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Ob als guter Vorsatz für das neue Jahr oder der Wunsch nach der Bikinifigur: Menschen machen Diäten. Und das oft. Häufig aber leider nicht von (dauerhaftem) Erfolg gekrönt. Nicht nur der Jojo-Effekt macht einem zu schaffen, bereits die Diäten an sich werden oft als anstrengend, schwer und  lästig empfunden.

Wer auf seine Ernährung achten möchte – oder aus bestimmten Gründen muss – der muss den Weg nicht alleine gehen. Diätassistenten können in solchen Situationen eine große Hilfe sein, denn sie unterstützen Betroffene bei ihren Diäten und begleiten den Prozess. In Zeiten eines immer stärker werdenden Bewusstseins für Ernährung ist das eine zukunftsträchtige und spannende Aufgabe.

Doch wie wird man Diätassistent? Wir zeigen es Ihnen!

  • Was genau machen Diätassistenten?
  • Wo arbeitet man als Diätassistent?
  • Ausbildung zum Diätassistenten
  • Allgemeines zur Ausbildung
  • Aufbau der Ausbildung
  • Inhalte der Ausbildung
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Finanzielle Aspekte

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Was genau machen Diätassistenten?

Die Berufsbezeichnung lässt es schon erahnen: Diätassistenten unterstützen Menschen, die sich gesund ernähren möchten oder die aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Ernährung einhalten müssen. Das ist zum Beispiel bei der Unverträglichkeit bestimmter Lebensmittel, bei Diabetes oder auch bestimmten Organerkrankungen der Fall.

Dazu erstellen Diätassistenten – auch im Rahmen einer ärztlichen Verordnung – einen Ernährungstherapieplan, den sie mit den Patienten abstimmen. Sie beurteilen den Ernährungszustand der Patienten, ermitteln den individuellen Energie- und Nährstoffbedarf und erarbeiten eine auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Diättherapie.

Unter Einhaltung der diätetischen Kriterien wählen sie entsprechende Lebensmittel und Rezepte für einen Diättherapieplan aus und führen die ernährungsbezogenen Berechnungen durch.

Einen wesentlichen Teil ihrer Tätigkeit nimmt die Beratung der Patienten ein. Sie sprechen mit ihnen über Ernährungsgewohnheiten, erarbeiten neue Diätrezepte oder beraten in Ernährungsfragen. Um Diätempfehlungen verständlich zu vermitteln, halten sie Vorträge und führen Kochkurse durch.

Wo arbeitet man als Diätassistent?

Als Diätassistent arbeitet man in Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken, in ambulanten Schwerpunktpraxen, bei Ernährungsberatungsstellen, in Pflegeheimen, Apotheken oder auch als Selbstständige in einer eigenen Praxis. Daneben ist auch eine Tätigkeit in Hotels, in Fitnesszentren oder bei Lebensmittelherstellern möglich.

Ausbildung zum Diätassistenten

Diätassistenten gehören zu den bundesrechtliche geregelten, nichtärztlichen Heilberufen (auch Gesundheitsfachberuf, Medizinalfachberuf). Um als Diätassistent arbeiten zu dürfen, muss eine Ausbildung abgeschlossen werden.

Allgemeines zur Ausbildung

Die Ausbildung zum Diätassistenten dauert drei Jahre. Sie darf ausschließlich an einer staatlich anerkannten Schule durchgeführt werden und schließt mit einer mündlichen, schriftlichen und praktischen Prüfung ab.

Die Ausbildungsgänge werden durch das Gesetz über den Beruf der Diätassistentin und des Diätassistenten – Diätassistentengesetz und die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Diätassistenten und Diätassistentinnen (DiätAss-APrV) geregelt.

Aufbau der Ausbildung

Die Ausbildung zum Diätassistenten umfasst theoretischen und praktischen Unterricht sowie eine praktische Ausbildung.

Der theoretische und praktische Unterricht findet an Berufsfachschulen statt.

Die praktische Ausbildung findet in Krankenhäusern und Einrichtungen mit Gemeinschaftsverpflegungen (z.B. Rehabilitationskliniken oder Senioreneinrichtungen, in denen Patienten/Bewohner diätetisch zu versorgen sind) oder in der ambulanten Diättherapie und Ernährungsberatung statt.

In die Ausbildung integriert ist des Weiteren ein Krankenstationspraktikum von 6 Wochen (230 Stunden).

Inhalte der Ausbildung

Während der Ausbildung zum Diätassistenten lernen die Schüler, wie man den Ernährungszustand einer Person ermittelt und überwacht, aus welchen Inhaltsstoffen Lebensmittel bestehen und wie man Diät- und Ernährungsberatungen durchführt.

