben als Voraussetzungen meist das Mindestalter von 18 Jahren, einen Nachweis der persönlichen, geistigen und körperlichen Eignung und Deutschkenntnisse in Wort und Schrift an. Der Lehrgang ist auf sechs Wochen ausgelegt und wird mit dem Erwerb der Fahrerlaubnis Klasse B sowie einem Lehrgangszertifikat abgeschlossen.

Inhalte des Lehrgangs

Insofern bestehen die Inhalte der Schulung aus der theoretischen und praktischen Fahrausbildung – aber auch aus weiteren Modulen: Teilnehmer lernen, ihr eigenes Fahrverhalten rationell zu gestalten und zu verbessern, den Spritverbrauch durch eigenes Handeln zu optimieren und die Ladung im Wagen zu sichern. Sie lernen außerdem arbeits- und sozialrechtliche Vorschriften wie Lenk- und Ruhezeiten sowie das Fahrpersonalgesetz kennen und werden auf Risikobewusstsein und Notfälle trainiert.

Außerdem werden ihnen verschiedene digitale Kontrollgeräte vorgestellt und logistische Prinzipien vermittelt. Wie wird eine Fahrt am besten vorbereitet? Welches Wissen zum Thema Lagerwirtschaft ist relevant? Mit diesem Know-how können sich Arbeitsuchende anderen Bewerbern gegenüber abheben.

Beliebter Nebenjob

Viele Arbeitnehmer, die über einen eigenen Pkw verfügen, nutzen den Job als Auslieferungsfahrer, um sich einen Nebenverdienst zu sichern. Ob als Pizzakurier, Getränkemarktkurier oder als Lieferant von Brötchen oder Essen auf Rädern: Die Möglichkeiten, sich mit der Auslieferung etwas dazuzuverdienen, sind breit gestreut. Hierbei landen zwischen 6 und 8 Euro pro Stunde auf dem Konto – eventuell mit Spritkostenerstattung, sofern Sie mit Ihrem eigenen Fahrzeug im Einsatz sind.

Bildquelle: © industrieblick – Fotolia.com

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