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Sie nahmen ihm das Liebste in seinem Leben: Im Gerichtssaal wandte sich der Vater dann den Mördern seiner verstorbenen Anneli zu und sagte ihnen ins Gesicht, was er fühlt.

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Tochter entführt

Im August entführten die beiden Männer Markus B. (40) und Norbert K. (62) die damals erst 17 Jahre alte Anneli in der Nähe ihres Elternhauses. Geplant hatten die Männer mit der Entführung der Gymnasiastin ursprünglich eine Erpressung der Eltern. Die beiden Täter forderten die unglaubliche Summe von 1,2 Millionen Euro.

Tatsächlich war Annelis Vater sogar bereit, die Summe an den arbeitslosen Koch und den Edelmetallhändler zu zahlen. Die Entführung hätte damit noch ein glimpfliches Ende finden können.

Ein tödlicher Fehler der Entführer

Unglücklicherweise hatten die Entführer des Mädchens ihre Gesichter bei der Tat nicht versteckt. Für Anneli wäre eine Identifizierung der beiden nach der Tat daher ein Kinderspiel gewesen. Dieser Fehler der Entführer kostete Anneli dann das Leben.

Den Tätern wird nun im Landesgericht Dresden der Prozess gemacht. Bei einer der Verhandlungen hatte der Vater ein paar rührende Worte für die Täter übrig.

Während er spricht, kämpft er mit den Tränen: „Anneli war ein gesundes, fröhliches und begabtes Kind. Sie hätte studiert, eine Familie gegründet, uns Enkel gescheckt, einen Platz in unseren Firmen gefunden. All das geht nun nicht mehr. All das zu ertragen ist eine nicht zu beschreibende Belastung, die Spuren an Körper und Seele hinterlässt.“

„Das Letzte, was wir von unserer Tochter gehört haben, war ihr Schrei am Telefon. Dann nur noch Stille. Diese Stille, Herr B., und ihre Fratze werden wir nicht vergessen. Wissen Sie eigentlich, wen Sie umgebracht haben?“

Weiter sagte er zu einem der Täter: „Ihre Kinder werden sich ihr Leben lang für ihren Vater schämen.“

Dann wandte er sich dem anderen Täter zu und sagte: „Sie haben mit angesehen, wie unser Kind minutenlang mit dem Tode rang. Sie haben mitgeplant, entführt, gemordet. Unser Kind lag bereits würdelos verscharrt auf dem Mörderhof. Ihre Betroffenheit ist gespielt, nur Selbstmitleid.“

Nach den Worten des Vaters unterbrach die Richterin Birgit Wiegand (64) schließlich die Verhandlung.

Berichtet hatte von der Verhandlung unter anderem „bild.de“.

Grausame Details zu ihrem Mord

Nach einem Jahr wurden dann grausame Details zu ihrem Tod bekannt. Am achten Prozesstag sprach der Gerichtsmediziner Dr. Uwe Schmidt (47) vor Gericht und enthüllte dabei schreckliche Details zur Entführung.

Verständlicherweise wollten sich die Eltern die Information des Gerichtsmediziners sparen. Um die Details des Mordes nicht mit anhören zu müssen, waren die Eltern zum achten Prozesstag nicht mit anwesend.

Und das war auch gut so, denn was der Gerichtsmediziner den Anwesenden schilderte, ließ alle erschaudern laut „bild.de“:

Vier Tage lang soll die Leiche von Anneli verscharrt unter Kies gelegen haben. Als die Leiche des Mädchens gefunden wurde, sollen selbst die Gerichtsmediziner an ihre Grenzen gestoßen sein. An den Knöcheln fand man laut Dr. Schmidt noch Spuren von Kabelbildern:

„Zwei Kabelbinder waren eng um den Hals geschlungen, darüber noch ein Spanngurt, der ebenfalls Spuren hinterließ. Anneli starb durch Ersticken“, erklärte der Gerichtsmediziner.

Die Experten schließen zudem nicht aus, dass Anneli zuvor mit einer Plastiktüte bewusstlos gemacht wurde.

Schrecklicher Erstickungstod

Wie lange das Ersticken gedauert hat, konnten die Gerichtsmediziner nicht sagen: „Das Ersticken dauert mindestens acht Minuten, bei Gegenwehr oder Unterbrechung erheblich länger.“

Immerhin keine sexuellen Übergriffe

Zumindest konnte eine böse Vorahnung aus dem Weg geräumt werden: Das Mädchen soll nicht Opfer sexueller Übergriffe geworden sein.

Nicht nur Anneli sollte entführt werden

Etwa drei Monate nach dem Mordfall an der 17-Jährigen fanden die Ermittler des Falls heraus, dass die mutmaßlichen Täter auch noch weitere Familien ins Auge gefasst hatten.

Wie „Focus“ berichtete, wollte Marcus B. vor dem Verbrechen möglicherweise schon eine andere Familie erpressen. Die Fahnder seien bei ihren Ermittlung auf die entsprechenden Hinweise gestoßen: „Es gab bereits Vorbereitungen für eine Erpressung, aber noch keine Kontaktaufnahme mit der zunächst ausgesuchten Familie in Sachsen“, erklärte Lorenz Haase, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden.

Bildquelle: © david_franklin – Fotolia.com

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