News am

Unglaubliches Glück hatte ein etwa acht Jahre alter Junge, der am Aufseßplatz in einer Tür der U-Bahn eingeklemmt wurde. Ein Mann reagierte schnell und konnte den Jungen befreien. Die VAG hatte von dem Vorfall allerdings nichts mitbekommen.

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Eine Zeugin des Vorfalls erzählte, dass sie einen Schrei gehört habe. Der Vorfall hatte sich am ersten Weihnachtstag kurz gegen 17 Uhr ereignet. Das Kind hatte sich offenbar mit dem Bein oder dem Hosenbein in der geschlossenen Tür der U-Bahn eingeklemmt und ist beim Losfahren des Zuges beinahe mitgezogen worden.

Der Zug der Linie U1 in Richtung Hauptbahnhof sei trotz des Vorfalls einfach losgefahren. Womöglich, weil der Vorfall erst gar nicht vom Bahnfahrer bemerkt worden war.

Nachdem das Kind geschrieen hatte, eilten gleich mehrere Menschen, die am Bahnsteig waren, zur Hilfe. Ein unbekannter Mann sei ebenfalls direkt zum Kind geeilt und habe es dann schließlich losgerissen, so die Zeugin.

Anschließend legten die Helfer das völlig erschrockene Kind auf eine Wartebank. Die Hose des Jungen war zerfetzt. Dann, so die Zeugin, habe man das Kind eindringlich befragt, ob wirklich alles in Ordnung sei.

Die Helfer hatten dem Kind sogar angeboten, ein Taxi zu nehmen, dass es zu seinen Eltern bringen sollte. Doch das Kind lehnte dankend ab. Vermutlich stand es auch zu diesem Zeitpunkt noch unter Schock und wollte mit einem gleichaltrigen Freund lieber eigenständig nach Hause fahren.

Den Helfer und Held des Tages fragte allerdings niemand nach seinen Personalien. Wie und weshalb es überhaupt zu solch einem Vorfall kommen konnte, konnte die VAG, die die Videoaufnahmen der Überwachungskameras ausgewertet hatte, vorerst nicht erklären.

Pressesprecherin Elisabeth Seitziger zeigte sich jedoch verwundert, dass niemand der beteiligten Fahrgäste den Notruf betätigt oder sich anderweitig an die VAG-Zentrale gewendet hat. Auch die Leitstelle des VAG hatte den Vorfall nicht wahrgenommen.

Normalerweise sollte der Strom unterbrochen werden. Die Gummilippen der Türen reagieren nämlich auf kleine Störungen. Selbst eine Hundeleine sollte eigentlich dafür sorgen, dass der Bahnfahrer ein Signal erhält. Gleichzeitig wird dann auch der Strom unterbrochen, sodass der Zug gar nicht erst losfahren kann. Auch fahrerlose Züge werden im Normalfall sofort gestoppt, wenn sich die Tür nicht richtig schließt.

Den letzten schlimmen Vorfall gab es vor zehn Jahren. Hier hatte die VAG das Sicherheitssystem der Bahnen nachgerüstet, nachdem es gleich zu mehreren Unglücken kam.

Damals fuhren die Bahnen nämlich noch mit einem Sicherheitssystem, das erst bei mehreren Zentimetern Dicke reagierte und ein Notsignal auslöste. Das hatte natürlich dramatische Folgen: Eine 14-jährige Schülerin aus Nürnberg, die im letzten Moment zusteigen wollte, wurde 1999 mit dem Fuß eingeklemmt und 70 Meter weit über den Bahnsteig geschliffen. Auch ein 17 Jahre alter Junge hatte wenig später einen ähnlichen Unfall.

Bildquelle: © htpix – Fotolia.com

2 Bewertungen
5.00 / 55 2