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Wenn Sie das Material Metall interessiert und Sie gern beruflich mit diesem Werkstoff arbeiten möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Artikel, der Sie ausführlich über den Beruf Teilezurichter informiert. „Was nicht passt, wird passend gemacht“, darum geht es in diesem Beruf.

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Überblick

  • Was macht ein Teilezurichter?
  • Wo arbeitet ein Teilezurichter?
  • Arbeitsbedingungen von Teilezurichtern
  • Anmerkung zur Berufsbezeichnung Teilezurichter
  • Teilezurichter Ausbildung
  • Voraussetzungen
  • Ausbildungsinhalte
  • Ausbildungsvergütung
  • Gehalt für ausgebildete Teilezurichter
  • Fortbildung für Teilezurichter als Studium
  • Teilezurichter: Perspektive
  • Fazit

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Was macht ein Teilezurichter?

Teilezurichter arbeiten in der Industrie, wo sie hauptsächlich mit dem passgenauen Herstellen von Werkstücken aus Metall beschäftigt sind. Sie werden in der Herstellungs-, Montage- und Instandhaltungstechnik eingesetzt. Sie fertigen individuelle Werkstückteile an und montieren bereits fertige Serienerzeugnisse. Außerdem pflegen und warten sie die Maschinen.

In ihrem beruflichen Alltag be- und verarbeiten Teilezurichter Bleche, Rohre und Profile. Sie sägen einzelne Teile aus für Kessel, Rohrverbindungen, Blechverkleidungen oder für Metallprofile von Fensterrahmen. Je nach Blechdicke kommen dabei unterschiedliche Maschinen zum Einsatz.

Viele Bearbeitungsvorgänge laufen automatisch ab: Drehen, Fräsen, Schleifen oder Bohren übernehmen Maschinen, die von den Teilezurichtern überwacht werden müssen. Ferner beschicken Teilezurichter auch die Maschinen und Fertigungsanlagen mit den für die Bearbeitung vorgesehenen Werkstücken.

Teilezurichter montieren außerdem Serienerzeugnisse wie Kraftfahrzeuge oder Waschmaschinen. Dabei arbeiten sie im Team mit Kraftfahrzeugmechatronikern, Industriemechanikern oder weiteren Facharbeitern.

Für die fachgerechte Montage müssen Teilezurichter die jeweiligen Gerätefunktionen, Einzelteile und Baugruppen dieser Geräte genau kennen. Nur so ist das spätere einwandfreie und lange Funktionieren der Erzeugnisse gesichert.

In ihrem Beruf müssen Teilezurichter sehr akkurat arbeiten. Oft richten sie sich nach Vorlagen und übertragen daraus die Maße und Formen auf die Werkstücke, um diese daraufhin entsprechend zu bearbeiten.

Neben traditionellen Arbeitsgeräten und Maschinen arbeiten Teilezurichter heute oft computerunterstützt mit CAD-Programmen oder CNC-Werkzeugmaschinen, wodurch kaum noch Verschnitt anfällt. Zum Schluss überprüfen Teilezurichter mit verschiedenen Geräten die Passgenauigkeit des Werkstücks.

Ihre Geräte und Maschinen pflegen und warten Teilezurichter regelmäßig selbst und tauschen Verschleißteile rechtzeitig aus.

Anmerkung zur Berufsbezeichnung Teilezurichter

Ab dem 1. August 2013 gilt Teilezurichter als sogenannter Altberuf der Berufsgruppe Metall – wie auch elf weitere Berufe, darunter Schleifer, Revolverdreher, Drahtzieher oder Gerätezusammensetzer.

Diese Altberufe werden nun unter der neuen Berufsbezeichnung „Fachkraft für Metalltechnik“ geführt. Teilezurichter erhalten dabei die Fachrichtungsbezeichnung Konstruktionstechnik, Montagetechnik beziehungsweise Umform- und Drahttechnik.

Die Neuordnung und Umbenennung der Metall-Altberufe erfolgte aufgrund des technischen Fortschritts und einer damit verbundenen Anpassung der Ausbildungs- und Prüfungsrichtlinien gemäß Berufsbildungsgesetz (BBiG).

