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Die Kluft zwischen Reich und Arm ist in Deutschland besonders weit. Neben dem Einkommen bildet auch das Vermögen die wirtschaftliche Lage eines Menschen ab. Die Unterschiede der Vermögensverteilung fallen dabei noch drastischer aus als die unterschiedlichen Höhen der Einkommen.

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Vermögensstudie der Deutschen Bundesbank

Die Erkenntnis ist nicht neu, dass Vermögen in Deutschland sehr unterschiedlich verteilt sind. Beobachtungen aus dem eigenen Alltag sowie Medienberichte machen dies immer wieder klar. Wie aber steht es genau um die Verteilung vorhandener Vermögen?

Eine kürzlich durchgeführte Studie der Deutschen Bundesbank zur Vermögensverteilung innerhalb Deutschlands bezog 4500 Haushalte ein.

Abgefragt wurden Punkte wie:

  • Einkommen
  • Immobilienbesitz
  • Aktienbesitz
  • Schulden
  • private Altersvorsorge

Für ihre Studie teilten die Forscher der Deutschen Bundesbank die Haushalte in verschiedene Gruppen ein: die ärmsten 5 Prozent, gefolgt von den zweitärmsten 5 Prozent, den drittärmsten 5 Prozent und immer so weiter bis schließlich zu den reichsten 5 Prozent.

Wohlstand ungleich verteilt

Es kam heraus, dass die Vermögen der deutschen Haushalte sehr ungleich verteilt sind. Verglichen mit anderen Ländern des Euro-Raumes herrscht in Deutschland sogar eine besonders stark ausgeprägte finanzielle Ungleichheit.

Zwei Eckdaten lassen sich ermitteln: Bei Aufteilung der Haushalte in eine ärmere und eine reichere Hälfte verfügt die genau in der Mitte liegende Gruppe über ein Vermögen von knapp über 60.000 Euro. Bei Ermittlung des reinen Durchschnittsvermögens aller dieser Haushalte ergibt sich ein Wert von 214.500 Euro. Das bedeutet, dass sich unter den reichen Haushalten viele mit besonders hohem Kapital befinden, die den Schnitt nach oben ziehen.

Allgemein fällt auf, dass gegen Ende der Skala bei den reichsten 5-%-Stufen die Unterschiede immer größer werden mit einem besonders großen Zuwachs in den letzten 5 %, während am entgegengesetzten Ende bei den ärmeren 5 % die Unterschiede zwischen den Stufen flacher ausfallen.

Berechnungsbasis

Bei den herangezogenen Vermögenswerten ging es nicht allein um Geldbeträge auf den Konten. Es wurden dafür auch zum Beispiel Immobilienbesitz, Aktiendepots, private Altersvorsorge und der Besitz von Autos herangezogen. So haben Wohlhabende durchaus nicht nur ein einziges Auto. Nicht berücksichtigt wurde jedoch die staatliche Rentenversicherung.

Wohlstand und Armutsrisiko häufig von Elternhaus abhängig

In Deutschland sind Einkommen und Vermögen statistisch betrachtet stark vom Elternhaus abhängig. Eltern mit Studium verdienen meistens besser und haben oft später nicht nur mehr zu vererben, sondern lassen auch ihren Nachwuchs überdurchschnittlich häufig studieren mit entsprechend günstigerer Zukunftsprognose.

Wer umgekehrt nur wenig verdient, kann fast nichts sparen und sich meistens keine private Altersvorsorge leisten. Häufig fehlt es auch an Wissen über den Umgang mit Geld. Spätere Altersarmut ist zudem wahrscheinlich.

Armut spaltet Gesellschaft

Armut und Wohlstand sind keine privaten Angelegenheiten, sondern betreffen die gesamte Gesellschaft. Zu starke Ungleichheiten werden als ungerecht empfunden und bilden sozialen Sprengstoff. Armut bedroht den sozialen und politischen Frieden. Es liegt im Interesse aller, die Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern.

Bildquelle: © fotomek – Fotolia.com

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