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Was ein Segelmacher beruflich tut, ist doch klar, oder? Vor Ihrem geistigen Auge taucht gerade ein Mensch auf, der mit großen weißen Tüchern hantiert oder ein bereits fertiges Segel auf einem Schiff hisst? Aber wissen Sie wirklich, wie der Berufsalltag eines Segelmachers aussieht? Entdecken Sie in unserem Artikel diesen überraschend vielseitigen Beruf.

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Überblick

  • Segelmacher: Berufsbild
  • Was Segelmacher außerdem tun
  • Einsatzbereiche für Segelmacher
  • Müssen Segelmache selbst segeln können?
  • Segelmacher Ausbildung
  • Voraussetzungen
  • Ausbildungsinhalte
  • Ausbildungsvergütung
  • Segelmacher Gehalt
  • Studium für Segelmacher
  • Perspektive für Segelmacher
  • Fazit

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Segelmacher: Berufsbild

Knapp auf den Punkt gebracht: Segelmacher fertigen Segel für verschiedene Typen von Schiffen und Booten an. Die Montage und Reparatur von Segeln gehört ebenfalls zu ihren Aufgaben.

Im Einzelnen: Die Herstellung von Segeln ist eine hochkomplexe Angelegenheit. Segelmacher müssen für die Segel vor Ort Maß nehmen. Dabei besprechen sie mit ihrem Auftraggeber Schnitt und Materialart für das Segel. Anhand der Messdaten zeichnen Segelmacher Schnittmuster mit der Hand oder erstellen diese mittels CAD-Software am Computer.

Hiernach schneiden sie anschließend die Segel zu. Die so erhaltenen Stoffbahnen fixieren Segelmacher mit Klebeband und nähen die Teile mit modernen Spezialnähmaschinen oder auch heute noch mit besonderen Segelmachernadeln per Hand zusammen. Ferner müssen Segelmacher das Spleißen und Walzen von Tauen beherrschen.

Das Nähen der Segel kann bei großen Exemplaren zur Herausforderung werden. Auch das Material ist nicht immer einfach zu verarbeiten, vor allem wenn es sich dabei um eine besonders schwere Qualität handelt – wie Segeltuch aus Flachs oder Hanf. Doch auch leichtere moderne Materialien aus beschichteten Textilien oder Synthetik erfordern solides Know-how beim Verarbeiten.

Nach dem Nähen eines Segels ist der Segelmacher noch nicht fertig mit seiner Arbeit. Jetzt folgen das Montieren und Anbringen des Segels, wofür der Segelmacher auch die Halterungen, Zugseile und Beschläge anzubringen hat.

Die Modelle der vom Segelmacher mit Segeln versorgten Boote und Schiffe reicht vom winzigen Surfbrett bis zum mächtigen Windjammer. Dabei beschränkt sich der Arbeitsbereich eines Segelmachers nicht auf Segel allein. Der Segelmacher deckt auch den weiteren Bedarf der Seefahrer und Wassersportler: Abdeckplanen für Boote und Luken sowie Sprayhoods. Bei Letzteren handelt es sich um ein Halbverdeck für Yachten – eine „Spritzhaube“, wie die englische Bezeichnung „Sprayhood“ wörtlich übersetzt bedeutet.

Für die Reparatur beschädigter Segel ist der Segelmacher als Experte natürlich die beste Adresse.

Was Segelmacher außerdem tun

Mit ihren Kenntnissen rund um die Segelherstellung können Segelmacher in weiteren Herstellungsbereichen tätig sein, zum Beispiel für:

Sonnensegel, Regensegel, Markisen, Balkonverspannungen, Zelte, Lastwagenplanen sowie Überdachungen von Verkaufsständen und Gastronomiebereichen.

Einsatzbereiche für Segelmacher

Übliche Arbeitsorte von Segelmachern sind Schiffsbaubetriebe und Segelmachereien. Dabei halten sie sich vor allem in einer Werkstatt, Werkhalle oder einem Lagerraum auf. Außerdem arbeiten Segelmacher auf Booten und Schiffen im Freien.

Müssen Segelmacher selbst segeln können?

Es ist zwar nicht vorgeschrieben, dass Segelmacher selber segeln können, doch trägt es enorm zum Verständnis der Arbeitsabläufe und gewünschten Resultate bei.

Segelmacher Ausbildung

Segelmacher ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk. Er dauert drei Jahre und findet als duale Ausbildung im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.

