Brunnenbauer ist einer der traditionsreichsten Berufe, die es gibt. Er bietet nach wie vor echte Perspektiven, um damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Hier erfahren Sie das Wichtigste über diese spannende Tätigkeit. Lesen Sie, was man als Brunnenbauer können muss, wie die Ausbildung abläuft und wie viel man dabei verdienen kann.

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Überblick:

  • Tätigkeiten
  • Wassergewinnung
  • Grundwasserabsenkung
  • Überprüfung der Wasserqualität
  • Heizen und Kühlen
  • Versickerbrunnen
  • Ausbildung
  • Voraussetzungen
  • Berufsperspektiven
  • Gehalt

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Was macht ein Brunnenbauer?

In der modernen Zeit, in der man nur den Wasserhahn aufdrehen muss, um frisches Wasser zu bekommen, scheint die Vorstellung einen Brunnen bauen zu lassen, sehr antiquiert.

Doch in vielen Fällen lohnt es sich auch hierzulande einen Brunnen auf dem eigenen Grundstück anzulegen. Landwirtschaftliche Betriebe und Besitzer großer Gärten können davon besonders profitieren.

Daneben sind Brunnenbauer in der Entwicklungshilfe sehr gefragt. Wasser wird immer wichtiger und wer durch einen Brunnen eine unkomplizierte Wasserversorgung sicherstellen kann, hilft damit unzähligen Menschen.
Der Brunnenbauer sorgt außerdem dafür, dass Grundwasser beim Tiefbau keine Probleme macht.

Wassergewinnung

Es gibt verschiedene Wege, Wasser zum Verzehr oder zum Verbrauch zu gewinnen. Häufig wird es aus Seen oder Zisternen entnommen, in denen das Regenwasser gesammelt wird. Aufwändiger ist die Entsalzung von Meerwasser oder das Anzapfen von Wolken.

Mit einem Brunnen stößt man bis zum Grundwasserspiegel vor. Das Wasser, das man dort findet, hat oftmals den Vorteil, dass es durch unterschiedliche Erdschichten gefiltert wurde und deshalb nicht nachbehandelt werden muss. Aber Vorsicht!

Es ist möglich, dass die unterschiedlichsten Schadstoffe ins Grundwasser gelangen und es so verunreinigen.
Ein Brunnenbauer weiß, welche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen sind und aus welcher Tiefe man das beste Wasser gewinnen kann.

Grundwasserabsenkung

Wer in die Tiefe baut, stößt in der Regel irgendwann auf Wasser. Das gilt für Kellerräume, U-Bahnen und Bergwerke. Im einfachsten Fall reicht eine einfache Pumpe, um Grund- und Regenwasser aus der Baugrube zu bekommen.

Wenn das nicht mehr ausreicht, ist ein Brunnenbauer gefragt, der rings um die Baugrube oder an strategischen Stellen Brunnen anlegt, mit denen das Grundwasser von den Bauarbeiten ferngehalten werden kann.

In der Landwirtschaft ist die Grundwasserabsenkung notwendig, um Äcker vor zu viel Nässe zu schützen und neues Land zu erschließen.

Wenn das Wasser nicht durch Kanäle abgeleitet werden kann, müssen auch hier Brunnen zum Einsatz kommen. In der Regel reichen relativ dünne Bohrungen, durch die das Wasser nach oben gepumpt wird.

Überprüfung der Wasserqualität

Zum Know How eines Brunnenbauers gehört auch, wie man die Wasserqualität überprüft. Damit kann er wichtige Funktionen im Gesundheitsschutz übernehmen und Standorte überprüfen, die potentiell gefährlich für die Wasserqualität sein könnten.

Brunnenbauer kontrollieren deshalb regelmäßig Deponien und Standorte von Industrieanlagen.

Heizen und Kühlen mit Brunnen

Das Wasser ist auch als Medium für Wärme oder Kälte von Bedeutung. Durch spezielle Brunnenanlagen und Wärmepumpen kann es genutzt werden, um die Temperatur eines Gebäudes energiesparend zu regulieren.

