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Bei der Gründung eines Unternehmens wird zwar häufig lange über einen geeigneten Firmennamen nachgedacht. Aber nicht immer muss dieser von Dauer sein. Die Umfirmierung macht es möglich. Wenn Sie derzeit über eine Namensänderung Ihrer Firma nachdenken, dann kommt dieser Artikel genau richtig. Wir informieren über das Vorgehen und die Kosten der Umfirmierung, klären Sie aber auch über mögliche Risiken auf.

Übersicht

  • Begriffsdefition & Abgrenzung
  • Gründe für die Umfirmierung
  • Probleme bei der Namensänderung
  • Neuen Firmennamen finden
  • Ummeldung beim Gewerbeamt
  • Kosten der Umfirmierung
  • Fazit

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Begriffsdefition „Umfirmierung“ & Abgrenzung

Wenn Sie sich über die Umfirmierung Ihres Unternehmens informieren wollen, dann möchten Sie den Firmennamen ändern. Damit grenzt sich die Umfirmierung von dem deutlich komplexeren Vorhaben ab, die Rechtsform eines Unternehmens zu ändern. Diese wird im Allgemeinen als Umwandlung bezeichnet und erfordert einen deutlich höheren Aufwand.

Gründe für die Umfirmierung

Eine Umfirmierung will wohl überlegt sein, denn man ändert nicht einfach nur den Namen der Firma, sondern beeinflusst gleichfalls die Reputation. Selbstverständlich kann dies positive, aber eben auch negative Auswirkungen haben. Das ist abhängig von der Ausgangssituation. Viele Unternehmer nehmen eine Umfirmierung aus folgenden Gründen vor:

Zur Gründung des Unternehmens wurde nicht gründlich über die Namensfindung nachgedacht und der Firmenname erscheint nun als unpassend, zum Beispiel weil er potentielle Kunden bezüglich der Leistungen verunsichert.

Möglich ist auch, dass der ursprüngliche Firmenname in der Praxis immer wieder zu einer falschen Schreibweise führt, weil die Bezeichnung zu kompliziert oder nicht einprägsam genug ist.

Im Laufe der Zeit kann sich das Kerngeschäft eines Unternehmens ändern. Möglich ist daher, dass der Name einfach nicht mehr zu den Leistungen oder Produkten der Firma passt und deshalb geändert werden soll.

Eine Umfirmierung ist auch sinnvoll, wenn es aufgrund des Markenrechts immer wieder zu Problemen kommt, beispielsweise weil ein anderes Unternehmen ältere Ansprüche hat. Im Idealfall hat man derlei Ähnlichkeiten im Namen im Vorfeld der Gründung abgeklärt, aber eine Namensänderung kann hier einiges vereinfachen.

Denkbar ist eine Umfirmierung auch im Falle negativer Assoziationen oder eines schlechten Images – entweder durch unternehmenswirtschaftliche Krisen oder starke Kritik von außen durch die Konkurrenz oder Kunden. Negative Assoziationen entstehen beispielsweise bei der Expansion in andere Länder. Kritik und negative Meinungen, die zu einem schlechten Ruf geführt haben, sollten im Idealfall nicht durch eine Namensänderung versucht werden zu beseitigen, aber oftmals ist es der Fall.

Probleme bei der Namensänderung

Eine Umfirmierung sollte nicht nur gut überlegt sein. Zum Beispiel kann man auf schlechte Kritik auch anders reagieren, oder sollte zumindest anders reagieren. Die Änderung des Namens sollte aber auch gut geplant sein, um mögliche Probleme zu vermeiden. Das größte Gefahrenpotenzial ist die Kommunikation und Informationen der Mitarbeiter, Geschäftspartner und Kunden. Wer seine Umfirmierung lediglich durch neue Logos auf dem Briefpapier kommuniziert, könnte unter Umständen Umsätze einbüßen oder seinen guten Ruf verlieren.

Kunden haben sich an den bisherigen Namen gewöhnt, eine wortlose Umfirmierung kann sie verunsichern. Ein Kundenverlust droht.

Die aufgebaute Bekanntheit könnte ebenfalls verloren gehen, wenn die Namensänderung nicht ausreichend und klug kommuniziert wird.

Kunden könnten trotz Namensänderung immer noch die „alte Firma“ empfehlen. Die potenziellen Neukunden bekommen aber Schwierigkeiten die alte Firma zum Beispiel im Internet zu finden, weil bereits alles auf den neuen Namen umgestellt ist.

Apropos Internet: Selbstverständlich sollten Sie sich rechtzeitig darum bemühen, dass sämtliche Marketing-Kanäle ebenfalls umgestellt bzw. neu eingerichtet werden. Schauen Sie hier frühzeitig, dass der gewünschte Name auf allen genutzten Kanälen noch verfügbar ist und sichern Sie ihn möglichst schnell.

