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Schöne Schuhe sind nicht nur für viele Frauen ein absolutes Muss – am besten ganz viele davon. Doch nicht immer ist die Masse entscheidend, sondern oftmals auch die Klasse. Wenn es ein besonderer, maßgefertigter Schuh sein soll, dann führt der Weg direkt zum Schuhmacher. Denn dieser ist Experte rund um das Thema Schuh und bietet Maßanfertigungen mit höchster Qualität.

Der Beruf des Schuhmachers ist ein traditionsreicher und hoch angesehener. Doch wie wird man Schuhmacher? Wir zeigen es Ihnen!

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Übersicht: 

  • Was macht ein Schuhmacher?
  • Wie wird man Schuhmacher?
  • Allgemeines zur Ausbildung
  • Inhalte der Ausbildung
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Was verdient man als Schuhmacher?
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Welche beruflichen Perspektiven erwarten einen?

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Was macht ein Schuhmacher?

Schuhmacher sind Handwerker und wie der Name schon sagt: Schuhmacher stellen Schuhe her. Bei den von Schuhmachern hergestellten Schuhen handelt es sich hauptsächlich um Maßschuhe in jeglichen Formen, z.B. Ballerinas, Pumps, Halbschuhe oder Stiefel. Neben der Schuherstellung gehört die Reparatur der Schuhe zu den Kerngebieten eines Schuhmachers.

Des Weiteren gehören zu den Aufgaben des Schuhmachers Serviceleistungen wie Hochglanzpolituren, das Erstellen eines Antikfinishs, das Entfernen von Flecken oder das Umfärben sowie die Beratung zur Schuh- und Lederpflege, die Furnituren- und Passformberatung (auch anhand der individuellen Abnutzung getragener Schuhe) und der Verkauf. Je nach Reparaturbetrieb werden auch einige Täschner- und Sattlerarbeiten angeboten.

Wie wird man Schuhmacher?

Wer als Schuhmacher tätig sein möchte, muss entweder eine Handwerks-Ausbildung oder eine Ausbildung mit Hochschulabschluss absolvieren.

Da die Handwerks-Ausbildung der üblichere Weg zum Schuhmacher ist, konzentrieren wir uns im Folgenden nur auf diesen Ausbildungsweg.

Allgemeines zur Ausbildung

Schuhmacher ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk. Die Ausbildung kann durch eine Fachhochschulreife auf 2,5 Jahre verkürzt werden.

Es handelt sich hier um eine duale Ausbildung, die im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule stattfindet. Der Beruf wird ohne Spezialisierung nach Fachrichtungen oder Schwerpunkten im Handwerk ausgebildet.

Im 2. Ausbildungsjahr wird in der Regel eine Zwischenprüfung abgelegt. Nach dem 3. Ausbildungsjahr wird die Gesellenprüfung abgelegt, mit einem praktischen, schriftlichen, und mündlichen Teil.

Inhalte der Ausbildung

Bei einer dualen Ausbildung (Schule und Betrieb) können Auszubildende folgende Inhalte erwarten:

Im Ausbildungsbetrieb erlernen sie beispielsweise

  • wie man Schuhbodenmaterialien auswählt, zuschneidet und sie manuell und maschinell aufraut, schärft, fräst, schleift, bimst und ausputzt (poliert)
  • wie Einzelteile durch Kleben, Nageln und Nähen zu Schuhböden zusammengefügt werden
  • wie Absätze und Sohlen z.B. durch Trennen, Aufrauen und Zuschneiden bearbeitet werden, wie sie repariert und angebracht werden
  • wie man Schäfte repariert und Decksohlen sowie Riester (Lederflicken) und Unterstepper einbringt
  • was beim Reinigen, Färben und Auffrischen von Schuhen zu beachten ist
  • wie man Fuß- und Beinuntersuchungen durchführt, Fehlbildungen der Füße und Beinlängendifferenzen beurteilt und bei der Schuhherstellung bzw. -änderung berücksichtigt
  • wie man Langsohlen aufrichtet und befestigt und neue Absätze aufbaut
  • wie man Schaftmodelle entwirft und was beim Ausfellen, Schärfen, Buggen, Montieren, Steppen und Zwicken von Schäften zu beachten ist
  • welche unterschiedlichen Nähtechniken beim Zusammenfügen der Einzelteile eingesetzt werden können
  • wie man Fußbettungen und fußgerechte Zurichtungen an Konfektionsschuhen anfertigt

