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Sie wollen immer ganz genau wissen, wie technische Geräte funktionieren – oder sie am liebsten selbst austüfteln? Ihre Begeisterung für Technologien können Sie als Ingenieur/in zum Beruf machen und Produkte der Zukunft entwickeln. In welchem der vielfältigen Bereiche Sie auch tätig sind: Als Ingenieur/in sind Sie der Gegenwart immer einen Schritt voraus. Was Sie bei dieser Berufswahl beachten sollten, erfahren Sie im folgenden Artikel.

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Der Bedarf an Fachkräften in Deutschland ist hoch, besonders in den Bereichen Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Energie- und Elektrotechnik. Die Ursache ist auch im demografischen Wandel begründet: Ein Großteil der qualifizierten Ingenieure ist aktuell älter als 50 Jahre, es rücken nicht ausreichend viele Absolventen nach.

Hierfür ist auch die überdurchschnittlich hohe Studienabbruchquote in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) verantwortlich. Und so sucht derzeit jedes zweite deutsche Unternehmen qualifizierte Ingenieure. Damit sind die Berufsaussichten ideal: 70 Prozent der Ingenieur-Absolventen finden innerhalb der ersten drei Monate nach ihrem Abschluss einen Job, wie eine Umfrage des VDI im Jahr 2014 ergab.

Voraussetzungen für ein Ingenieurstudium

Um für ein Ingenieurstudium zugelassen zu werden, ist die (Fach-)Hochschulreife erforderlich. Interesse an Mathematik und die Naturwissenschaften Physik, Chemie und Biologie ist ebenso gefragt wie Begeisterung für Computer und Software. Häufig spielt die englische Sprache eine große Rolle im späteren Alltag, eine weitere Sprache im Repertoire verbessert die Berufsaussichten.

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Die 7 Bereiche des Ingenieurberufs im Überblick

Noch vor Antritt der Ingenieurausbildung gilt es, sich sorgfältig über die Bereiche zu informieren, um für eine Karriere, die den eigenen Interessen entspricht, die richtigen Weichen zu stellen.

Diese sieben Bereiche stehen zur Auswahl:

  • Maschinenbau (Fertigungs-, Produktions- und Verfahrenstechnik, Energie- und
    -Konstruktionstechnik, Druckerei-, Schiffs- und Textiltechnik, Fahrzeug-, Luft- und Raumfahrttechnik, Verfahrenstechnik)
  • Elektrotechnik (Allgemeine Informatik, Nachrichtentechnik und elektrische Energietechnik sowie Technische Informatik)
  • Bergbau und Hüttenwesen (Bergbau und Hüttenwesen, Werkstoffwissenschaften)
  • Verfahrenstechnik (Chemie- und Bioingenieurwesen)
  • Technisches Ingenieurwesen (Technischer Umweltschutz, technisches Gesundheitswesen)
  • Versorgungstechnik und Physikingenieurwesen
  • Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik
  • Bauwesen

Boomende Branchen

Der Beruf des Ingenieurs ist per se zukunftsorientiert – jedoch bieten einige Felder besonders spannende Perspektiven. Hierzu gehören zum Beispiel die Robotik, die Mikroelektronik und Erneuerbare Energien. Diese Megatrends von morgen und übermorgen bieten eine Spielwiese, auf der sich findige Tüftler austoben können. Ein vollautomatisierter Alltag mit Robotern bis hin zu Maßnahmen gegen den Klimawandel: In diesen Disziplinen werden Zukunftsvisionen Wirklichkeit.

Vor dem Studium: Berufspraktika

In vielen Studiengängen sind Berufspraktika, die mehrere Monate dauern, Teil der Ausbildung. Diese werden vor oder auch während des Studiums absolviert. Die sogenannten Vorpraktika sind vor allem für Schulabsolventen ohne praktische Erfahrung relevant – sie dienen als Vorbereitung auf ein Fachhochschulstudium. Verfügt ein Kandidat über eine einschlägige Ausbildung, wird diese angerechnet.

Theorie oder Praxis?

