Kindersitze im Auto sind grundsätzlich dazu gedacht, das Kind sicher zum Ziel der Autofahrt zu bringen.
Insofern überrascht es nicht, dass sie bei Crashtest in verschiedenen Gefahrensituationen regelmäßig geprüft werden, um eine möglichst hohe Sicherheit zu gewährleisten.
Ein Risiko, das bisher jedoch nur unzureichend erforscht war, ist das Schlafen eines Kinds im Autositz.
In diesem Zusammenhang machten Forscher des Great Western Hospitals NHS Foundation Trusts eine besorgniserregende Entdeckung: Kinder, insbesondere Babys, die in Kindersitzen einschlafen, sind unter ungünstigen Umständen hochgradig erstickungsgefährdet.
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Ein Experiment mit beunruhigenden Folgen
Zusammen mit den britischen Universitäten Southampton und Bristol untersuchten die oben genannten Wissenschaftler auf Bestreben der Lullaby Stiftung mithilfe von 40 Kindern, was passiert, wenn ein Kleinkind auf einer längeren Autofahrt (mindestens 30 Minuten) einschläft.
Dabei kontrollierten sie vor allem die Herz- und Lungenfunktion der Kleinkinder und verglich dabei, wie sich verschiedene Haltungen auf die Atmung der Kinder auswirkten.
Das Ergebnis
Gerade Babys unter zwei Monaten sind in einer sitzenden Position gefährdet. Die Ursache dafür liegt in ihrer von alleine über längere Zeit hochhalten.
Die Folge: ihr Kopf kippt nach vorne, es kommt zu einem Sauerstoffmangel und einer erhöhten Herzfrequenz.
Besonders tragisch dabei: Je höher der Sauerstoffrückgang, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass der Kopf des Kindes wieder nach vorne fällt.
Eine andere Studie im Journal of Pediatrics …
kommt zu einem vergleichbaren Risiko. In ihrem Rahmen untersuchten amerikanische Ärzte und Forscher, wie 47 Kinder beim Schlafen im Sitzen im Auto zu Tode kamen. Zwei Drittel der Kinder befanden sich zum Zeitpunkt ihres Todes in einem Kindersitz – und immerhin die Hälfte von diesen 66 % litt dabei an einer zusammengesunkenen Haltung und einer Atemwegsblockade. Der Tod trat dabei innerhalb von vier Minuten bis elf Stunden ein.
Die gute Nachricht für alle Eltern
Entsprechende Fälle sind selten und lassen sich mit Aufmerksamkeit und unter Berücksichtigung folgender Tipps weitgehend vermeiden:
- Grundsätzlich sollte sich Eltern während der Autofahrt neben Babys und jüngere Kleinkinder setzen und regelmäßig die Atmung kontrollieren.
- Schlafende Kinder dürfen auf keinen Fall alleine im Auto gelassen werden.
- Für neugeborene Babys bietet sich eine flach-liegende Haltung an, da bei ihr ein unkontrolliertes Nach-Vorne-Fallen des Kopfs nahezu unmöglich ist.
- Der Autositz darf weder auf einem weichen noch auf einem instabilen Grund stehen, weil er unter diesen Umständen von alleine verrutschen kann. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass er das Kind in eine gefährliche Lage kippt, aus der es sich nicht mehr selbst befreien kann.
- Ähnliches gilt für weiches Bettzeug und eine potenzielle Einwickelungsgefahr.
- Sicherheitsgurte müssen unbedingt korrekt angebracht und genutzt werden.
- Zudem muss gewährleistet sein, dass ein im-Auto-schlafendes Kind nicht ungesichert ist und nach vorne kippt – wenngleich Gurte in Babyschaukeln und Kinderwagen nicht alle gefährlichen Situationen verhindern. Ein regelmäßiger Blick auf das Kind ist also unverzichtbar.
Aber keine Panik: In aller Regel geht dank dieser Tricks alles glatt – gute Fahrt also!
Bildquelle: © Gina Sanders – Fotolia.com