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Sie lieben Edelsteine und haben eine ruhige Hand? Dann sollten Sie die Augen nach Unternehmen offen halten, bei denen Sie sich als Edelsteingraveur ausbilden lassen können. Hier erfahren Sie, was Sie als Edelsteingraveur erwartet und was Sie verdienen können. Informieren Sie sich über diesen uralten Beruf, der noch immer viel Potenzial für die Zukunft bietet!

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Überblick

  • Geschichte der Edelsteingraveure
  • Ausbildung als Edelsteingraveur
  • Einsatzbereiche für Edelsteingraveure
  • Aufgaben für Edelsteingraveure
  • Edelsteingraveur-Werkzeuge
  • Voraussetzungen für Edelsteingraveure
  • Ausbildungsablauf für Edelsteingraveure
  • Zusatzqualifikationen für Edelsteingraveure
  • Verdienst als Edelsteingraveur
  • Perspektiven als Edelsteingraveur

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Geschichte der Edelsteingraveure

Edelsteine haben die Menschheit wahrscheinlich schon immer fasziniert. Lange bevor die Kunst des Edelsteinschleifens entwickelt wurde, gab es schon Handwerker, die Edelsteine bearbeiten und ihnen die verschiedensten Formen geben konnten. Bekannte Beispiele sind Jadeskulpturen aus China und alt-ägyptische Amulette.

Ausbildung als Edelsteingraveur

Beim Edelsteingraveur handelt es sich um einen in Deutschland anerkannten Ausbildungsberuf. Er ist nach dem Berufsbildungsgesetz und nach der Handwerksordnung anerkannt. Es handelt sich um eine Ausbildung im dualen System, die zeitweise in der Berufsschule und zeitweise in einem Ausbildungsbetrieb stattfindet.

Im Normalfall dauert die Ausbildung drei Jahre.

Beim Edelsteingraveur spricht man von einem Monoberuf. Damit werden die Berufe bezeichnet, bei denen man sich während der Ausbildung nicht auf einzelne Fachbereiche spezialisieren kann. Sie haben allerdings die Möglichkeit sich nach Ihrer Ausbildung selbst oder durch Lehrgänge weiterzubilden.

Einsatzbereiche für Edelsteingraveure

Im Gegensatz zu Diamant- und Edelsteinschleifern, die auch in der Industrie eingesetzt werden können, findet man Edelsteingraveure nur in der Schmuck- und Dekorationsindustrie. Sie fertigen in kleinen Betrieben Einzelstücke an und stellen in Großbetrieben Vorlagen für die maschinelle Bearbeitung von Edelsteinen und Halbedelsteinen her. Außerdem kommen Sie als Experten zum Einsatz, wenn der Wert bestimmter Edelsteine ermittelt werden soll.

Einige Edelsteingraveure sind im künstlerischen Bereich tätig und fertigen kleine Figuren und andere Plastiken.

Aufgaben für Edelsteingraveure

Edelsteingraveure kümmern sich um alles, was mit der Bearbeitung von Edelsteinen zu tun hat: Sie wählen geeignete Steine aus, bereiten sie vor, bearbeiten sie und besorgen die Nachbehandlung. Dabei haben Sie auch Erfahrung bei der Facettierung von Steinen, aber der Schwerpunkt liegt auf der freien Gestaltung.

Wenn Sie sich speziell mit Diamanten beschäftigen wollen, dann steht Ihnen dafür die Ausbildung zum Diamantschleifer offen.

Edelsteingraveur-Werkzeuge

Edelsteingraveure bearbeiten ihr Material mit den unterschiedlichsten Werkzeugen. Wichtig sind verschiedene Lupen und Vergrößerungsgläser, um Details besser erkennen zu können. Für die Bearbeitung der Steine brauchen Sie als Edelsteingraveur Bohrer, Schleifscheiben, Fräsen und Säuren. Außerdem kann ein Edelsteingraveur mit Lacken, Ölen und anderen Stoffen zum Polieren und Schützen der Steine umgehen.

