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Therapeuten schlagen Alarm: Viel zu oft werden Depressionen bei Kindern unterschätzt. Denn nicht immer ist die Depression erkennbar. Wer die Anzeichen nicht sieht oder nicht sehen will, begeht als Elternteil nicht selten einen fatalen Fehler!

Immer mehr Depressionen bei Kindern und Jugendlichen

Die Zahlen sind beängstigend: Schon in der Grundschule sollen zwei bis vier Prozent der Kinder an einer Depression leiden. Deutlich höher wird die Zahl der Betroffenen bei den Jugendlichen. Hier leiden bereits 14 Prozent an einer Depression.

Blass, ständig müde, schlaffe Körperhaltung, ausdrucksloses Gesicht: Kommt Ihnen das vielleicht bekannt vor? Viele Kinder und Jugendliche zeigen solche Symptome, doch werden diese leider nicht von den Eltern erkannt.

Depressionen gelten im Allgemeinen eher als eine Erkrankung, die nur Erwachsene betrifft. Aber warum? Tatsächlich sind Kinder und Jugendliche wesentlich anfälliger. Und leiden zudem auch immer öfter an Depressionen.

Gerd Schulte-Körne von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität München äußerte sich zu den steigenden Zahlen der Depressionsfälle wie folgt:

„Es gibt eine dramatische Zunahme im ambulanten und stationären Bereich. (…) Wenn ein Kind länger traurig war und sich zurückgezogen hat, hat man das früher nicht ernst genommen“

Heute weiß man jedoch, dass dies ernste Anzeichen für eine Depression sein können, die das Kind im schlimmsten Fall sogar ganz aus der Bahn werfen kann. Selbst „harmlos“ erscheinende Anzeichen können den Anfang einer ernstzunehmenden Erkrankung bedeuten, die unbehandelt sogar in Alkohol, Drogen oder in einer chronischen Depression münden kann – bis hin zum Selbstmord!

Auf diese Zeichen sollten Eltern achten

Glücklicherweise sind Eltern heute schon wesentlich aufmerksamer als vor einigen Jahren noch. Dasselbe gilt für Lehrer und Ärzte. Grundlose Bauchschmerzen, auffällige Müdigkeit oder auch versteckte Aggressionen können dringende Anzeichen auf eine Depression sein.

Zwei bis vier Prozent der Kinder im Grundschulalter erhalten vom Arzt eine Diagnose von einer depressiven Episode von einigen Wochen oder Monaten. Bei Jugendlichen sind es schon 14 Prozent. Bei Erwachsenen 20 Prozent.

Auch Mobbing ist ein Thema

Dass die Zahl der Depressionsfälle im Jugendalter rapide ansteigt, soll vor allem daran liegen, dass auch das Mobbing in diesem Alter immer häufiger wird. Etwa 30 Prozent der Schüler werden als Teenager mit Mobbing konfrontiert. Allerdings soll nicht nur das Mobbing ein Grund für die steigenden Depressionsfälle sein, sondern auch der zunehmende Druck der schulischen Leistungen. Fast die Hälfte der Schüler schämt sich für das „eigene Versagen“. Kein Wunder, dass der Leistungsdruck immer mehr Opfer fordert.

Gerade in anstrengenden Phasen sollten sich Eltern daher vermehrt um ihre Kinder kümmern und ein wachsames Auge auf sie werfen.

Bildquelle: © Antonioguillem – Fotolia.com

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