Dafür muss man nicht auf einer heißen Quelle sitzen. Die Temperatur des Grundwassers bleibt das ganze Jahr über mehr oder weniger konstant. Dadurch kann man dem Wasser in einem verlässlichen Grad Wärme entnehmen oder zuführen.

Versickerbrunnen

Wer eine große Grundstücks- und Dachfläche hat, kann in vielen Städten dadurch Geld sparen, dass er das Regenwasser nicht in das städtische Kanalsystem sondern auf eine Versickerfläche oder in einen Versickerbrunnen leitet.

Ein Brunnenbauer ist dafür zuständig den Brunnen vorschriftsmäßig anzulegen, so dass er die anfallende Wassermenge aufnehmen kann.

Ausbildung zum Brunnenbauer

Brunnenbauer gehören zu den Berufen der Bautechnik. Wer sich für den Beruf interessiert, kann eine zweistufige Ausbildung absolvieren, die in der Regel zwei bis drei Jahre dauert. Das Gewerbe des Brunnenbauers kann nur mit der entsprechenden Zulassung ausgeführt werden.

Es handelt sich um eine duale Ausbildung, die zur Hälfte in der Berufsschule und zur Hälfte im Betrieb stattfindet. Im zweiten und dritten Lehrjahr findet die Ausbildung in länderübergreifenden Fachklassen in Bad Zwischenahn (Niedersachsen) statt.

Voraussetzungen

In den seltensten Fällen liegt der Grundwasserspiegel so nah an der Oberfläche, dass man auf Anhieb die richtige Tiefe für einen Brunnen findet.

Oft liegen mehrere Gesteinsschichten mit unterschiedlich ergiebigen wasserführenden Adern dazwischen. Ein Brunnenbauer muss wissen, wo und wie tief er seine Probebohrung ansetzt.

Dafür braucht er ein Grundverständnis für Geologie. Er muss die komplizierten Messwerkzeuge bedienen können und die Daten auswerten. Hier kommt nur weiter, wer keine Angst vor Zahlen hat. Brunnenbau ist nichts für Wünschelrutengänger!

Danach geht es ans Grobe. Ein Brunnenbauer muss Präzisionswerkzeuge ebenso beherrschen wie schwere Baumaschinen.

Berufsperspektiven

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung können Brunnenbauer sich auf die Meisterprüfung vorbereiten oder studieren.

Da die schulischen Einstiegsvoraussetzungen für die Ausbildung niedrig sind, ist das eine gute Möglichkeit sich weiterzuentwickeln.

Für Brunnenbauer werden verschiedene Weiterbildungen angeboten. Zum Beispiel zum staatlich geprüften Techniker Fachrichtung Bohrtechnik.

Zertifizierte Bohrunternehmen sind unter Umständen dazu verpflichtet ihre Mitarbeiter regelmäßig fortzubilden. Eigeninitiative und selbstständige Informationssuche werden deshalb gern gesehen.

Als Brunnenbauer haben Sie immer wieder mit außergewöhnlichen Projekten und Orten zu tun. Sie erleben, wie beeindruckende Gebäude entstehen und machen die verschiedensten Objekte fit für eine nachhaltige und umweltfreundliche Nutzung.

Gehalt

Als Auszubildender erhält ein Brunnenbauer im ersten Lehrjahr um die 600 Euro im Monat. Dieser Betrag steigt bis auf 1.200 Euro im dritten Lehrjahr. Danach richtet sich das Gehalt nach dem Einsatzbereich.

In der Entwicklungshilfe verdienen Brunnenbauer wahrscheinlich am wenigsten, während sie bei großen Baufirmen im Auslandseinsatz ein überdurchschnittlich hohes Gehalt bekommen.

Dafür sind die Belastungen auch sehr groß. Ein Brunnenbauer arbeitet bei jedem Wetter und ist oft wochenlang von zu Hause fort.

Bildquelle: © schulzfoto – Fotolia.com

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