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Notarfachangestellte unterstützen Notare und Rechtsanwälte bei ihren Dienstleistungen. Dafür erledigen sie neben Aufgaben, die direkt mit diesen Dienstleistungen zu tun haben auch allgemeine Verwaltungstätigkeiten, organisieren und legen Termine fest. Hier erfahren Sie das Wichtigste über den Beruf als Notarfachangestellter.

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Überblick:

  • Berufsfeld
  • Ausbildung
  • Ablauf der Ausbildung
  • Einsatzbereiche
  • Vorsorgende Rechtspflege
  • Berufsaussichten
  • Spezialisierungen
  • Voraussetzungen
  • Gehalt
  • Arbeitsumfeld
  • Karriere
  • Teamassistenz und Ansprechpartner

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Berufsfeld

Ist man als Notarfachangestellter nur die Sparversion eines Notars oder Rechtsanwalts? Nein, denn während der Ausbildung wird man auf ein spezielles Aufgabengebiet vorbereitet, das sich nur zum Teil mit dem des Notars oder Rechtsanwalts deckt.

Sie sind als Notarfachangestellter kein Volljurist, haben aber einen umfassenden Einblick in die rechtlichen Grundlagen und können Ihren Arbeitgeber damit wirkungsvoll bei seinen Tätigkeiten unterstützen.

Ausbildung

Die Ausbildung von Notarfachangestellten dauert drei Jahre und findet im dualen System statt.

Bei guten Leistungen kann sie verkürzt werden. Sie umfasst neben den rechtlichen Grundlagen allgemeine Inhalte in organisatorischer und kaufmännischer Arbeit. Damit können Sie sich um Rechnungen, Termine und Vorgespräche mit den Kunden kümmern.

Ablauf der Ausbildung

Im ersten Ausbildungsjahr unterscheidet sich die Ausbildung zum Notarfachangestellten nicht von der zum Rechtsanwaltsfachangestellten. Anfangs geht es vor allem um die Grundlagen der Büroorganisation und der Rechtsarbeit.

Danach haben die Auszubildenden genügend Wissen, um sich unter Aufsicht an die Bearbeitung der ersten realen Fälle in der Kanzlei heran zu wagen.

Einsatzbereiche

Als Notarfachangestellte kommen Sie bei Juristen, die ausschließlich als Notar arbeiten zum Einsatz oder in Rechtsanwaltskanzleien, die zusätzlich notariell arbeiten können. Deshalb hängt die Berufsbezeichnung meist von der Kanzlei ab, bei der die Ausbildung stattfindet.

Es gibt Notarfachangestellte, Rechtsanwaltsfachangestellte und Notar- und Rechtsanwaltsfachangestellte (ReNos). Die Inhalte der Ausbildung und späteren Tätigkeit unterscheiden sich dabei nur im Detail.

Vorsorgende Rechtspflege

Als Notarfachangestellter haben Sie den Vorteil, dass Sie in einem Bereich des Rechtswesens arbeiten, in dem es relativ ruhig zugeht.

Notare arbeiten mit Beglaubigungen, Urkunden, Verträgen und ähnlichen. Das Ziel ist eine rechtssichere Situation zu schaffen, bei der es nicht zu gerichtlichen Streitereien kommen kann.

Auch als Notarfachangestellter sind Sie nicht vor aufgebrachten Klienten sicher, die mit unangenehmen juristischen Konsequenzen zu rechnen haben, doch Sie haben weit seltener damit zu tun als Rechtsanwaltsgehilfen.

Berufsaussichten

Schätzungen zufolge gibt es derzeit in Deutschland etwa 150.000 Fachangestellte für Notare und Rechtsanwälte. Bei großen Kanzleien besteht ständig Bedarf an Personal, das die Notare und Rechtsanwälte wirkungsvoll unterstützen kann.

Wer hierzulande nicht fündig wird, kann seine Dienste bei ausländischen Anwaltskanzleien und internationalen Firmen anbieten, die Handelspartner in Deutschland haben. Dafür ist es nicht immer nötig, Volljuristen einzusetzen.

