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Seit 2006 gibt es den Ausbildungsberuf Hafenschiffer. Als solcher übt man seemännische Tätigkeiten in Häfen aus – die Aufgaben reichen dabei vom Laden und Löschen von Schiffen über das Festmachen von Schiffen bis hin zum Führen von Hafenbarkassen und anderen Kleinfahrzeugen. Der Beruf umfasst die alten Berufsfelder Hafenschiffer, Ewerführer und Festmacher.

Doch wie wird man Hafenschiffer und wie genau sehen die Ausbildung, mögliche Gehälter und die beruflichen Perspektiven aus? Erfahren Sie hier mehr dazu.

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Übersicht:

  • Berufsbild Hafenschiffer
  • Aufgaben von Hafenschiffern
  • Ausbildung zum Hafenschiffer
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

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Berufsbild Hafenschiffer

1962 trat zunächst der Beruf Ewerführer in Kraft. Am 1. August 2006 trat er wieder außer Kraft und wurde durch den Ausbildungsberuf Hafenschiffer ersetzt. Als solcher übt man seemännische Tätigkeiten in Häfen aus – die Aufgaben reichen dabei vom Laden und Löschen von Schiffen über das Festmachen von Schiffen bis hin zum Führen von Hafenbarkassen und anderen Kleinfahrzeugen. Der Beruf umfasst die alten Berufsfelder Hafenschiffer, Ewerführer und Festmacher.

Aufgaben von Ewerführern

Als Hafenschiffer übt man diverse seemännische Tätigkeiten in Häfen aus. So führen Hafenschiffer Wasserfahrzeuge, machen sie fest und los, be- und entladen, pflegen und warten sie.

Die einzelnen Aufgaben sind dabei sehr vielfältig: Hafenschiffer schleppen mit ihren Booten Schuten, Leichter und andere schwimmende Geräte. Sie stellen die Schleppverbände zusammen und überwachen den Schleppvorgang.

Auch beim Laden und Löschen wirken sie mit. Anhand der Begleitpapiere prüfen sie Trockengüter und Container. Mithilfe von Gabelstaplern, (Brücken-)Kränen und anderen Hebezeugen transportieren sie Ladungen von Bord auf Güterwaggons, Lkws oder in Zwischenlager.

Reinigungs- und Wartungsarbeiten an Bord gehören ebenfalls zu ihren Aufgaben. Hierbei entsorgen sie Abfallstoffe, pflegen das Tauwerk, halten die Motoren und andere technische Einrichtungen instand und entrosten den Bootskörper.

Im Fähr- und Touristikverkehr kassieren sie das Fahrgeld und erteilen Auskünfte. Außerdem sorgen sie dafür, dass Vorkehrungen für die Sicherheit der Passagiere getroffen werden und z.B. ausreichend Schwimmwesten an Bord sind.

Ausbildung zu Hafenschiffer

Wer als Hafenschiffer tätig werden möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren.

Hafenschiffer finden Beschäftigung in See- und Binnenhafenbetrieben der Güter- und Personenbeförderung sowie in logistischen Dienstleistungsbetrieben.

Form und Dauer

Hafenschiffer ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf im Bereich Hafenwirtschaft (Ausbildungsbereich Industrie und Handel).

Hafenschiffer werden im dualen System ausgebildet. Lernorte sind zum einen der Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Hafenbetriebe): Wasserfahrzeuge wie Barkassen , Schuten , Schlepper oder Fähren; dort je nach Schiffstyp Maschinenräume, Frachträume, Führerstände, Passagierbereiche und zum anderen die Berufsschule.

Inhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Hafenfahrzeuge wie Schlepper und Barkassen in Betrieb nimmt, los- und festmacht, verholt und steuert, An- und Ablegemanöver durchführt, die Navigationshilfsmittel bedient und was bei Person-über-Bord-Manövern zu tun ist
  • was man über die Begleitpapiere im Im- und Export und die verschiedenen Ladungsarten, z.B. Trockengüter, Tankladungen und Container, wissen muss
  • wie die Wasserfahrzeuge zu reinigen und zu warten sind, wie man Konservierungsmittel einsetzt und welche umweltrechtlichen Bestimmungen dabei zu beachten sind
  • die Grundlagen des Funkverkehrs anzuwenden, mit Daten zu arbeiten und dabei die Vorschriften des Datenschutzes zu beachten
  • was man über den logistischen Planungs- und Organisationsprozess für den Güterumschlag wissen muss
  • was bei Störungen im Schiffsbetrieb und in Notfällen, z.B. bei Bränden und Havarien , zu tun ist, wie man Rettungsmaßnahmen durchführt und Erste Hilfe leistet

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Fahrtrouten planen, Bordsysteme bedienen und warten) sowie in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde.

Zugangsvoraussetzungen

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger mit Hauptschulabschluss ein. Etwas mehr als die Hälfte der angehenden Hafenschiffer (57 %) haben einen Hauptschulabschluss, 43 % haben einen mittleren Bildungsabschluss.

Bewerber sollten zusätzlich Spaß an der Arbeit bei Wind und Wetter haben, kräftig sein und zupacken können, verantwortungsvoll arbeiten sowie das Freischwimmerzeugnis besitzen.

Eine robuste Gesundheit ist Voraussetzung für die Erlernung und Ausübung des Berufes. Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Englischkenntnisse sind für den Seefunk von Vorteil, wobei Mehrsprachigkeit allgemein von Vorteil ist in Hinblick auf die internationale Besetzung der Schiffe.

Gehalt

Während der Ausbildung

Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Tarifauswertung – Tarifvertragliche Ausbildungsvergütungen kann die Vergütung während der Ausbildung wie folgt aussehen (Stand Oktober 2014):

Beispiele (monatlich brutto):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 520
  • 2. Ausbildungsjahr: € 555
  • 3. Ausbildungsjahr: € 590

Nach der Ausbildung

Das Einstiegsgehalt von Hafenschiffer liegt bei etwa 2100 bis 2400 Euro brutto.

Eine beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung im Tarifbereich öffentlicher Dienst beträgt monatlich € 2.479 bis € 2.733.

Perspektiven

Als ausgebildeter Hafenschiffer arbeitet man zunächst in Hafenbetrieben, für die sie in der Güter- und Personenbeförderung tätig sind.

Durch Anpassungsweiterbildung kann man seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern. Das Themenspektrum reicht dabei von Schiffsverkehr bis hin zu Ladungssicherheit.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Logistikmeister abzulegen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Nautik erwerben.

Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich, z.B. mit einem Hafenschifffahrtsbetrieb wie etwa einem Barkassenbetrieb, einem Schleppschifffahrtsbetrieb oder einem Fährbetrieb.

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