Während der gesamten Ausbildungszeit werden zudem Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Bedeutung des menschlichen Fußes im Bewegungsapparat, Erkennen und Ausführen von fachgerechten Reparaturen am Schuhboden, Ausführen von Finisharbeiten und Auslieferung) sowie in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde.

Zugangsvoraussetzungen

Für die Ausbildung zum Schuhmacher ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Einige Betriebe stellen Ausbildungsanfänger mit Hauptschulabschluss ein. Andere Betriebe wiederum nur jene mit Hochschulreife. Hier stehen die Chancen einen Ausbildungsplatz zu ergattern besonders gut, wenn man eben solchen nachweisen kann oder mindestens einen mittleren Schulabschluss in der Tasche hat.

Die Betriebe schauen auch auf gute Noten in bestimmten Fächern – vor allem in Mathematik. Erfahrungen im Bereich Werken und Technik lassen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz weiter ansteigen.

Was die persönlichen Fähigkeiten angeht, so sind Kreativität, Sorgfalt und handwerkliches Geschick gefragt.

Was verdient man als Schuhmacher?

Bei jeder beruflichen Entscheidung spielen auch finanzielle Aspekte eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir im Folgenden sowohl etwas zur Ausbildungsvergütung als auch zu  Einstiegsgehältern sagen.

Während der Ausbildung

Da es sich um hier um eine duale Ausbildung handelt, verdient man auch schon während der Ausbildung Geld. Gemäß der Informationen der Datenbank Ausbildungsvergütungen (DAV) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) kann die Ausbildungsvergütung wie folgt aussehen (Stand Oktober 2014):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 280 bis € 390
  • 2. Ausbildungsjahr: € 310 bis € 460
  • 3. Ausbildungsjahr: € 345 bis € 535

Diese Angaben dienen nur der ersten Orientierung. Abweichungen sind sowohl nach oben als auch nach unten möglich.

Nach der Ausbildung

Im normalen Handwerk gibt es wie bei allen anderen Berufen auch einen sehr unterschiedlichen Verdienst. Neben den regionalen Unterschieden sind Faktoren wie Berufserfahrung, Qualifikation oder der Verantwortungsbereich entscheidend. Wichtig ist auch, ob man nach Tarif bezahlt wird oder nicht.

Für Beschäftigte, die nach Tarif bezahlt werden, kann ein Stundenlohn von 12,90 EUR brutto angenommen werden.

Mit den Jahren der Beschäftigung steigt der Verdienst weiter an. Viele Schuhmacher machen sich auch mit einem eigenen Betrieb selbstständig.

Berufliche Perspektiven

Im Anschluss an die 3-jährige Gesellenzeit kann die Meisterprüfung abgelegt werden.

Nach erfolgreicher Prüfung besteht die Möglichkeit durch Weiterbildung die Ausübungsberechtigung in der orthopädischen Schuhzurichtung am Konfektionsschuh zu beantragen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und zum Beispiel die Abschlüsse als Dipl.-Ing. für Leder u. Schuhtechnik oder Diplom-Designer für Produktgestaltung Leder –Design erwerben.

Und wem das nicht reicht: Wer den Meisterbrief in der Tasche hat, der kann sich auch mit einem eigenen Betrieb selbstständig machen.

Bildquelle: © MIMOHE – Fotolia.com

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