Spezialisierungen

Das Rechtswesen ist in einige Bereiche untergliedert, die sich klar voneinander abgrenzen lassen. Deshalb muss ein Anwalt eine bestimmte Anzahl von Klienten in einem Bereich betreut haben, bevor er sich Fachanwalt nennen darf.

Für Notarfachangestellte gilt diese Beschränkung nicht. Sie können sich frei entscheiden, in welche Richtung sie sich fortbilden wollen. Neben dem Vertragsrecht ist vor allem das Patentrecht interessant, da hier ein großer Rechercheaufwand nötig ist, bevor Volljuristen zum Einsatz kommen.

Voraussetzungen

Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen, um mit der Ausbildung zum Notarfachangestellten zu beginnen. Unter den Auszubildenden findet sich aber nur ein verschwindend kleiner Prozentsatz mit Hauptschulabschluss und etwa ein Drittel mit mittlerem Bildungsabschluss. Die Mehrheit hat die Hochschulreife.

Unabhängig von Ihrem Schulabschluss brauchen Sie ein gewisses Interesse an juristischen Themen, um auf Dauer in Ihrem Beruf glücklich zu werden.

Darüber hinaus ist ein gesundes Selbstvertrauen nicht verkehrt, damit Sie in der Kanzlei nicht als bloße Hilfskraft angesehen werden.
Da Sie die Verbindung zu den Klienten sind, sollten Sie strukturiert und einfühlsam zugleich zuhören können.

Gehalt

Was Sie als Notarfachangestellter an Gehalt erwarten dürfen, hängt ganz von der Kanzlei ab, in der Sie arbeiten. Schon während der Ausbildung reicht das Spektrum von etwa 400 Euro pro Monat bis zu 800 Euro im ersten Ausbildungsjahr. Danach steigt die Vergütung pro Jahr etwa um 50 Euro.

Wer ein faires Gehalt als Notarfachangestellter bekommen möchte, darf nicht auf die Großzügigkeit seines Arbeitgebers vertrauen, sondern muss seinen Wert während den Einstellungsverhandlungen selbst möglichst überzeugend darstellen.

Es gibt keinen Tarifvertrag, nach dem Sie sich richten könnten, es ist also Eigeninitiative gefragt. Ein Gehalt zwischen 2.000 und 2.300 Euro brutto ist für Einsteiger angemessen.

Arbeitsumfeld

Ausbildungsbetriebe beschäftigen meist mehrere Notarfachangestellte, die sich die Arbeit untereinander aufteilen.

Es kommt auch hier auf die Ausrichtung der Kanzlei an, mit wie vielen anderen Notarfachangestellten man zusammenarbeitet.
Wer sich für diesen Beruf interessiert, sollte deshalb sorgfältig auswählen, bei welcher Kanzlei er oder sie sich bewirbt.

Am besten ist es vorher ein Praktikum zu machen, um sich einen Eindruck davon zu verschaffen, wie man sich seine späteren Tätigkeiten vorstellen kann und welche Möglichkeiten es gibt, sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln.

Karriere

In den einzelnen Bundesländern gibt es unterschiedliche Möglichkeiten sich fortzubilden und staatlich anerkannte Abschlüsse zu erlangen.

Sie können zum Beispiel in Bayern den Titel eines Inspektors im Notardienst erwerben, in den neuen Bundesländern den des leitenden Notarmitarbeiters.
Darüber hinaus bestimmt die Arbeit in der jeweiligen Kanzlei, auf welches Thema Sie sich besonders vorbereiten müssen.

Meist bieten Notare eine breite Auswahl von Dienstleistungen, so dass Sie alle möglichen Fähigkeiten haben müssen. Das reicht vom Auffinden von möglichen Erben bis zur Nachkontrolle einer Zwangsvollstreckung.

Teamassistenz und Ansprechpartner

Notarfachangestellte sorgen häufig dafür, dass in der Kanzlei alles so läuft, wie es soll.

Dazu gehört die Beschaffung von Büromaterial, Vorbereitung von Feiern und Gedanken darüber, wie man eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen kann.

Besonders in stressigen Zeiten sind sie manchmal auch der einzige Mitarbeiter in der Kanzlei, der die Ruhe bewahren kann und den Überblick behält, wenn es nur noch um Paragraphen geht.

Bildquelle: © Robert Kneschke – Fotolia.com

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