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Wer in der Schule gut war, dem stehen mit dem Zeugnis sämtliche Türen offen. Genau andersherum verhält es sich, wenn die Noten nicht so gut waren. Man wird als „dumm“ abgestempelt. Fatal – denn neue Untersuchungen beweisen das genaue Gegenteil…

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Horror-Erinnerungen an die Schulzeit

Die Schule ist und bleibt ein richtiger Horror. Auch nach der Schulzeit bleibt eine schlechte Erinnerung an die vielen Unterrichtsstunden, an den unausstehlichen Lehrer oder an die vergessenen Hausaufgaben. Selbst Erwachsene scheinen noch regelmäßig von Albträumen geplagt zu werden.

Viele verlassen die Schule mit einem Zeugnis, das von Dreien, Vieren oder sogar Fünfen geprägt ist. Bedeutet dies auch für das Leben nur ein „ausreichend“ oder gar ein „mangelhaft“?

Kulturministerium behauptet: Mathetalente gibt es nicht

Ein besonderes Grauen war für viele sicher die Mathestunde. Vielleicht war es für sie sogar die schlimmste Zeit des Tages. Bruchrechnen, Algebra, Komplexe Zahlen – ein verhasstes Thema jagt das andere.

Ob Mathe-Experte oder nicht: Mit „Dummheit“ oder „Talent“ hat das Lösen komplexer Matheaufgaben scheinbar weniger zu tun, als gedacht. Ganz im Gegenteil sogar. Wer sich in Mathe als Versager fühlte, könnte in Wahrheit sogar ein richtiges Genie sein.

Das hessische Kulturministerium stellte nun fest, dass es keine wirkliche Begabung für das Fach Mathematik gibt. Es gebe lediglich eine allgemeine Intelligenz. Das bedeutet, wer gut in Fächern wie Deutsch, Englisch oder Erdkunde sei, könne auch ebenso gute Leistungen in Mathe erzielen.

Warum ist das so? Evolutionär bedingt sind alle Menschen von Geburt an mit einem Zahlensinn ausgestattet. Das erklärt die Professorin Elsbeth Stern an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich in einem Aufsatz. Der Kern des mathematischen Verständnisses ist dabei zu erkennen, dass eine Zahl größer ist als die andere.

Was bedeutet es, wenn ein Kind schlecht in Mathe ist?

Eine schlechte Note in Mathe bedeutet noch lange nicht, dass man nicht intelligent oder gar dumm ist. Es ist eher dem schlechten Bildungssystem zuzuschreiben, dass ein Kind mathematische Zusammenhänge nicht anwenden kann. Auch ein besonders intelligenter Schüler kann in Mathe nämlich nur gut sein, wenn er die Zusammenhänge gut genug erklärt bekommt, um diese dann selbst anzuwenden.

Ist der Unterricht allerdings nur schwer oder gar nicht verständlich, wird es für alle Kinder schwieriger, den Stoff zu verstehen.

Nun gibt es allerdings noch eine weitere Hürde: Jeder Schüler ist individuell und hat von Geburt an eine eigene Methode entwickelt, Dinge zu erlernen und anzuwenden. Auch das spielt eine wesentliche Rolle im Unterricht, denn hier werden Kinder normalerweise wie ein großer Einheitsbrei behandelt.

Der Lehrplan ist zu sehr an Richtlinien gebunden. Ein Experiment zeigte, dass Schüler, denen das Addieren und Multiplizieren gleichzeitig statt nacheinander beigebracht wurde, ein deutlich besseres Verständnis entwickelten. Alle Schüler zeigten danach bessere Leistungen.

Übrigens: Eine Ausnahme besteht dann, wenn ein Kind eine echte Rechenschwäche besitzt, eine sogenannte Dyskalkulie. Sie hängt mit der Verarbeitung von Informationen im Gehirn zusammen und kann von einem Arzt diagnostiziert werden.

10.000 Stunden – eine erschreckend magische Zahl

Eine weitere Studie ergab ebenfalls, dass Intelligenz im Fach Mathe nur eine untergeordnete Rolle spielt. Deutlich wichtiger als Intelligenz sei nämlich Übung.

Tatsächlich scheint ein Talent gar nicht so sehr auf den genetischen Veranlagungen eines Menschen zu beruhen, wie wir immer denken. Ein Sportler, ein Künstler oder ein Wissenschaftler verdankt sein Können nämlich keiner Gabe, sondern jahrelangem Training.

Das Phänomen erklärt der Autor und Unternehmensberater Malcom Gladwell in seiner „10.000-Stunden-Regel“. Diese (auch äußerst bekannte) Regel besagt, dass ein Mensch mit 10.000 Stunden Übung zum Experten wird. Natürlich in dem Fachgebiet, in die er die 10.000 Stunden Fleiß investiert hat.

Was lernen wir daraus? Wenn wir ein Mathe-Ass werden wollen, müssen wir nur 10.000 Stunden üben… Es gibt also für alle zumindest einen Funken Hoffnung…

Bildquelle: © WavebreakMediaMicro – Fotolia.com

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