Voraussetzungen

Einen vorgeschriebenen Mindestschulabschluss für die Ausbildung zum Segelmacher gibt es nicht. Knapp die Hälfte der Auszubildenden verfügen über einen mittleren Schulabschluss, jeweils knapp ein Viertel hat einen Hauptschulabschluss beziehungsweise Abitur.

Bei Bewerbern um eine Ausbildung zum Segelmacher sind gute Schulnoten in Mathematik und Physik erwünscht und möglichst eigene Segelerfahrungen. Talent für handwerkliches Arbeiten, Verständnis für technische Zusammenhänge sowie Computer-Kenntnisse sind ebenfalls wichtig.

Ausbildungsinteressenten sollen dazu bestimmte persönliche Eigenschaften mitbringen:

  • manuelles Geschick
  • sichere Auge-Hand-Koordination
  • körperliche Belastbarkeit
  • Sorgfalt und Geduld
  • Servicementalität im Umgang und bei Beratung der Kunden
  • Liebe zum Segeln und Wassersport allgemein

Sinnvoll ist außerdem ein Praktikum für ein erstes Hineinschnuppern in diesen Beruf. Ausbildungsbetriebe erleben nämlich oft genug, dass Neulinge die Anforderungen des Berufes Segelmacher unterschätzen.

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb sehen die angehenden Segelmacher anfangs ihren erfahrenen Kollegen zu und führen dann unter deren Anleitung und Aufsicht bald erste Arbeiten selbst aus.

Die praktischen Ausbildungsinhalte bestehen aus:

  • Anfertigen und Deuten von Zeichnungen
  • Segel zuschneiden
  • Segelnähen: per Hand und maschinell
  • Knoten, Spleißen, Licken und Takeln
  • Zubehörteile und Segel anbringen
  • Wissensvermittlung über Arten der Segel und Takelungen
  • Arten, Eigenschaften, Anwendung und Verarbeitung von Werk- und Hilfsstoffen
  • Kenntnis der relevanten Normen und Vorschriften
  • Pflege und Instandhaltung von Werkzeugen, Maschinen und Werkstatteinrichtungen
  • Befestigen von Planen und Markisen
  • Zeltarten und Zeltaufbau

In der Berufsschule vertieft theoretischer Fachkundeunterricht das im Betrieb erlangte praktische Wissen. Weitere Unterrichtsfächer wie Mathematik, Physik, Werken und Technik vervollständigen die Ausbildung.

Ausbildungsvergütung

Auszubildende Segelmacher können ungefähr mit folgenden Ausbildungsvergütungen monatlich brutto rechnen:

  • Ausbildungsjahr: 600 Euro
  • Ausbildungsjahr: 650 Euro
  • Ausbildungsjahr: 700 Euro

Segelmacher Gehalt

Das Gehalt für einen Segelmacher bewegt sich ungefähr zwischen 1700 und 2200 Euro brutto monatlich. Es hängt von vielen Faktoren ab wie der persönlichen Berufserfahrung, der Größe des Beschäftigungsbetriebes, der Region und vom Verhandlungsgeschick des Segelmachers.

Studium für Segelmacher

Auch ohne Abitur erwerben Segelmacher mit dem Meisterbrief oder nach mehreren Jahren Berufspraxis automatisch immerhin die Fachgebundene Hochschulreife. Ein auf ihrem Beruf aufbauendes Studium ist daher eine realistische Karriere-Idee.

Als passender aufbauender Studiengang für einen Segelmacher empfehlen sich die Fachstudiengänge Textiltechnik, Textilwirtschaft, Bekleidungstechnik und Kunststofftechnik.

Perspektive für Segelmache

Für Segelmacher gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten zum Segelmachermeister sowie zum Techniker der Fachrichtung Textiltechnik mit Textilerzeugung als Schwerpunkt. Hierüber können Segelmacher Führungspositionen einnehmen. Als Meister können sie sich selbstständig machen.

Mit ihrer Ausbildung können Segelmacher nach einer Einarbeitungszeit in verwandten Berufen tätig sein:

Fazit

Segelmacher ist ein Beruf mit vielen Facetten. Seine Vielseitigkeit wird leicht unterschätzt. Mit ihrer Ausbildung stehen Segelmachern außerdem Tätigkeiten in verwandten Branchen offen. Die Beschäftigungsperspektive ist günstig und entschädigt für die nicht unbedingt üppige Bezahlung.

Bildquelle: © Wiski – Fotolia.com

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