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Die Leiharbeit wird hart kritisiert. Nun hat die Arbeitsagentur einen Bericht vorgelegt, der Einblicke in die Zahlen liefert, wie viele Leiharbeiter es überhaupt zurück in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis schaffen und wie viele nach der Leiharbeit doch wieder in den Bezug von Hartz IV abrutschen…

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Von der Leiharbeit zurück in den richten Job: zu wenige, die es schaffen

Im vergangenen Jahr: Von den etwa zwei Millionen Erwerbslosen, die eine reguläre Beschäftigung aufnahmen, waren etwa ein Fünftel als Leiharbeiter beschäftigt. Dies geht aus den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor. Die Leiharbeit ist damit der Wirtschaftszweig mit den meisten Rückkehrern.

Nach den Leiharbeitern folgten die wirtschaftsnahen Dienstleistungen mit einem Anteil von rund 13,7 Prozent. Gleichzeitige musste allerdings auch bestätigt werden, dass die Leiharbeitsbranche mit 360.000 Betroffenen oder 15,1 Prozent die meisten Zugänge in die Arbeitslosigkeit verzeichnete. Fast 140.000 Personen, die aus der Leiharbeit entlassen wurden, bezogen sofort wieder Hartz IV.

Hire and Fire: Der schlechte Ruf der Leiharbeitsbranche

Ursprünglich hatte die Linken-Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann die Zahlen von der Bundesagentur für Arbeit abgefragt. Aus ihrer Sicht würde sich der Ruf der Branche als „Hire and Fire“ bestätigen. Regulär beschäftigte Vollzeit-Leiharbeiter haben im Jahr 2015 im Durchschnitt 1.747 Euro brutto pro Monat verdient. Vollzeitbeschäftigte über alle Branchen hingegen haben 1.084 Euro im Schnitt verdient.

Der niedrige Durchschnittslohn der Vollzeit-Leiharbeiter liegt unter anderem daran, dass zwei von drei Leih- oder Zeitarbeitern im Niedriglohnsektor arbeiten. Sie arbeiten damit unter dem Lohn, der zwei Drittel des mittleren Gehalts der Beschäftigten insgesamt entspricht.

Ein Werkzeug des Lohndumpings

Früher war es noch üblich, dass Unternehmen die Leitarbeiter mit Auftragsspritzen abgefedert haben. Heute sieht es jedoch anders aus. Die Leiharbeit ist zu einem wichtigen Instrument des systematischen Lohndumpings geworden. Sie ist und bleibt der Motor der Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland. Nur wenige finden durch die Leiharbeit den erhofften Anschluss in eine richtige und gut bezahlte Vollzeitstelle. Damit hat die Leiharbeit ein wichtiges Ziel deutlich verfehlt.

Die Arbeitsmarktexpertin der Linken forderte nun, dass das Prinzip gleiches Geld für gleiche Arbeit ab dem ersten Einsatztag umgesetzt werden sollte. Eine Verleihdauer der Mitarbeiter sollte auf wenige Monate begrenzt werden. Zusätzlich sollte eine Flexibilitätszulage in Höhe von zehn Prozent des Bruttolohns eingeführt werden.

Geplant ist bereits jetzt unter anderem, dass Leiharbeitnehmer nach neun Monaten für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn wie die Stammbelegschaft bekommen sollen. Außerdem sollen die Werkverträge verbessert werden, indem sie sich von den normalen abhängigen Arbeitsverhältnissen abgrenzen.

Bildquelle: Leiharbeit

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