Neuen Firmennamen finden

Seine bestehende Firma umzubenennen, bedeutet meist, dass man Reputation und Bekanntheit wieder neu aufbauen muss. Der neue Firmenname sollte daher für möglichst lange Zeit Bedeutung haben. Bei der Auswahl des Namens ist Kreativität gefragt, denn der Name sollte möglichst einzigartig sein.

Gleichzeitig soll er einprägsam sein, eventuell auf die Dienstleistungen oder Produkte verweisen. Hierbei sind mögliche Entwicklungen in der Zukunft zu berücksichtigen, wenn das Portfolio ausgebaut werden soll. Achten Sie darauf, dass der Name gleichfalls zum Aufbau einer Marke geeignet ist. Bezüglich der Marke empfiehlt sich eine Recherche beim Marken- und Patentamt, um mögliche Rechtsverletzungen künftig zu vermeiden. Unter Umständen ist es ratsam, sich hier Unterstützung von einem Marken- und Patentanwalt zu holen.

  • Recherchieren Sie gründlich, auch im Register des Marken- und Patentamts
  • Prüfen Sie mögliche Namen, holen Sie Feedback ein
  • Bewerten Sie das Potenzial für eine Marke – auch im Ausland für den Fall einer Expansion
  • Achten Sie auf einen zeitlosen Namen, der nicht zu spezifisch ist (bspw. auf ein einzelnes Produkt hindeutet)

Ummeldung beim Gewerbeamt

Haben Sie einen neuen Firmennamen gefunden und sich für diesen nach reiflicher Überlegung entschieden, folgt die Umfirmierung. Die Namensänderung ist relativ simpel und erfolgt beim zuständigen Gewerbeamt. Für die Ummeldung müssen Sie lediglich das entsprechende Formular beim Gewerbeamt abgeben. Oftmals sind diese bereits als Vordruck online erhältlich, sodass sich der zeitliche Aufwand deutlich reduziert.

Kosten der Umfirmierung

Beim finanziellen Aufwand einer Umfirmierung darf man nicht nur die Kosten für die Ummeldung beim Gewerbeamt im Auge haben. Die Ausgaben für die Ummeldung belaufen sich auf etwa 35 Euro. Je nach Rechtsform kommen weitere Kosten auf Sie zu, zum Beispiel die Namensänderung im Handelsregister und damit verbundene Notarkosten.

Unabhängig davon müssen Sie die Ausgaben für neues Briefpapier, neue Logos, Werbematerial, neue Gestaltung von Webseite oder Onlineshop, neue Flyer und Broschüren berücksichtigen. Nicht zu vergessen sind neue Verpackungen für Produkte und Versand.

Darüber hinaus fallen Kosten für Öffentlichkeitsarbeit an, die zur Namensänderung verstärkt eingesetzt werden sollte, sowie für die Suchmaschinenoptimierung und das Online Marketing. Eventuell muss eine neue Domain aufgesetzt werden.

Die Kosten lassen sich nicht pauschal beziffern, hängt es doch davon ab, welche individuellen Maßnahmen umgesetzt werden. Darüber hinaus können die Änderungen an Broschüren, Webseite und Briefpapier sowohl inhouse als auch von einer Agentur durchgeführt werden, was ebenfalls Einfluss auf die Kosten hat.

Grundsätzlich empfiehlt sich ein Kostenplan mit den Punkten:

  • Ummeldung (Gewerbeamt), die Ummeldung beim Handelsregister
  • Vereinigungen und Verbänden (optional)
  • Kosten für Notar und/oder Anwalt für Markenrecht (optional)
  • Neugestaltung von Werbematerialien und Onlinepräsenz
  • Kosten für Suchmaschinenoptimierung und Online Marketing

Fazit

Eine Umfirmierung muss gut durchdacht und gut geplant sein. Durchdenken Sie alle Optionen, unter Umständen sogar mit einem professionellen Team – beispielsweise, wenn Sie einen negativen Ruf oder schlechte Kritik los werden möchten, können andere Wege sinnvoller sein. Gehen Sie ebenso gewissenhaft bei der Auswahl des Namens vor.

So vermeiden Sie die Probleme, die Sie eventuell aktuell mit Ihrem Firmennamen haben: Markenrechtsansprüche oder Unsicherheit bei den Kunden.

In jedem Fall ist es ratsam vor der Umfirmierung die gesamten Kosten zu kalkulieren. Wenn Sie Aufgaben wie die Suchmaschinenoptimierung ausgelagert haben, lassen Sie sich von Ihrem Dienstleister beraten und versuchen Sie keinesfalls eine eigene Kostenplanung für derlei Maßnahmen aufzustellen.

Wenn es nicht Ihr Metier ist, werden Sie unmöglich alle Kostenpunkte im Blick haben können. Das Wichtigste bleibt, den finanziellen Rattenschwanz zu durchdenken – inklusive aller Langzeitmaßnahmen.

Bildquelle: © Rawpixel.com – Fotolia.com

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