Kinder schauen schon mit 6 Jahren Pornos Ist das normal
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Der Zugang zum Internet ist mittlerweile ein Kinderspiel. Kein Wunder, dass sich immer jüngere Nutzer auf dieser „Spielwiese der Wahrheit“ herumtreiben. Hier kann man alles finden, was einen so interessiert. Doch verständlicherweise befällt viele Eltern hier ein leichtes Unbehagen, wenn sie feststellen, dass ihr Kind nach Inhalten sucht, für die ein Mindestalter von 18 Jahren voraussetzt wird und bei denen niemand das tatsächliche Alter des Nutzers prüft…

Schauen heute schon Sechsjährige Pornos an?

Einer Untersuchung zufolge sollen Kinder bereits im Alter von sechs Jahren damit beginnen, sich Porno-Seiten im Internet anzusehen. Mit acht Jahren soll sogar schon der erste Online-Flirt passieren.

Ist das normal? Scheinbar schon. Zu diesem Ergebnis kam eine aktuelle Umfrage unter 19.000 Eltern weltweit. Die Erziehungsberechtigten stellten fest, dass Kinder nicht nur immer früher in Kontakt mit Pornos kommen, sondern auch schon recht früh Instant Messenger nutzen und Computerspiele spielen. Erschreckend: Schon zwei Prozent der Spieleabhängigen sind Fünfjährige!

Durchgeführt wurde die Umfrage unter den Eltern von Bitdefender, einem Antivirushersteller. Zutage kam bei den Umfragen dabei auch, dass die Kinder in den sozialen Netzwerken oft auch falsche Angaben machen – insbesondere bei dem erst ab 13 Jahren zugänglichen Facebook. Schon fast 17 Prozent der Kinder haben einen Zugang zu der Plattform im Alter von gerade einmal zehn Jahren.

Pornographie, Gewalt, Selbstmordseiten: Viele Gefahren lauern im Internet

Das Internet bietet einem die unterschiedlichsten Inhalte. Von vielen der Inhalte würden Eltern ihre Kinder mit Sicherheit lieber fernhalten. Doch was da ist, lässt sich nunmal nicht verstecken.

Und schon gar nicht vor neugierigen Kindern. Tatsächlich ist Pornographie nur die Spitze des Eisbergs. Im Internet gibt es nämlich auch noch viele weitere Einflüsse und „Gefahren“, die schnell vergessen werden, zu denen sich das Kind jedoch ziemlich leicht Zugang verschaffen kann.

Kinder bevorzugen Hass-Webseiten

Die von Bitdefinder veröffentlichte Studie ergab auch, dass Teenager mittlerweile immer häufiger sogenannte Hass-Webseiten nutzen. Das sind Internetseiten, auf denen gewalttätige oder rassistische Botschaften hinterlassen werden können.

Solche Seiten enthalten unter anderem Inhalte, die Angehörige bestimmter Religionen oder einfach Frauen und Männer diskriminieren. Einige solcher Seiten werden sogar von terroristischen Organisationen betrieben.

Die für Kinder interessantesten und von Eltern am meisten blockierten Internet-Kategorien sind:

  • Pornografie (11,35 Prozent)
  • Online-Shops (10,49 Prozent)
  • File Sharing (9,71 Prozent)
  • Soziale Netzwerke (8,84 Prozent)
  • News (7,13 Prozent)
  • Glücksspiele (5,91 Prozent)
  • Online-Dating (5,77 Prozent)
  • Business (4,58 Prozent)
  • Spiele (3,14 Prozent)
  • Hass (2,91 Prozent)

Die Teilnehmer der Studie kamen überwiegend aus den USA sowie aus zahlreichen Ländern der EU.

Keine generelle Gefährdung durch Pornos

Auch wenn Kinder heute wesentlich früher Zugang zu Pornos haben als vor einigen Jahren noch, so gehen Forscher und Experten dennoch nicht davon aus, dass dies eine generelle Gefährdung für Kinder darstellt.

Denn auch wenn vieles noch unerforscht und ungeklärt ist, so soll es in einigen Punkten schlichtweg Entwarnung geben. So haben Teenager heute weder früher Sex, noch treiben sie wildere Spielchen als vor 15 Jahren noch.

Einfluss von Pornos auf Kinder: Typische Befürchtungen von Eltern

Falsches Frauenbild: Natürlich ist es richtig, dass Pornos ein falsches Bild von Frauen zeichnen. Allerdings zeigen genauere Untersuchungen, dass Jungen durchaus in der Lage sind, die fiktiven Charakter von Pornos zu durchschauen und von der Realität zu trennen.

Und auch die weiblichen Zuschauer scheinen den Forschungsergebnissen nach den Unterschied zwischen den männlichen Pornodarstellern und den Männern der Realität zu verstehen.

Falsche Vorstellungen von Sexualität: Auch diese Befürchtung ist teilweise gerechtfertigt. Doch auch hier gilt, dass Jungen und Mädchen durchaus die künstliche Pornowelt von der Realität trennen können. Sie wissen, dass es sich um Fantasie handelt.

Werte wie Liebe, Treue und Partnerschaft gehen verloren: Diese Befürchtung soll laut Experten nicht zutreffend sein. Denn auch heute noch sind die Partnerschaften von Jugendlichen überwiegend partnerschaftlich organisiert sind.

Sogar die Frage nach der Verhütungsmethode wird meist gemeinschaftlich geklärt. Zudem spielen Werte wie gegenseitiger Respekt, Verbindlichkeiten oder Zärtlichkeit bei beiden Geschlechtern in der Liebe weiterhin eine zentrale Rolle, woran offensichtlich auch der immer frühere und intensivere Pornokonsum nichts ändern kann.

Pornos machen Jungen gewaltbereiter gegen Frauen: Dies ist ebenfalls eine unberechtigte Sorge laut Experten. Die Affinität zur Ausübung von Gewalt soll nämlich nicht vom Pornokonsum abhängig sein, sondern vielmehr davon, ob ein Kind in seiner Jugend bereits viel Gewalt erlebt hat.

Pornos verführen Jugendliche zu frühem Sex: Auch diese Annahme ist falsch. Studien zeigen nämlich, dass Jugendliche in der Regel ihren ersten Sex heute nicht früher haben, als vor 20 Jahren noch. Im Durchschnitt sind die meisten noch immer zwischen 16 und 17 Jahren alt beim ersten Mal – doch Ausnahmen gibt es natürlich immer.

Bildquelle: © YakobchukOlena – Fotolia.com

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