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Der Begriff „Kommissionierung“ ist nicht jedem geläufig. Dabei stecken dahinter Tätigkeiten, die uns tagtäglich begegnen. Denn Kommissionierung steht für das Bereitstellen von Waren für die Auslieferung bzw. den Versand  von Kunden- oder Produktionsaufträgen. Derjenige, der die Waren bereitstellt, ist der Kommissionierer.

Erfahren Sie hier mehr zum Thema Kommissionierung und zu der Frage: Was macht ein Kommissionierer?

Überblick

  • Was ist Kommissionierung?
  • Was macht ein Kommisionierer?
  • Wie wird man Kommissionierer?
  • Wo kann man als Kommissionierer arbeiten?
  • Was verdient man als Kommissionierer?

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Was ist Kommissionierung?

Unter Kommissionierung versteht man im Allgemeinen den Vorgang der Zusammenstellung von Gütern nach vorgegebenen Aufträgen (Auftragsabwicklung) aus einem Gesamtsortiment.

Der Kommissioniervorgang kann dabei entweder einstufig oder mehrstufig erfolgen. Bei der einstufigen Kommissionierung wird zusätzlich nach Einzelaufträgen und Auftragsserien unterschieden. Der Kommissionierer führt jedoch stets den gesamten Auftrag durch. Bei der mehrstufigen Kommissionierung werden die Aufträge zur Verbesserung der Effizienz nacheinander in Teilaufträgen abgewickelt.

Mit anderen Worten: Kommissionieren ist die Bereitstellung (Kommissionierung) von Waren für den Versand zu einem fest vorgegebenen Kunden- oder Produktionsauftrag. Die bereitgestellte Ware wird als Kommission bezeichnet. Derjenige, der die Ware bereit stellt, ist der Kommissionierer, die Tätigkeit an sich ist das Kommissionieren.

Was macht ein Kommissionierer?

Wie bereits erwähnt, stellen Kommissionierer Waren für die Auslieferung bzw. den Versand zusammen und bereiten sie für den Transport vor.

Dazu entnehmen Kommissionierer Waren aus dem Lager und stellen sie entsprechend der Auftragsvorgabe zu Warensendungen zusammen. Angaben zu Lagerplatz, Anzahl, Versandart und Lieferadresse erhalten sie mittels Kommissionierlisten oder über elektronische Kommissionierungssysteme.

Mit Gabelstaplern, Hubwagen oder anderen Flurfördermitteln entnehmen und transportieren sie Güter. Anschließend überprüfen sie die Warenpartien auf Vollständigkeit und Unversehrtheit. Die entnommenen Waren buchen sie am Computer aus. Verwenden sie elektronische Kommissionierungssysteme, wird die Entnahme automatisch registriert. Je nach Aufgabenumfang verpacken sie die Waren für den Transport und fertigen die Lieferpapiere aus.

Die Aufgaben eines Kommissionierers lassen sich im Einzelnen wie folgt zusammenfassen:

  • Kommissionierlisten bzw. entsprechende Angaben aus elektronischen Kommissionierungssystemen auslesen
  • zusammenzustellende Waren und Güter mithilfe von Gabelstaplern, Hubwagen oder anderen Flurfördermitteln aus den Regalen entnehmen
  • entnommene Waren und Güter auf Schäden und Vollständigkeit hin überprüfen, ggf. austauschen
  • beschädigte Waren und Güter im System bzw. auf der Kommissionierliste entsprechend kennzeichnen
  • kommissionierte Waren und Güter aus dem System ausbuchen
  • Waren und Güter an die Verpackungsabteilung übergeben, ggf. selbst für den Transport verpacken
  • ggf. Lieferpapiere ausstellen

Wie wird man Kommissionierer?

Um als Kommissionierer tätig werden zu können, ist kein bestimmter Bildungsgang vorgeschrieben. Eine Ausbildung im Bereich Lagerwirtschaft/Logistik kann jedoch von Vorteil sein und wirkt sich unter Umständen auch auf das Gehalt aus.

Zudem gibt es einige Kompetenzen, die zur Ausübung des Berufs als Kommissionierer erforderlich sind bzw. sein können.

Kernkompetenzen, die in diesem Beruf grundsätzlich erforderlich sind:

  • Beladen, Entladen
  • Förderanlagen und Transportgeräte bedienen
  • Kommissionieren
  • Lagerwirtschaft

Weitere Kompetenzen, die bedeutsam sein können:

  • Führerschein Gabelstapler, Flurförderzeuge
  • Lagerverwaltungssysteme
  • Transport- und Lagertechnik
  • Verpacken
  • Versand

Wo kann man als Kommissionierer arbeiten?

Als Kommissionierer kann man in Unternehmen aller Wirtschaftszweige Beschäftigung finden. Einsatzbereiche ergeben sich grundsätzlich dort, wo es Lagerhaltung gibt. So arbeiten Kommissionierer meist in Lagerhallen und -räumen oder auf Lagerplätzen im Freien. 

Branchen, in denen Kommissionierer zum Einsatz kommen, sind in erster Linie:

  • Chemie, Pharmazie, Kunststoff
  • Elektro
  • Fahrzeugbau, -instandhaltung
  • Glas, Keramik, Rohstoffverarbeitung
  • Handel
  • Holz, Möbel
  • Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik
  • Nahrungs-, Genussmittelherstellung
  • Papier, Druck
  • Textil, Bekleidung, Leder
  • Transport, Verkehr

Was verdient man als Kommissionierer?

Wie so oft, lässt sich auch hier keine pauschale Aussage darüber treffen, was man als Kommissionierer verdienen kann. Das Gehalt hängt von einigen Faktoren ab, dazu zählen unter anderem Unternehmensgröße, Tarifbindung, Region, Branche und Berufserfahrung sowie die Aufgaben und der Verantwortungsbereich.

Für den Job als Kommissionierer ist nicht zwingend eine Ausbildung notwendig. Dies spiegelt sich dann aber auch im Gehalt wieder: Ungelernte Kommissionierer erhalten nicht selten einen Stundenlohn von (zum Teil deutlich) unter 10 Euro.

Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung – zum Beispiel im Bereich Logistik – kann als Berufseinsteiger ein Gehalt von monatlich etwa 1.800 Euro brutto erzielen. Mit zunehmender Berufserfahrung und Verantwortung kann das Gehalt als Kommissionierer nach zehn Jahren monatlich 2.500 bis 3.000 Euro brutto betragen.

Großunternehmen zahlen meist höhere Löhne, da diese Firmen wirtschaftlich stärker sind und oftmals Tarifverträgen unterliegen. Ein Tarifvertrag sichert der Belegschaft einen Mindestlohn zu, den Arbeitgeber und Gewerkschaft ausgehandelt haben. Eine beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung kann bei monatlich 2.299 Euro bis 2.644 Euro liegen.

Bildquelle: © fotokalle – Fotolia.com

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