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Woran erkennt man Schwangerschaftsdiabetes, wie gefährlich ist er und was kann man dagegen unternehmen? Hier bekommen Sie einen Überblick über Diabetes bei Schwangerschaft.

Überblick

  • Was ist Schwangerschaftsdiabetes?
  • Wie häufig ist Schwangerschaftsdiabetes?
  • Was sind die Ursachen von Schwangerschaftsdiabetes?
  • Risikofaktoren für Schwangerschaftsdiabetes
  • Untersuchung auf Schwangerschaftsdiabetes
  • Auswirkungen von Schwangerschaftsdiabetes
  • Gefahren von Schwangerschaftsdiabetes auf das Kind
  • Wie reagiert der Fötus auf Schwangerschaftsdiabetes?
  • Langzeitrisiko bei Schwangerschaftsdiabetes
  • Therapie von Schwangerschaftsdiabetes

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Was ist Schwangerschaftsdiabetes?

Der Diabetes mellitus während der Schwangerschaft wird auch als Gestationsdiabetes bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine klar klassifizierte Stoffwechselstörung während der Schwangerschaft. Im Detail ist es eine Glucose-Toleranzstörung, bei der es sich in seltenen Fällen um einen neu aufgetretenen Diabetes Typ 1 oder Typ 2 handelt.

In den meisten Fällen klingen die Symptome nach der Geburt von selbst wieder ab.

Wie häufig ist Schwangerschaftsdiabetes?

Der Schwangerschaftsdiabetes gehört zu den häufigsten Folgeerkrankungen bei einer Schwangerschaft. Besonders wenn Sie zu den Müttern gehören, bei denen die Risikofaktoren vorhanden sind: Übergewicht, Alter über 30 Jahre und eine erbliche Vorbelastung mit Diabetes mellitus. Aber auch wenn Sie in keine der Gefahrengruppen gehören, können Sie während Ihrer Schwangerschaft Diabetes bekommen.

Was sind die Ursachen von Schwangerschaftsdiabetes?

Während der Schwangerschaft werden verschieden Hormone ausgeschüttet. Darunter Cortisol, Östrogen, Progesteron und Prolactin. Sie wirken als Gegenspieler zum Insulin. Das bedeutet, dass bei einer normalen Insulinausschüttung die Wirkung dieses Stoffes immer mehr abnimmt.

Damit ist der Zuckerstoffwechsel aus dem Gleichgewicht. Zunächst versucht der Körper mit einer erhöhten Ausschüttung von Insulin dagegenzusteuern, aber irgendwann ist die Kapazität der Bauchspeicheldrüse erschöpft. Damit kommt es zu steigenden Blutzuckerwerten. Daneben gibt es auch einen kleinen Prozentsatz von Frauen, bei denen durch die Schwangerschaft eine spezielle Art von Diabetes ausgelöst wird.

Risikofaktoren für Schwangerschaftsdiabetes

Bei manchen Frauen ist das Risiko während der Schwangerschaft Diabetes zu bekommen, besonders hoch. Folgende Faktoren wurden als begünstigend erkannt:

  • Übergewicht mit einem Body-Mass-Index, der vor der Schwangerschaft bei über 27,0 liegt
  • Starke Gewichtszunahme während der Schwangerschaft
  • Fälle von Diabetes Mellitus 2 in der Familie
  • ein Alter über 30 Jahre
  • Diabetes in vorangegangenen Schwangerschaften
  • Probleme mit Glukose vor der Schwangerschaft
  • Eines der bereits vorhandenen Kinder hat ein Geburtsgewicht von über 4500 g
  • Es gab mehr als 3 Fehlgeburten bei denen die Ursache unklar ist

Untersuchung auf Schwangerschaftsdiabetes

Der Test ob ein Risiko auf Schwangerschaftsdiabetes besteht ist heute so einfach, dass ihn jede Frau machen sollte. Normalerweise wird er zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Der Zuckerbelastungstest (auch oraler Glukosetoleranztest genannt) wird durchgeführt, indem Sie eine festgelegte Menge Glukose in Wasser aufgelöst zu sich nehmen.

