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Jeder von uns produziert jedes Jahr mehr als 500 Kilogramm Müll – und wer befasst sich mit dessen fachgerechter Entsorgung und seinem Recycling? Die Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft!

Übersicht:

  • Welche Aufgaben hat eine Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft?
  • So wird man Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft
  • Voraussetzungen
  • Ausbildung
  • Studium
  • Gehalt
  • Perspektiven

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Welche Aufgaben hat eine Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft?

Der Arbeitgeber ist ein privater oder öffentlicher Abfallbeseitigungsbetrieb, eine Recyclingfirma oder eine Müllverbrennungsanlage?
Dann hat man es wohl mit einer Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft zu tun!

Diese kümmert sich darum, dass Abfälle nicht nur gesammelt und voneinander getrennt, sondern auch entsorgt oder wiederaufbereitet werden.
Dabei fallen sämtliche Aufgaben von der Bereitstellung der Müllabfuhr-Fahrzeuge, der Tourenorganisation, der Steuerung und Überwachung der Müllverwertungsanlagen sowie die Prüfung von Müllablagestätten und die Analyse von Sickerwasser zwecks Schadstoffbestimmung in ihren Bereich.

So wird man Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft

Voraussetzungen

Für den Erhalt einer Ausbildungsstelle als Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft ist kein konkreter Schulabschluss vorgeschrieben.
In der Praxis hat sich allerdings gezeigt, dass sowohl die Industriebetriebe als auch der öffentliche Dienst zumeist Schulabgänger mit Mittlerer Reife einstellen.

Wenn es um den durch Schulnoten erweckten Eindruck geht, punktet man vor allem mit guten Leistungen in den Naturwissenschaften Biologie, Chemie, Physik und Mathematik sowie in Werken beziehungsweise Technik.

Abgesehen davon helfen einem auch handwerkliches Geschick, technisches Verständnis, ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein, eine hohe Sorgfalt und eine gute Reaktionsgeschwindigkeit bei der Bewerbung.

Ausbildung

Die Ausbildung zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft nimmt in der Regel drei Jahre in Anspruch und beinhaltet neben dem Berufsschulunterricht auch die praktische Zeit in einem Ausbildungsbetrieb der Industrie oder des öffentlichen Diensts.

Dabei kommen vor allem folgende Inhalte zur Sprache:

  • Planung eines Umweltkonzepts
  • Betreiben von Rohrleitungssystemen inklusive korrektem Einsatz von Umweltchemikalien,
  • Untersuchung von Wasser- und Abfallinhaltsstoffen,
  • der richtige Umgang mit Mikroorganismen,
  • Bedienung und Einrichtung von Maschinen sowie
  • Sammlung und Transport von Abfall,
  • dessen chemische, mechanische und / oder biologische Untersuchung und Behandlung,
  • seine Disposition, Aufbereitung und Beseitigung.

Nach einer Zwischenprüfung, in denen er unter anderem seine Kenntnisse in den Bereichen

Umweltschutztechnik, ökologische Kreisläufe und Hygiene, Anlagen- und Maschinen-, Mess- und Analysetechnik, Werk-, Hilfs- und Gefahrstoffe unter Beweis stellt, startet der Auszubildende ins letzte Lehrjahr und beendet seine Ausbildung – hoffentlich erfolgreich – mit der Abschlussprüfung.

In dieser Abschlussprüfung bearbeitet er in maximal zehn Zeitstunden drei praktische Aufgaben, von denen zwei genereller und eine schwerpunktbezogener Art sind.

Darunter fallen unter anderem:

  • Das Identifizieren, Deklarieren und Untersuchen von Abfällen inklusive Bestimmung des passenden Entsorgungswegs,
  • das Warten und Bedienen der entsprechenden Einrichtungen und Werkzeuge und
  • eine logistische Aufgabe,

wobei der Prüfling seinen Schwerpunkt (Logistik, Sammlung und Vertrieb; Abfallverwertung und -behandlung beziehungsweise Abfallbeseitigung und -behandlung) ja bereits im Vorfeld gesetzt hat.