Der theoretische Teil der Ausbildung vermittelt unter anderem

  • wie der menschliche Körper aufgebaut ist und funktioniert, welche Auswirkungen krankhafte Prozesse haben
  • welchen Einfluss die Ernährung auf Gesundheit und Krankheit hat
  • welche Nährstoffe es gibt und wie deren Stoffwechsel funktioniert
  • aus welchen Inhaltsstoffen Lebensmittel bestehen und welchen Einfluss sie auf den menschlichen Körper haben
  • welche unterschiedlichen Ernährungsbedürfnisse Personen verschiedener Altersgruppen, schwangere und stillende Frauen, Sportler sowie Angehörige verschiedener Religionsgemeinschaften haben
  • wie man den individuellen Energie- und Nährstoffbedarf errechnet/ermittelt
  • wie man Diät- und Ernährungsberatungen durchführt
  • wie Speisen und Gerichte rezeptur- und diätgerecht ausgewählt, geplant und zubereitet werden
  • welche Abläufe bei der Organisation des Küchenbetriebs bestehen und wie sie durchgeführt werden
  • welche Aspekte in der Ernährungspsychologie und Ernährungssoziologie entscheidend sind

Der praktische Teil der Ausbildung und auch das Praktikum im Krankenhaus dienen dazu, die erworbenen Kenntnisse zu vertiefen und anzuwenden und die Abläufe in den Einrichtungen kennenzulernen.

Zugangsvoraussetzungen

Um eine Ausbildung als Diätassistent absolvieren zu können, sind einige Voraussetzungen zu erfüllen.

Was die schulische Vorbildung betrifft, so ist rechtlich vorgesehen, dass die Bewerber

  • einen mittlerer Bildungsabschluss
  • oder
  • eine andere abgeschlossene zehnjährige Schulbildung, die einen Hauptschulabschluss erweitert
  • oder
  • einen Hauptschulabschluss oder ein gleichwertiger Abschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens zweijähriger Dauer

vorweisen können.

Des Weiteren müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung
  • ggf. weitere Aufnahmekriterien, z.B. Konfessionszugehörigkeit oder praktische Vorkenntnisse
  • Beim Umgang mit Lebensmitteln benötigt man eine Belehrung und eine Bescheinigung des Gesundheitsamtes.

Grundsätzlich kann man sagen, dass die Berufsfachschulen Bewerber nach eigenen Kriterien auswählen. In der Regel wird Wert auf die fachliche und persönliche Eignung gelegt. Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz steigen zudem weiter an, wenn man gute Noten in bestimmten Fächern, z.B. in den Naturwissenschaften, Deutsch und Mathematik vorweisen kann. Ein berufsbezogenes Praktikum im Gesundheitswesen ist empfehlenswert und lässt die Chancen auf einen Platz weiter steigern.

Finanzielle Aspekte

Bei jeder beruflichen Entscheidung spielen auch finanzielle Aspekte eine wichtige Rolle. Gerade dann, wenn es sich um eine schulische Ausbildung handelt.

Denn: Hier handelt es sich um eine rein schulische Ausbildung. Was bedeutet, dass es während der Ausbildung keine Ausbildungsvergütung gibt. Ob eine Schulgebühr bezahlt werden muss, hängt davon ab, ob eine staatliche Schule oder eine Privatschule besucht wird. Während staatliche Schulen prinzipiell kostenlos sind, erheben Privatschulen in der Regel Gebühren.

Und nach der Ausbildung? Das Gehalt hängt von vielen Faktoren ab. In erster Linie aber davon, ob man im öffentlichen Dienst tätig ist oder in einer privaten Einrichtung.

Arbeitet man im öffentlichen Dienst, so wird man nach Tarif bezahlt. Diätassistenten fallen unter die Entgeltgruppe 6. Direkt nach der Ausbildung (Neueinstellung) beträgt die aktuelle tarifliche Bruttovergütung 2.137,09 Euro monatlich. Bereits nach einem Jahr steigt das Gehalt um rund 200 Euro und mit entsprechend mehr Berufserfahrung ist auch ein höherer Verdienst vorgesehen.

Die Einstiegsgehälter in privaten Einrichtungen sind nicht vorgeschrieben und werden frei verhandelt. Das Durchschnittsgehalt ist hier in der Regel niedriger und liegt zwischen 1.500 und 1.800 Euro brutto. 

Bildquelle: © Tijana – Fotolia.com

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