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Viele Menschen in der BRD haben mehr als zwei Jobs. In Deutschland gibt es knapp 3 Millionen „Multi-Jobber“ und es werden jährlich mehr. Sie sind in Obdachlosenheimen tätig, in Kaffeeküchen, arbeiten als Putzhilfe und Zeitungsausträger, bügeln in privaten Haushalten und versorgen ältere Menschen.

Anstatt staatliche Stütze zu kassieren und das Leben mit süßem Nichtstun zu verbringen, nehmen viele Deutsche mehrere geringfügig bezahlte Jobs an. Hauptsache, der Lebensunterhalt kann mit Arbeit finanziert werden. Dass Sie dafür mitunter mehr als eine 40-Stunden-Arbeitswoche haben und manchmal selbst am Wochenende ranklotzen müssen, die Familie auf der Strecke bleibt und für Privatleben wenig Zeit ist, nehmen die Multi-Jobber in Kauf.

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Lohnt sich das Leben als Multijobber oder wäre es nicht besser, staatliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen? Schaden Stress und Doppelbelastung, der enorme Zeitdruck und die Mehrarbeit der Gesundheit?

Vier Jobs am Tag heißt: Von früh bis spät arbeiten

Das Leben einer von vielen Multijobberinnen aus Deutschland sieht folgendermaßen aus: Die alleinerziehende Mutter einer 16-jährigen Tochter hat vier geringfügig bezahlte Jobs, mit denen sie den Lebensunterhalt für sich und ihre Tochter verdient.

Jeden Tag steht die knapp 40 Jährige bereits um 4:00 Uhr morgens auf, und verlässt ohne zu Frühstücken eine viertel Stunde später die Wohnung, schwingt sich auf ihr Fahrrad und holt die Zeitschriften aus dem Sammelpostkasten. Sie trägt die Zeitungen im Wohngebiet aus und ist kurz vor 6:00 Uhr wieder zu Hause. Erst dann weckt sie ihre Tochter, kocht Kaffee, Kakao und frühstückt mit ihrem Kind.

Ist die Tochter auf dem Weg zur Schule, hat die Multijobberin noch bis 8:00 Uhr Zeit, um anfallende Tätigkeiten im eigenen Haushalt zu erledigen. Punkt 8.30 Uhr tritt sie ihren zweiten Job in einer Nähstube an, wo sie Altkleider ausbessert und aufwertet, die Bedürftigen zu Gute kommen. 13:30 Uhr macht sich die Multijobberin wieder auf den Weg und fährt mit dem Fahrrad eine viertel Stunde bis zum Altenheim, wo sie von 14:00 bis 17:00 Uhr die Nachmittagsbeschäftigung mit Senioren durchführt. Danach geht es nach Hause, wo ihre Tochter bereits das Abendessen vorbereitet hat, was sie gemeinsam einnehmen. Anschließend macht die Mutter Hausaufgaben mit ihrem Kind und hört sich deren Tagesschilderung an, bevor sie wieder zur nächsten Arbeit muss.

Von 20:00 Uhr bis Mitternacht jobbt sie zusätzlich als Kellnerin in einer Gaststätte, die nur 10 Minuten von ihrer Wohnung entfernt liegt. Gegen 1:00 Uhr liegt die alleinerziehende Multi-Jobberin erschöpft im Bett, mit dem Wissen, dass in 3 Stunden der Wecker wieder klingelt. Zeit zur Entspannung und für ein klein wenig Familienleben bleibt der Frau mit den vier Arbeitsstellen nur am Sonntag, denn dies ist ihr einziger arbeitsfreier Tag.

Glücklich und zufrieden trotz der vielen Arbeit?

So oder ähnlich wie dieser Multijobberin geht es vielen Multijobbern in Deutschland. Der geringe Lohn einer Arbeitsstelle reicht oft gerade einmal, um die laufenden Kosten zu decken. Weil es in der BRD noch keinen Mindestlohn gibt und viele Arbeitgeber nicht bereit sind, ihren Angestellten mehr zu zahlen, nehmen zahlreiche Deutsche mehrere Jobs an, um ein ordentliches Monatseinkommen zu erzielen.

Trotz der vielen Arbeit sind sie glücklich und stolz, weil sie durch eigene Hände Arbeit Geld erwirtschaften und kein Hartz Vier beziehen müssen. Multi-Jobber leben allerdings sehr gefährlich, denn durch den ganzen Stress und die Mehrarbeit kann es zu Herz- und Kreislauferkrankungen kommen. Diese Gefahr wird oft unterschätzt oder einfach ignoriert. Hauptsache, am Monatsende stimmt die Kasse.

Fazit:

Zum Multijobber muss man geboren sein, denn nicht jeder Mensch ist in der Lage, mehrere Tätigkeiten am Tag auszuführen. Wenn nur durch zwei oder mehr Arbeitsstellen ein ordentliches Einkommen zu erzielen ist, darf die Mehrarbeit nicht zulasten der eigenen Gesundheit gehen.

Bildquelle: © bluedesign – Fotolia.com

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