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Papier ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Ob ein einfaches Blatt Papier, Toilettenpapier, Taschentücher – viele Papierprodukte gehören zu unserem täglichen Leben.

Zu verdanken haben wir all diese Produkte den Papiertechnologen – früher Papiermacher genannt. Papiertechnologe ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Wie die Ausbildung im Einzelnen aussieht, welches Gehalt und welche Perspektiven einen als Papiertechnologe erwarten – all das erfahren Sie in diesem Artikel.

Übersicht:

  • Berufsbild und Aufgaben Papiertechnologe
  • Ausbildung zum Papiertechnologen
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

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Berufsbild und Aufgaben Papiertechnologe

Papier ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Ob ein einfaches Blatt Papier, Toilettenpapier, Taschentücher – viele Papierprodukte gehören zu unserem täglichen Leben.

Zu verdanken haben wir all diese Produkte den Papiertechnologen. Denn diese bedienen und überwachen Maschinen oder Anlagen bei der Herstellung von unterschiedlichen Papierarten, Karton, Pappe und Zellstoff. Zudem halten sie die Maschinen instand und prüfen die Qualität der Papierprodukte.

Der Papiertechnologe beruht auf dem alten Handwerksberuf der Papiermacher. Die Berufsbezeichnung wurde in Deutschland, Österreich und der Schweiz geändert, da der Technisierungs- und Automatisierungsgrad der Produktion zunehmend stieg. Heute ist die Überwachung komplexer Produktionsanlagen ein Hauptaufgabengebiet der Papiertechnologen.

Papiertechnologen finden vor allem Beschäftigung in Papier-, Karton- und Pappefabriken, in Zellstofffabriken und in Tapetenfabriken. Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung bei Herstellern von Maschinen für die Papiererzeugung und -verarbeitung in Chemieunternehmen oder in der Abfallwirtschaft, z.B. in Recyclinganlagen.

Ausbildung zum Papiertechnologen

Wer als Papiertechnologe tätig werden möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Wie diese aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Form und Dauer

Papiertechnologe ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie. Die duale Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.

Von 2005 bis 2010 gab es zwei Ausbildungszweige, Fachrichtung Papier-Karton-Pappe und Fachrichtung Zellstoffe. Statt der beiden bisherigen Fachrichtungen werden seit dem 20. April 2010 zwölf Wahlqualifikationseinheiten angeboten, von denen zwei gewählt werden müssen.

Inhalte

Die Ausbildungsinhalte sind auf die im Berufsbild beschriebenen Tätigkeiten abgestimmt. Wichtige Teilbereiche sind:

  • Physik und Chemie
  • Mechanik, Mess- und Regeltechnik
  • Rohstoffkunde (wie Holz, Altpapier, Füllstoffe)
  • Verfahrenstechnik
  • Umwelttechnik

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden unter anderem:

  • wie man Aggregate und Anlagen zur Aufbereitung von Zellstoff, Holzstoff, Altpapier und Rückstoff bedient
  • wie man Faserstoffe und Hilfsstoffe nach technischen, ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten prüft und einsetzt
  • wie man technische Zeichnungen, Schalt- und Funktionspläne nutzt sowie Skizzen anfertigt
  • wie man hydraulische, pneumatische und elektrisch betriebene Komponenten und Systeme unterscheidet und deren Einsatzmöglichkeiten im Produktionsprozess berücksichtigt
  • wie man chemische, biologische und mechanische Verfahren der betrieblichen Wasserver- und Abwasserentsorgung berücksichtigt
  • wie man Maschinen und Anlagen zur Herstellung von Papier, Karton, Pappe oder Zellstoff bedient und überwacht
  • wie man Ausrüstungs- und Verpackungsmaschinen überwacht und bedient
  • wie man Veredelungsverfahren unterscheidet
  • welche Umweltschutzmaßnahmen zu beachten sind und wie man sie anwendet

Zugangsvoraussetzungen

Nach dem Berufsbildungsgesetz ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Die Betriebe stellen jedoch vorwiegend Bewerber mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Wie in fast jedem anderen Beruf auch, sollte man als Papiertechnologe immer sorgfältig und verantwortungsvoll arbeiten. Ein Fehler kann nicht nur Folgen für einen selbst und den Betrieb haben, sondern im Fall des Papiertechnologen auch für die Umwelt schädlich sein, weil man hier mit verschiedenen Chemikalien arbeitet.

Chemie- und Physikkenntnisse helfen in der Ausbildung auf jeden Fall weiter. Auch sollte man gut mit Technik umgehen können.

Die Sprache ist ebenfalls ein wichtiger Punkt. Die meisten Papierfabriken in Deutschland sind im Besitz von internationalen Großkonzernen. An dem künftigen Arbeits- und Ausbildungsplatz wird also höchstwahrscheinlich Englisch gesprochen, oder es werden Anweisungen auf Englisch gegeben.

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Papiertechnologe während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Tarifauswertung – Tarifvertragliche Ausbildungsvergütungen beträgt eine beispielhafte monatliche Ausbildungsvergütung (brutto, Stand Oktober 2015):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 772 bis € 922
  • 2. Ausbildungsjahr: € 833 bis € 988
  • 3. Ausbildungsjahr: € 895 bis € 1.047

Nach der Ausbildung

Wer seine Ausbildung zum Papiertechnologen erfolgreich abgeschlossen hat, kann mit einem Einstiegsgehalt von bis zu 2.670 Euro rechnen.

Wer sich weiterbildet, der kann mit einem noch höheren Gehalt rechnen. Als Staatlich geprüfter Techniker in der Fachrichtung Papiertechnik sind technische sowie organisatorische Aufgaben bei der Herstellung und der Weiterverarbeitung von Papier gefragt. Mit einem Industriemeister übernimmt man Aufgaben im Fach- und Führungsbereich und kontrolliert, ob Produktionsziele eingehalten werden. Hier kann man bis zu 3.600 Euro verdienen.

Berufliche Perspektiven

Als ausgebildeter Papiertechnologe kann man durch Anpassungsweiterbildungen seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern. Das Themenspektrum reicht dabei von Papiererzeugung bis hin zu Steuerungstechnik.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Industriemeister der Fachrichtung Papiererzeugung abzulegen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Papiertechnik erwerben.

Derzeit gibt es bundesweit etwa 35 freie Ausbildungsstellen als Papiertechnologe.

Bildquelle: © fotogestoeber – Fotolia.com

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