Nach den Berechnungen der Linken beziehen in Bremen und Berlin besonders viele Kinder im Alter von unter 15 Jahren Hartz IV. In Bayern hingegen sind deutlich weniger Kinder von der Armut betroffen. Doch wie kommt das?
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Erschreckend hohe Kinderarmut in Deutschland
Es klingt erschreckend, doch derzeit ist in Deutschland etwa jedes siebte Kind von Hartz-IV-Leistungen abhängig. Das hat eine Datenauswertung der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann ergeben. Anlässlich des internationalen Kindertags am 1. Juni des vergangenen Jahres hatte sie die Zahlen präsentiert.
Den präsentierten Zahlen zufolge waren im Jahr 2015 ganze 1,54 Millionen Kinder unter 15 Jahren betroffen – sie alle bezogen Hartz-IV-Leistungen. Die Zahl ist somit von 2014 auf 2015 um 30.000 Kinder in Hartz-IV-Armut gestiegen. Die Daten, auf die sich die Linken-Bundestagsabgeordnete stützte, stammten von der Bundesagentur für Arbeit.
Noch dramatischer in einzelnen Regionen
Nun darf man nicht vergessen, dass deutschlandweit im Durchschnitt bereits jedes siebte Kind Hartz-IV-Leistungen bezieht. Schlimmer ist es noch, wenn man sich einzelne Regionen etwas genauer ansieht. Mit einem erschreckend hohen Anteil von Hartz-IV-beziehenden Kindern liegen Bremerhaven (fast jedes zweite Kind), Gelsenkirchen (auch fast jedes zweite Kind), Offenbach (jedes dritte Kind) und Berlin (jedes dritte Kind) vorne.
Mit Abstand die geringste Kinderarbeitslosigkeit liegt in Bayern vor. Dort sind es gerade einmal 6,5 Prozent der Kinder unter 15 Jahren, die Hartz-IV-Leistungen beziehen müssen.
Teilt man die Zahlen nun auch in Ost- und Westdeutschland auf, so werden ebenfalls interessante Unterschiede deutlich. In Ostdeutschland liegt der Anteil der Hartz-IV-beziehenden unter 15-Jährigen bei 20 Prozent – in Westdeutschland hingegen nur bei 13 Prozent.
Höhere Regelsätze für Kinder gefordert
Die Bundestagsabgeordnete der Linken, Sabine Zimmermann, forderte angesichts der dramatischen Zahlen höhere Regelsätze für die betroffenen Kinder. Denn genau betrachtet geht es beim Thema Kinderarmut nicht um die Armut der Kinder selbst, sondern vielmehr um die Armut ihrer Eltern sowie um die Auswirkungen, die mit diesem Umstand einhergehen.
Die vielen Gebiete mit den enorm hohen Anteilen von Hartz-IV-beziehenden Kinder würden ihrer Ansicht nach noch immer die angespannte Arbeitsmarktlage mit viel zu wenigen Arbeitsplätzen und zu niedrigen Löhnen widerspiegeln. Die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion warf der Koalition zudem vor, seit Jahren viel zu wenig gegen das bekannte Problem zu unternehmen. So hätten unter anderem längst die Regelsätze für Kinder erhöht werden müssen.
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