Zusätzlich schreibt er Klausuren in den Bereichen:

  • Abfallwirtschaftliche Prozesse,
  • Kaufmännisches Handeln,
  • Recht sowie
  • Wirtschafts- und Sozialkunde

und kann anschließend nach dem Bestehen beider Prüfungsteile sein Abschlusszeugnis in Empfang nehmen.

Studium

Wer statt einer Ausbildung zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft lieber ein Studium absolvieren möchte oder sich mit einem zusätzlichen Studienabschluss nach der Ausbildung größere Chancen auf dem Arbeitsmarkt sichern möchte, interessiert sich sehr wahrscheinlich für ein Studium der Umwelttechnik oder der Entsorgungstechnik.

Beide Studiengänge sind Vertiefungen eines Ökologie- und Umweltschutzstudiums, wobei die Umwelttechnik die erste Vertiefung und die Entsorgungstechnik eine Vertiefung der Vertiefung darstellt.
Klingt kompliziert, aber dadurch haben die entsprechenden Studenten eben auch spezielle Expertenkenntnisse, die sie auf dem Arbeitsmarkt besonders gefragt werden lassen.

Um zu den Studiengängen zugelassen zu werden, verfügt man optimalerweise über die Fachhochschul- oder Allgemeine Hochschulreife.
An manchen Universitäten gibt es noch zusätzliche Aufnahmeprüfungen für Seiteneinsteiger mit mehrjähriger Berufspraxis und einer zum Studium passenden, abgeschlossenen Ausbildung.

In den meisten Fällen studieren die Studenten sechs bis sieben Semester bis zum Bachelor und vier Semester bis zum Master; Abweichungen nach oben wie unten sind natürlich immer möglich.

Der Schwerpunkt des Umwelttechnik-Studiums liegt darin, herauszufinden, mit Hilfe welcher Technologien und Verfahren man als Techniker und Ingenieur zum Umwelt- und Ressourcenschutz beitragen kann, ist also im Hinblick auf die Verfahren noch etwas genereller gefasst.
Absolventen des Teilgebiets Entsorgung befassen sich verstärkt mit der Frage, wie diese Wege im Bereich der Müllvermeidung, -entsorgung, -lagerung, -wiederverwendung oder im Mülltransport aussehen könnten.

Damit man sich diesen Fragen später in der Berufspraxis erfolgreich stellt, benötigt man neben einem großen Maß an Praktika-Erfahrungen in verschiedenen Betrieben und / oder Laboren auch fundierte theoretische Kenntnisse – und dieser erwirbt man unter anderem in den Fächern:

  • Biologie,
  • Chemie,
  • Physik,
  • Geowissenschaften,
  • Ökologie ,
  • Energie- und Umwelttechnik,
  • Verfahrenstechnik und
  • Betriebswissenschaften.

Gehalt

Das Gehalt einer Fachkraft für Kreislauf-und Abfallwirtschaft beträgt im Monatsbrutto meist:

  • zwischen 610 und 850 € im erste ,
  • zwischen 660 bis 900 € im zweiten
  • und 730 bis 950 € im dritten Lehrjahr.

Nach der Ausbildung darf man mit durchschnittlich 1.800 bis 2.200 € brutto im Monat rechnen; das Gehalt erhöht sich dann im Laufe der Zeit und Berufserfahrung auf meist 2.100 bis 3.000 €.

Wem dieses Gehalt allerdings noch nicht reicht, der sollte über eine Zusatzqualifikation nachdenken und dann als:

  • Meister für Kreislauf- und Abfallwirtschaft und Städtereinigung zwischen 2.200 und 3.300 €,
  • Techniker der Fachrichtung Umweltschutztechnik 2.100 bis 3.100 €,
  • Umweltschutzfachwirt 2.200 bis 3.200 € oder
  • Ingenieur für Umwelttechnik / für Entsorgungstechnik zwischen 3.100 – 4.350 €

im Monatsbrutto verdienen.

Perspektiven

Müll wird immer produziert – und die Nachfrage nach kompetenten Fachkräften, die sich mit seiner fachgerechten Entsorgung und Wiederverwertung auskennen, ist dementsprechend hoch… Sie steigt sogar noch weiter an. Ein Job mit Zukunftspotenzial!

Bildquelle: © moonrise – Fotolia.com

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