Der Startschuss ins Berufsleben ist für Absolventen bereits nach dem Bachelor-Abschluss möglich. Wer aber lieber die Chance auf einen Einstieg auf Führungsebene oder auf eine Forschungstätigkeit ergreifen möchte, setzt mit einem Master-Studium weiterhin auf Theorie. Besonders praxisorientiert ist das duale Studium, hier werden die theoretischen Inhalte mit einer Tätigkeit in der freien Wirtschaft verknüpft.

Weiterer Vorteil: In diesem Fall fließt auch schon während der Ausbildung ein Gehalt. Berufsakademien bieten einen ähnlichen Ausbildungsweg, jedoch steht am Ende kein akademischer Titel, sondern ein staatlicher Abschluss. Nordrhein-Westfalen gilt als der größte Ausbildungsstandort.

Ingenieure als Manager: Schlüsselqualifikationen

Neben Fachwissen sind heute in fast jedem Stellengesuch sogenannte Schlüsselqualifikationen gefragt. Sie beschreiben neben den fachlichen Voraussetzungen weitere Eigenschaften und Erfahrungen, die sich auf die Eignung eines Kandidaten auswirken und die bei der Bewerberselektion eine Rolle spielen.

Dazu zählen zum Beispiel systematisches Arbeiten, Teamfähigkeit, wirtschaftliches Denken, Kreativität oder Führungsstärke. Viele Ingenieure vernachlässigen diese Punkte in ihrer Bewerbung, dabei könnten sie sich mit diesen von der Masse der Bewerber abheben. Denn Unternehmen suchen heute nicht den stillen Erfinder, sondern eher den Manager unter den Ingenieuren. Schlüsselqualifikationen nehmen aus diesem Grund einen immer wichtigeren Stellenwert bei der Bewerbung ein.

Frauen im Ingenieurberuf

Noch immer sind Frauen in Ingenieurberufen unterrepräsentiert. Nur 16% der Ingenieure sind weiblich, ergab eine Untersuchung von 2010. Und auch zwei Jahre später wurden laut Statistischem Bundesamt mehr als dreimal so viele Männer unter den Studienanfängern gezählt.

Die meisten Frauen sind in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen tätig, im Maschinen- und Fahrzeugbau sind hingegen besonders wenige vertreten. Politik und Wirtschaft versuchen, das Interesse von Mädchen und Frauen für die Männerdomäne zu wecken, doch es mangelt offenbar weiterhin an weiblichen Vorbildern. Zudem sind gleichberechtigte Bezahlung und Kinderbetreuungsmöglichkeiten vielfach noch keine Realität in der Branche.

Top-Gehälter für Elektroingenieure und bei tariflicher Bezahlung

Schon zum Einstieg winkt Ingenieuren ein gutes Gehalt – das in der jeweiligen Höhe von verschiedenen Faktoren wie Branche und Region abhängt. Im Schnitt zählt der Ingenieurnachwuchs zu den Top-Verdienern unter den Berufsanfängern, wie der Lohnspiegel des Wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Instituts der Heinz Böckler-Stiftung belegt.

Angestellt bei einem tarifgebundenen Betrieb, verdienen Ingenieure fast 22% mehr – das entspricht einem Mehrgehalt von monatlich 918 Euro bei einer 40-Stunden-Woche. Elektroingenieure verdienen laut VDI im Durchschnitt am meisten: Das Gehalt liegt beim Berufseinstieg bei 45.000 Euro brutto, nach zwei Jahren bei 60.000 Euro. Region, Weiterbildungen und Position wirken sich beträchtlich auf das Einkommen aus.

Diese Branchen sind im Kommen

Besonders Automobilfirmen, Consultingunternehmen und technische Dienstleister werden zukünftig in Deutschland Absolventen einstellen, so die Studie Staufenbiel JobTrends 2105. In Süddeutschland ist der Bedarf besonders hoch und schwer zu decken. Hier werden die meisten Fachkräfte importiert, weil sich für die Stellen nicht ausreichend viele deutsche Absolventen bewerben. In Stuttgart lockt statistisch betrachtet auch das höchste Gehalt.

Bildquelle: © Sergey Nivens – Fotolia.com

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