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Malu Dreyer, die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz , fordert, dass das Schonvermögen bei Hartz IV stärker an die Lebensarbeitszeit des jeweiligen Arbeitslosen gekoppelt wird. Das Schonvermögen beträgt derzeit noch 10.000 Euro und ist pauschal festgelegt. Eine Berücksichtigung der bisher geleisteten Arbeitsjahren gibt es somit nicht.

Die Kritik trifft hierbei insbesondere den Aspekt, dass ein Arbeitsloser, der schon mehrere Jahrzehnte gearbeitet hat und sich in seinem Leben möglicherweise eine Menge aufgebaut hat, dasselbe Schonvermögen hat, wie jemand, der noch nie in seinem Leben gearbeitet hat.

Viele Betroffene und auch Experten sehen dies als eine enorme Benachteiligung. Denn eine Person, die sich schon viel aufgebaut hat, sollte auch entsprechend behandelt werden, und nicht mit jenen über einen Kamm geschert werden, die sich noch überhaupt nichts aufgebaut haben.

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Was es bedeutet, im Alter arbeitslos zu werden

Im Alter arbeitslos zu werden und plötzlich vor dem finanziellen Nichts zu stehen ist kaum vorstellbar. Plötzlich scheinen mehrere Jahrzehnte völlig vergebens gewesen zu sein. Man fragt sich, wofür das Ganze?

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer möchte das künftig verhindern. Sie fordert eine Korrektur der Hartz-IV-Gesetze. Ältere Menschen und ihr Geleistetes sollten mehr Wertschätzung erhalten. Insbesondere das Schonvermögen müsse mehr an die Lebensarbeitszeit gekoppelt werden, so der „Tagesspiegel“.

Besonders viele Menschen hätten Angst vor einem finanziellen Absturz, obwohl man doch mehrere Jahrzehnte in die sozialen Sicherungssysteme eingezahlt hat. Man dürfte daher Menschen, die 30 Jahre lang für ihr Erspartes gearbeitet hätten, nicht mit einem 20-Jährigen gleichstellen, die noch am Anfang ihres Berufslebens stünden, so die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin.

Das derzeitige Schonvermögen

Wer heutzutage arbeitslos wird, muss für seinen Lebensunterhalt zuerst einen Teil der eigenen Ersparnisse aufwenden. Lediglich ein sogenannten Schonvermögen muss nicht angetastet werden. Dieses beträgt maximal 10.000 Euro und ist unabhängig von den geleisteten Arbeitsjahren.

„Das halte ich für ein langes Erwerbsleben für zu wenig“, erklärt Dreyer. Es würde klar sein, dass viele Menschen den Verlust ihrer Ersparnisse als Abstieg und als Bedrohung sähen.

Mit dieser Forderung sollte die SPD in diesem Jahr auch in den Wahlkampf ziehen, wenn es nach Dreyer geht. Nur so könnte man den Abstiegsängsten begegnen und den Menschen die Sicherheit geben, dass sie ihr erspartes Geld in einer Phase der Arbeitslosigkeit nicht gänzlich verlieren könnten.

So ähnlich verhalte es sich auch mit dem Gesundheitssystem, so Dreyer. Die Menschen müssten sich darauf verlassen können, dass sie ihre Beiträge auch in Zukunft noch finanzieren können.

Bildquelle: © nicole1991 – Fotolia.com

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