Wo arbeitet ein Teilezurichter?

Arbeitsplätze für Teilezurichter gibt es vor allem in diesen Branchen:

  • Metallerzeugungsbetriebe und Gießereien
  • Metallbearbeitung, Metallbau, Schweißereien
  • Werkzeugbau und Maschinenbau
  • elektrische Anlagen
  • Automatisierungstechnik
  • Informations- und Telekommunikationstechnologie
  • Medizinische Technik
  • Feinmechanik und Optik
  • Spielwaren und Sportgeräte
  • Hersteller von Schienenfahrzeugen
  • Hersteller von Luft- und Raumfahrzeugen

Teilezurichter sind vorrangig in Werkstätten und Produktionshallen im Einsatz. Gelegentlich werden sie auch zu Montageeinsätzen an wechselnde Einsatzorte geschickt.

Arbeitsbedingungen von Teilezurichtern

Eine gute körperliche Konstitution und gewisse Sportlichkeit ist für Teilezurichter unumgänglich, denn sie arbeiten überwiegend im Stehen, müssen sich obendrein immer wieder auf Leitern oder Gerüsten bewegen und führen auch gelegentlich Tätigkeiten vornübergebeugt oder über Kopf aus. Das Transportieren schwerer Bauteile übernehmen nicht ausschließlich Hebezeuge – hier muss ab und zu auch der Teilezurichter selbst anpacken.

In metallverarbeitenden Unternehmen ist Schichtarbeit weitverbreitet, was ebenfalls eine gute Konstitution voraussetzt. Außerdem bringen Großaufträge oder kurzfristige Fertigstellungstermine immer wieder Überstunden oder Sonderschichten mit sich. Einige Betriebe lassen auch noch im Akkord arbeiten.

Die genutzten Werkzeuge und Maschinen können erheblichen Lärm verursachen, hinzu kommt der Umgang mit Schmierstoffen und Öl sowie hautreizenden Reinigungschemikalien. Ein Teilezurichter sollte also über eine entsprechende Toleranz verfügen.

Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt sind weitere wichtige Voraussetzungen für Teilezurichter. Neben ihren anspruchsvollen und passgenau zu erledigenden Arbeitsaufgaben fordern weitere Faktoren diese für Teilezurichter wichtigen persönlichen Eigenschaften heraus: Ihr Beruf birgt Verletzungsgefahren durch die Arbeitstechniken oder bestimmte Materialien wie beispielsweise Metallspäne.

Das Anlegen von Schutzvorrichtungen wie Schutzkleidung, Handschuhe, Sicherheitsschuhe, Schweißerbrille oder Gehörschutz sollte für Teilezurichter selbstverständlich sein.

Teilezurichter arbeiten nur selten in Teams, sondern überwiegend auf sich allein gestellt. Hiermit sollten sie also kein Problem haben. Da sie auch direkten Kundenkontakt haben, sind gute Umgangsformen und Auskunftsbereitschaft unabdingbar.

Teilezurichter Ausbildung

Die Ausbildung zum Teilezurichter beziehungsweise zur Fachkraft für Metalltechnik mit der Fachrichtungsbezeichnung Konstruktionstechnik, Montagetechnik oder Umform- und Drahttechnik erfolgt dual im Ausbildungsbetrieb sowie der Berufsschule und dauert zwei Jahre.

Voraussetzungen

Ein bestimmter Schulabschluss ist für die Ausbildung zum Teilezurichter ist nicht vorgeschrieben. Mindestens sollten aber mit einem Hauptschulabschluss vergleichbare Kenntnisse vorhanden sein, darunter gute Noten in Mathematik sowie Werken oder Technik und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Computerkenntnisse sind ebenfalls von Vorteil.

Die im vorausgegangenen Kapitel „Arbeitsbedingungen von Teilezurichtern“ erwähnten notwendigen persönlichen Eigenschaften gelten natürlich auch schon für Teilezurichter Auszubildende.

