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Eigentlich hatte der MDR den Haftbefehl gegen Mandy Bock aussetzen lassen. Dem zuständigen Amtsgericht scheint das jedoch egal und setzt einen neuen Termin an. Muss die zweifache Mutter aus Thüringen nun doch hinter Gitter?

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Verwirrung um Fall „Mandy Bock“

Die 36-jährige Mandy Bock, zweifache Mutter aus Eisfeld in Thüringen, verweigert seit 2013 die Zahlung der Rundfunkbeiträge (früher GEZ-Gebühren), weil sie schlichtweg kein Radio und kein Fernseher habe. Nach mehreren Schreiben drohte der Gerichtsvollzieher im Januar mit Inhaftierung, sofern Bock nicht bis zum 27. Januar Auskunft über ihr Vermögen gäbe. Die Thüringerin meldete sich beim Amtsgericht, sie würde der Aufforderung nicht nachkommen.

Nach einigem Aufsehen in verschiedenen Medien und den sozialen Netzwerken meldete sich der MDR, distanzierte sich vom Vorgehen des Amtsgerichts und ließ dem Haftbefehl zurückziehen. „Ich habe eine Mitteilung erhalten, dass ich nicht verhaftet werden soll“, bestätigte auch Mandy Bock. Der MDR ließ weiterhin verlauten, er habe vom Haftbefehl keine Kenntnis gehabt und wolle sich nun direkt mit der Frau in Verbindung setzen – denn die Forderung von 296,84 Euro würden weiterhin bestehen.

Amtsgericht setzt neuen Termin an

Nun der Schock: Das Amtsgericht hat einen neuen Termin zur Abgabe der Vermögensauskunft angesetzt. Das bestätigte laut „Focus Online“ die Vize-Direktorin des Amtsgerichts. Gegenüber dem Onlinemedium erklärte Mandy Bock nun, wie es weiterginge wisse sie noch nicht: „Vielleicht eine Pfändung. Das läuft hier bei jedem anders.“ Die Thüringerin berichtet, dass es so bereits einem gleichgesinnten Bekannten erginge. Als er sein Konto pfändungssicher umgewandelt hat, wurde ein Inkassobüro eingeschaltet.

Grundsätzlich sei aber das aktuelle Vorgehen nicht nachvollziehbar. „Außerdem ist es nicht so, dass ich nicht zahlen könnte. Ich möchte nicht zahlen, weil ich das nicht bestellt habe. Was also soll eine Vermögensauskunft bringen?“, so Mandy Bock.

„Es geht ums Prinzip“

Seit in 2013 die Abgabe der Rundfunkgebühren für jeden Haushalt verpflichtend wurde, zahlt Mandy Bock keine Beiträge mehr. Der Grund ist simpel: Sie hat weder Radio noch Fernseher und nutze die Angebote auch nicht über ihr Smartphone. Eine Abmeldung von den Gebühren ist aber dennoch nicht möglich. Die Rundfunkanstalten argumentieren, dass heutzutage theoretisch jeder die Angebote nutzen könnte – eben über Laptop, PC oder Smartphone.

Der zweifachen Mutter geht es aber ums Prinzip. Sie zahle nichts, was sie nicht bestellt habe. „Wenn wir mit den Kindern etwas gucken wollen, dann schauen wir vielleicht mal eine DVD“, erklärte Bock gegenüber „Focus Online“. Der Beitragsservice sei einfach „nicht zeitgemäß!“.

Vom Vorgehen des Amtsgerichts entsetzt

Mandy Bock hatte sich beharrlich allen Schreiben des Beitragsservices und Gerichtsvollziehers widersetzt, zuletzt der Androhung der Inhaftierung, wenn sie zur gesetzten Frist keine Vermögensauskunft abgebe. Die 36-Jährige war hier vor allem vom Vorgehen des Amtsgerichts entsetzt. Die Dame vom Landratsamt, die den Haftbefehl beim Gerichtsvollzieher in Auftrag gegeben hat, wusste, dass ich zwei Kinder habe“, erklärte Bock in einem früheren Interview mit „Focus Online“.

Bildquelle: © Skyward Kick Prod. – Fotolia.com

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