Davor sollten Sie mindestens zehn Stunden lang nichts gegessen oder getrunken haben, was den Test beeinflussen könnte. Außerdem müssen Sie sich zuvor normal ernährt haben und gesund sein. Die Glukose wird vom Körper aufgenommen und die Bauchspeicheldrüse schüttet vermehrt Insulin aus. Wie gut die Glukose aufgenommen werden kann, lässt sich messen. Dafür werden Ihnen kleine Mengen Blut entnommen.

Auswirkungen von Schwangerschaftsdiabetes

Leichte Formen von Schwangerschaftsdiabetes bleiben meist unbemerkt, wenn sie nicht von einem Arzt nachgewiesen werden. Der Zuckergehalt im Blut steigt nicht so stark, dass es zu akuten Beschwerden kommt und wenn doch, dann gehen sie oft in den verschiedenen anderen Veränderungen unter, die während einer Schwangerschaft auftreten. Mögliche Zeichen sind ein vermehrtes Durstgefühl und eine Anfälligkeit für Harnwegs- und Nierenentzündungen.

Gefahren von Schwangerschaftsdiabetes auf das Kind

Auch wenn die Mutter nichts von ihrem Diabetes mitbekommt, kann es für das Kind gefährlich werden. Es kann zum Beispiel sein, dass sich die Plazenta nicht richtig entwickelt. Als Folge wird der Fötus nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt und kann sogar absterben.

Wenn sich die Plazenta ausreichend entwickelt, gelangt durch sie übermäßig Zucker in das Blut des Kindes. Zunächst einmal ist das positiv, da das Kind Zucker braucht um sich zu entwickeln. Bei einem Überangebot kommt es aber zu einem ungesunden Wachstum. Organe wie die Lunge können sich dabei nicht richtig ausbilden. Das führt nach der Geburt zu Atemnot.

Wie reagiert der Fötus auf Schwangerschaftsdiabetes?

Auch beim ungeborenen Kind ist die Bauchspeicheldrüse stärker gefordert. Sie produziert mehr Insulin und stellt sich auf eine höhere Leistung ein. Damit entwickelt sie sich zu stark. Wenn nach der Geburt der Zucker von der Mutter ausbleibt, tritt eine Unterzuckerung ein. Die Folgen reichen von Schwäche oder Gereiztheit bis zu Krampfanfällen oder Aussetzern bei der Atmung.

Wenn abzusehen ist, dass das Kind unterzuckert auf die Welt kommt, sollte es schnellstmöglich mit Nährstoffen versorgt werden. In leichten Fällen reicht es das Kind zu stillen, in schweren Fällen braucht es Dextrose-Gel oder eine intravenöse Versorgung.

Langzeitrisiko bei Schwangerschaftsdiabetes

Auf einen Schwangerschaftsdiabetes können Bluthochdruck und andere Erkrankungen folgen. Außerdem steigt die Anfälligkeit für Harnwegsinfektionen und Scheidenentzündungen. Insgesamt werden bei betroffenen Frauen auch mehr Kaiserschnitte durchgeführt.
Die Hälfte aller Frauen, die Schwangerschaftsdiabetes hatten, leiden bei einer weiteren Schwangerschaft erneut darunter. Auch ohne Schwangerschaft erkranken sie häufiger am Typ 2 von Diabetes mellitus.

Therapie von Schwangerschaftsdiabetes

In den meisten Fällen reicht es, wenn eine Schwangere stärker auf ihre Ernährung achtet, um den Zuckerspiegel in ihrem Blut zu regulieren. Ideal sind viele kleine Mahlzeiten und der Verzicht auf alle Nährstoffe, die schnell im Übermaß in den Körper aufgenommen werden können. Außerdem sollte auch während der Schwangerschaft regelmäßige Bewegung gewährleistet sein.

In schweren Fällen muss Schwangerschaftsdiabetes wie normaler Diabetes mit Insulin behandelt werden. Da die Dauer der Erkrankung begrenzt ist, lässt sie sich sehr gut behandeln.

Schwangerschaftsdiabetes ist aber ein guter Anlass um über die eigenen Ernährungsgewohnheiten und die Gesundheit generell nachzudenken.

Bildquelle: © fovito – Fotolia.com

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