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Der plötzliche Kindstod beschäftigt Forscher schon seit vielen Jahren. Doch nicht nur die Forscher stehen unter Strom: Besonders angespannt sind vor allem die Eltern. Und wie es scheint, gibt es endlich neue Erkenntnisse, woher der plötzliche und unheimliche Tod so vieler Säuglinge kommen könnte…

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Forscher entdeckten gemeinsames Symptom

Forscher haben nun ein gemeinsames Symptom bei Babys entdeckt, die plötzlich am Kindstod gestorben sind. Es könnte ein wichtiger Durchbruch sein – mit den Forschungsergebnissen könnten immerhin viele Leben gerettet werden.

Was ist der plötzliche Kindstod?

Der plötzliche Kindstod hat seinen Namen aus einem bestimmten Grund: Das Baby stirbt unbemerkt und einfach so, indem es zu Atem aufhört. Der plötzliche Kindstod ist nicht vorhersehbar und trifft Familien aus heiterem Himmel. Er hinterlässt eine verzweifelte Familie mit vielen, unbeantworteten Fragen… Das Kind war meist nicht einmal krank – eine Ursache findet nach dem Tod niemand.

Seit Jahrzehnten keine Fortschritte

Schon seit mehreren Jahrzehnten versuchen Forscher aus aller Welt an dem merkwürdigen und unheimlichen Phänomen zu forschen. Zwar gibt es einige bekannte Risikofaktoren, die den plötzlichen Kindstod begünstigen können, doch was am Ende genau der Auslöser ist, ist weitestgehend unbekannt.

Australischen Forschern gelingt erster Durchbruch

Den ersten entscheidenden Hinweis scheinen nun australische Forscher entdeckt zu haben. Sie fanden eine wichtige Gemeinsamkeit sämtlicher Babys, die am plötzlichen Kindstod gestorben waren: Der Gehalt des Botenstoffs Orexin war in ihrem Körper auffallend niedrig.

Orexin wird im Gehirn gebildet und steuert beim Menschen unter anderem das Schlaf-Wach-Verhalten. „Es sorgt dafür, dass wir aufwachen, wenn unser Schlaf gestört wird, zum Beispiel durch zu wenig Sauerstoffzufuhr.“ Dies erklärte die Kinderärztin Dr. Lilli Neckel. Bei den untersuchten Babys zeigte sich, dass der Gehalt dieses Botenstoffs um 20 Prozent niedriger war als bei den gesunden Babys.

Sterben die Babys, weil sie vergessen zu atmen?

Zumindest scheint das bis jetzt der Auslöser zu sein. Offenbar vergessen die Babys im Schlaf zu atmen. Die Ärztin erklärte das Phänomen so: Eine Atemschwäche führt zu Sauerstoffmangel und damit zu einem verlangsamten Herzschlag. Weil dann auch keine frische Luft mehr eingeatmet wird, steigt die Konzentration von Kohlendioxid im Blut. Normalerweise sollte das für den Körper der stärkste Anreiz sein, aufzuwachen und weiter zu atmen. Doch gilt das eben nur im „Normalfall“.

Manche Kinder verfallen stattdessen lediglich in eine Art Schnappatmung. Sie wachen nicht auf und ersticken, weil das Atemzentrum im Gehirn nicht reagiert.

Es ist zumindest wahrscheinlich, dass bei den betroffenen Babys der Mangel an Orexin dazu geführt hat, dass die Botschaft aufzuwachen, nicht richtig im Körper weitergegeben wird. Nun wollen die australischen Wissenschaftler auch noch die Ursache erforschen, weshalb manche Kinder ein so niedriges Level an Orexin aufweisen. Sie hoffen, dass es dank ihrer Forschungen schon in naher Zukunft möglich ist, vorherzusagen, ob ein Kind ein besonderes Risiko für den plötzlichen Kindstod aufweist.

Trotzdem vermuten Ärzte und Wissenschaftler, dass noch weitere Faktoren zu einer solchen Tragödie führen. Neben genetischen und biologischen Gründen spiele eben auch die körperliche Verfassung des Kindes, falsche Schlafgewohnheiten und Einflüsse aus der Umgebung eine Rolle, so Dr. Lilli Neckel.

Weiterhin große Angst vor dem unheimlichen Babysterben

Dank der guten Aufklärungsarbeit der letzten Jahre ist die Zahl der toten Kinder in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Im Jahr 1991 starben noch 1.300 Säuglinge plötzlich und ohne einen ersichtlichen Grund – im Jahr 2013 waren es nur noch 152 Kinder. Das ist ein gewaltiger Fortschritt. Doch die Angst bleibt natürlich weiterhin bestehen.

Bildquelle: © Africa Studio – Fotolia.com

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