Kiel: Wegen einer Messerattacke auf einen Freier hat das Kieler Landgericht eine 28 Jahre alte Prostituierte zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Sexspielchen endete für den Freier tödlich.
Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?
Haft und Psychiatrie
Das Schwurgericht sah während der Verhandlungen den Fall als erwiesen an: Eine Prostituierte soll einen 58 Jahre alten Steuerberater im Oktober 2016 in dessen Wohnung in Bad Segeberg beim Sexspiel mit zwei Messerstichen getötet haben. Die Tat wurde von der Kammer als heimtückischer Mord gewertet.
Dabei kannten sich Opfer und Täter bereits. Der Anklage zufolge soll der Mann mit über dem Kopf gefesselten Händen und verbundenen Augen im Bett gelegen haben, als die Prostituierte zum Messer griff und ihn mit zwei Messerstichen verletzte. Der Mann verblutete durch seine Verletzungen.
Ursprünglich wurden von der Staatsanwaltschaft neuneinhalb Jahre Haft gefordert, doch durch eine schwere Persönlichkeitsstörung sei sie lediglich vermindert schuldfähig. Sie müsse untergebracht werden, da von ihr auch weitere Straftaten zu befürchten seien.
Der Verteidiger der Prostituierten ging von einer gefährlichen Körperverletzung aus und plädierte für eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren.
Das sagten Zeugen über die Prostituierte
Laut Zeugenaussagen soll die 28-jährige Täterin unter dem Einfluss von Alkohol immer wieder aggressionsgeladene Wutausbrüche erlitten haben. Da sie im Prozess schwieg, konnten ihr Motiv und der genaue Ablauf der Tat nicht eindeutig rekonstruiert werden.
Bildquelle: © Kaspars Grinvalds – Fotolia.com