Mutter aß Plazenta: Fast tödliche Folge für Baby! 
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Der Verzehr der eigenen Plazenta: Ein Ritual, das schon seit längerem immer wieder für hitzige Diskussionen im Internet sorgt. Die einen befürworten es, während die anderen es hinterfragen. Eine junge Mutter wollte dem Trend nun folgen – doch damit brachte sie ihr Kind in Lebensgefahr! 

Für die Gesundheit

Für sich und ihr Baby wollte sie nur das Beste: Die Mutter aus dem US-Bundesstaat Oregon ließ  sich nach ihrer Geburt ihre Plazenta aushändigen. Anschließend veranlasste sie eine Weiterverarbeitung zu mehreren Pillen, von denen sie sich erhoffte, dass sie ihren Hormonhaushalt regulieren würden.

Außerdem wird solchen Pillen zugesprochen, dass sie den sogenannten „Baby-Blues“ verhindern und die Milchproduktion anregen sollen.

Baby kam gesund zur Welt

Das Baby der Mutter erblickte im vergangenen September kerngesund das Licht der Welt. Doch nach nur wenigen Tagen verschlechterte sich der Zustand – das Neugeborene litt unter Atemnot und musste wenig später sogar auf die Intensivstation verlegt werden!

Glücklicherweise könnten die Ärzte dort schnell den Grund für den sich verschlechternden Gesundheitszustand des Babys ausfindig machen: Das Kind litt an einer bakteriellen Blutvergiftung mit den sogenannten B-Streptokokken.

Sofort verabreichenden die Ärzte dem Baby Antibiotika, die es ganze elf Tage lang bekam. Danach durfte das Baby wieder nach Hause.

Das Drama ging in eine zweite Runde

Doch nur fünf Tage später zeigte das Kind erneut Krankheitssymptome. Die Mutter brachte ihr Kind ins Krankenhaus. Wieder konnten die Ärzte im Blut des Babys Streptokokken feststellen – und wieder musste das Baby Antibiotika nehmen. Da es sich jedoch um den zweiten Vorfall in so kurzer Zeit handelte, forschten die Mediziner unter Hochdruck an der Ursache für die Erkrankung.

Plazenta-Pillen als Ursache

Und tatsächlich: Ziemlich schnell stellte sich heraus, dass die Plazenta-Pillen der Mutter der Auslöser für die Infektion mit den Erregern war. Dank eines Arztes, der bei der Entbindung des Babys geholfen hatte, konnte der Zusammenhang herstellt werden. Er erklärte seinen Kollegen, dass die Mutter bei der Geburt die Herausgabe die Plazenta eingefordert hatte. Als die Ärzte die Mutter dann zu der Plazenta befragten, erklärte diese, dass sie die Plazenta bei einer speziellen Firma zu Pillen verarbeiten lassen hatte.

In einer Mitteilung der Gesundheitsbehörde „CDC“ hieß es dazu: „Drei Tage nach der Geburt hatte die Mutter die getrocknete und zu Pillen verarbeitete Plazenta erhalten und begann, dreimal täglich zwei Kapseln einzunehmen.“

Die Ärzte entnahmen den Pillen eine Probe und konnten darin die Streptokokken nachweisen. Damit war der Beweis erbracht: Es handelte sich eindeutig um denselben Bakterienstamm, der im Blut des Kindes gefunden wurde. Wie es scheint, muss sich das Kind beim Stillen über die Haut der Mutter mit den Erregern infiziert haben. Diese siedeln sich nämlich bevorzugt auf Haut und Schleimhäuten an. Sofort empfahlen die Ärzte der Mutter mit der Einnahme der Pillen aufzuhören.

Ist ein Verzehr der Plazenta gesundheitsgefährdend?

Der Fall sorgte weltweit für Aufsehen – unter anderem auch deswegen, weil der Verzehr der eigenen Plazenta bei Müttern in den letzten Jahren zunehmend in Mode gekommen ist. Da der Verzehr der eigenen Plazenta auch oft bei Tieren zu beobachten ist, versprechen sich Mütter heilende Wirkungen oder andere gesundheitliche Vorteile. Einen wissenschaftlichen Bewies für die positive Wirkung soll es jedoch noch nicht geben, so die US-Gesundheitsbehörde.

Schlimmer noch: Der Verzehr der Plazenta könnte laut Experten sogar schaden. Die „CDC“ warnt, dass es kein standardisiertes Verfahren zur Verarbeitung der Plazenta gebe. Hierdurch könnten infektiöse Keime nicht automatisch zerstört werden.

Die Aufgabe der Plazenta ist es, den Fötus von schädlichen Einflüssen zu schützen und solche zurückzuhalten. Forscher konnten bereits schädliche Substanzen in der Plazenta nachweisen – unter anderem fanden sie Quecksilber, Bakterien, Viren und sogar Rückstände von Blei. Ein Verzehr solle daher vermieden werden, heißt es.

Wie kam das Essen der Plazenta in Mode?

Unter anderen machten sich auch zahlreiche einflussreiche Promis für den Verzehr der Plazenta stark. Insbesondere der TV-Star Kim Kardashian warb mit einem Foto auf Twitter vor einigen Jahren: Das Foto zeigte eine gläserne Pillendose, auf der zu lesen war: „Kim – Deine fantastische Plazenta“.

Beitragsbildquelle:  © Kristin Gründler – Fotolia.com

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