Ausbildungsinhalte

In ihrer Ausbildung lernen angehende Teilezurichter das Berechnen von Längen und Winkeln, das Anfertigen, Lesen und Umsetzen technischer Zeichnungen sowie den Umgang mit Werkzeugen und Maschinen einschließlich computerunterstützter Arbeitsgeräte.

Teilezurichter in Ausbildung lernen neben dem Einsatz von Hammer oder Metallschere Arbeitstechniken wie Löten, Schneiden, Schleifen, Brennen und das Setzen kleiner Schweißnähte.

Wie Aufträge aufgebaut sind und zügig und dabei genau bearbeitet werden, ist ebenfalls Ausbildungsstoff.
Die Ausbildung zum Teilezurichter schließt mit der Abschlussprüfung vor der zuständigen Industrie- und Handelskammer.

Ausbildungsvergütung

Während ihrer Ausbildung erhalten Teilezurichter im ersten Ausbildungsjahr circa 530 Euro und im zweiten Ausbildungsjahr rund 590 Euro brutto monatlich.

Gehalt für ausgebildete Teilezurichter

Da es keinen allgemein verbindlichen Gehaltstarifs für Teilezurichter gibt, hängt der Verdienst stark vom persönlichen Verhandlungsgeschick ab.
Das Einstiegsgehalt für Teilezurichter beträgt um 1400 Euro brutto im Monat. Mit steigender Berufserfahrung steigt auch das Einkommen als Teilezurichter.

Allerdings hängt dies von der Branche, der Region, den speziellen Arbeitsanforderungen, der Verantwortung und vom persönlichen Erfolg des geführten Gehaltsgespräches ab. Als Orientierung können hier erreichte Gehaltsstufen von Teilezurichtern nach der Weiterbildung zum Teilezurichter als Industriemeister oder nach einem Studium zum Bachelor der Fachrichtung Maschinenbau dienen: In diesen Fällen sind Monatsbruttogehälter von über 2000 Euro beziehungsweise 2500 Euro möglich.

Fortbildung für Teilezurichter als Studium

Allgemein existieren für Teilezurichter kaum Weiterbildungsmöglichkeiten. Daher sollten Auszubildende von Anbeginn besonders intensiv auf ein Abschlusszeugnis mit guten Noten hinarbeiten.

Neben der Option einer Weiterbildung zum Industriemeister der Fachrichtung Metall besteht für Teilezurichter außerdem die attraktive Möglichkeit eines Hochschulstudiums.

Ohne Fachhochschulreife oder Abitur erwerben Teilezurichter entweder nach bestandener Abschlussprüfung und mehreren Jahren Tätigkeit in diesem Beruf die Fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung oder nach bestandener Meisterprüfung die Allgemeine Hochschulzugangsberechtigung.

Für Teilezurichter bietet sich ein Studium wie Maschinenbau, Materialwissenschaft oder Metalltechnik-Lehramt an berufsbildenden Schulen an mit den Studienabschlüssen Bachelor und Master.

Teilezurichter: Perspektive

Einerseits besteht Bedarf an Teilezurichtern, andererseits stehen für freie Arbeitsplätze zahlreiche Bewerber bereit. Ebenfalls besteht große Konkurrenz um die Plätze für berufliche Fortbildungen.

Wer in diesem Beruf etwas erreichen möchte, braucht also viel Ehrgeiz und Beharrungsvermögen. Die besten Chancen haben Teilezurichter mit einem guten Ausbildungszeugnis und dazu passenden späteren beruflichen Leistungen.

Die Verdienstmöglichkeiten von Teilezurichtern sind geringer als in den meisten anderen Berufen der Metall-Branche. Größere Gehaltssprünge lassen sich vor allem durch Weiterbildungen zum Meister oder durch ein Hochschulstudium erreichen.

Fazit

Teilezurichter ist ein vielseitiger und spannender Beruf für Menschen, die bevorzugt praktisch arbeiten, körperliche Herausforderungen nicht scheuen und gern sowohl allein als auch in Teams tätig sind. Die Freude an ihrer Arbeit sollte ihnen wichtiger sein als ein hohes Einkommen.

Bildquelle: © nd3000 – Fotolia.com

 

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