Voraussetzungen für Edelsteingraveure

Sie müssen keine bestimmte Schulbildung vorweisen können, um sich für die Ausbildung als Edelsteingraveur zu bewerben. Es gibt aber eine Reihe von Eigenschaften, die Sie unbedingt brauchen. Die erste ist Geduld. Die Bearbeitung eines Edelsteins kann viele Stunden und Tage in Anspruch nehmen. Dabei dürfen Sie nicht das große Ganze aus den Augen verlieren.

Sie brauchen ein Gespür für eine ansprechende Gestaltung und müssen in der Lage sein detailgenau zu arbeiten. Je nachdem wo und wie genau Sie eingesetzt werden, brauchen Sie auch noch weitere Eigenschaften wie ein freundliches Auftreten, wenn Sie mit Kunden zu tun haben und Teamfähigkeit.

Die Betriebe haben die Möglichkeit selbst auszuwählen, nach welchen Kriterien Sie Auszubildende einstellen.

Ausbildungsablauf für Edelsteingraveure

Im ersten und zweiten Ausbildungsjahr lernen Sie die Grundlagen, die Sie als Edelsteingraveur brauchen: Sie üben den Umgang mit Maschinen, Betriebsstoffen und technischen Unterlagen. In der Berufsschule erfolgt parallel dazu tageweise oder in Blöcken der Unterricht in Kristalltechnologie, Physik, Mess- und Prüftechnik. Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres wird der erste Abschnitt mit der Zwischenprüfung abgeschlossen.

Im zweiten Teil der Ausbildung vertiefen Sie Ihre Kenntnisse aus dem ersten Teil. Außerdem lernen Sie mehr über Kristalloptik und die verschiedenen Vorschriften, die es für die Bezeichnungen von Steinen und Schmuckstücken in Ihrem späteren Beruf gibt.
Nach dem 3. Ausbildungsjahr findet die Abschluss- beziehungsweise Gesellenprüfung statt.

Zusatzqualifikationen für Edelsteingraveure

Die Ausbildung zum Edelsteingraveur lässt Zeit für eine Zusatzqualifikation. Dafür bietet sich zum Beispiel die Zusatzqualifikation „Europaassistent im Handwerk“ an. Damit können Sie einen Teil Ihrer Ausbildung im Ausland absolvieren. Sie lernen so eine andere Arbeitsweise und einen anderen Geschmack was Schmuck und Edelsteine angeht, kennen. Außerdem verbessern Sie dadurch Ihre Sprachkenntnisse, besonders was Fachausdrücke anbelangt.

Verdienst als Edelsteingraveur

Während der Ausbildung liegt das Gehalt als Edelsteingraveur je nachdem, ob Sie in einem Industriebetrieb oder in einem Handwerksbetrieb arbeiten, anfangs bei bis zu 850 Euro im Monat. Pro weiterem Ausbildungsjahr können Sie mit durchschnittlich 50 Euro mehr Bruttogehalt rechnen.

Im Handwerk gibt es keine Vereinbarungen über eine Bezahlung nach Tarifvertrag, es ist also schwierig verbindliche Aussagen zum Gehalt zu treffen.

Nach Abschluss Ihrer Ausbildung sind 2.400 bis 2.800 Euro ein realistischer Rahmen für Ihre Gehaltsverhandlungen.

Perspektiven als Edelsteingraveur

Wenn Sie mehr Verantwortung in Ihrem Betrieb übernehmen wollen, dann lernen Sie in der Ausbildung zum Edelsteingraveurmeister neben einigen technischen Raffinessen auch viel über Betriebsführung und Ausbildung von Lehrlingen. Sie haben damit auch eine gute Grundlage, um sich selbstständig zu machen.

Daneben gibt es noch die Ausbildung zum staatlich geprüften Gestalter in der Fachrichtung Edelstein, Schmuck und Gerät, bei der Sie lernen Edelsteinschmuck und Dekorationsgegenstände zu entwerfen.

Wenn Sie mehr theoretisches Wissen darüber wollen, können Sie auch studieren. Dafür ist zum Beispiel die Fachrichtung Schmuckdesign geeignet.

In der Schmuckbranche gibt es eine ganze Reihe von Berufen und besonderen Aufgaben, für die Sie als Edelsteingraveur gute Voraussetzungen haben.

Bildquelle: © showcake – Fotolia.com

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