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Wie das Arbeitszeitgesetz Pausen festlegt, ist klar geregelt. Durch die immer flexiblere Gestaltung der Arbeitszeit kommt es aber trotzdem manchmal zu unsicheren Situationen. Hier erfahren Sie, was Sie über Pausen wissen sollten und welche Pausen Ihnen zustehen.

Überblick

  • Pausen im Arbeitsrecht
  • Effektiv arbeiten
  • Sonn- und Feiertage
  • Arbeitspausen sinnvoll nutzen
  • Vorschriften
  • Pausen und Arbeitsunterbrechungen
  • Definition
  • Nachweis
  • Bereitschaftsdienst und Pausen
  • Pausen ernst nehmen

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Pausen im Arbeitsrecht

In Deutschland gilt das Arbeitszeitgesetz, das festlegt, wie lange jemand höchstens arbeiten darf, wie viele Pausen es geben muss und wie lang diese sein sollen. In Ausnahmefällen gibt es davon abweichende Regelungen. Das ist zum Beispiel beim Kinderschutz der Fall oder wenn es um das öffentliche Wohl geht. So können im Extremfall auch mehr oder weniger Stunden Arbeit erlaubt sein als allgemein üblich. In der Regel verfolgt das Arbeitszeitgesetz aber zwei Ziele:

  • den Arbeitsschutz
  • den Gesundheitsschutz

Effektive Arbeit ohne Pausen ist unmöglich

Anders als Maschinen ist der Mensch auf Pausen angewiesen. Man kann sich zwar darüber streiten, wie lange die Erholungsphasen für bestimmte Menschen und für bestimmte Aufgaben sein müssen, aber die Zeiten im Arbeitsschutzgesetz sind ein guter Richtwert, der nicht unterschritten werden sollte.

Untersuchungen zeigen deutlich, dass es mehr Fehler und Unfälle gibt, wenn die zulässigen Grenzen nicht eingehalten werden. Außerdem kann es auch zu langfristigen gesundheitlichen Folgen kommen, wenn man lange Zeit mit ungenügenden Erholungsphasen arbeitet.

Regelungen für Sonn- und Feiertage

Neben der körperlichen und geistigen Erholung sieht der Gesetzgeber auch die Notwendigkeit Sonn- und Feiertage zu nutzen um sich „seelisch zu erheben“. Trotz rückläufiger Mitgliederzahlen in Religionsgemeinschaften gibt es ein ausgeprägtes Bedürfnis bestimmte Feiertage und das Wochenende für persönliche oder gesellschaftliche Rituale zu nutzen. Wer zum Beispiel Weihnachten oder an Silvester arbeiten muss, hat einen anderes gesellschaftliches Ansehen als andere Angestellte und erleidet dadurch unter Umständen Nachteile.

Arbeitspausen sinnvoll nutzen

Dass das Arbeitszeitgesetz Pausen vorschreibt, hat gute Gründe. Aber auch für Arbeitgeber können Pausen positive Effekte haben. Wenn man Pausen gut strukturiert und bestimmte Anreize bietet, werden sie automatisch auch genutzt, um Informationen auszutauschen, Innovationen anzustoßen oder problematische Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Dadurch können in einem Unternehmen viele Probleme frühzeitig wie von selbst gelöst werden.

Wie das Arbeitszeitgesetz Pausen vorschreibt

Das Arbeitszeitgesetz geht von einer durchschnittlichen Arbeitszeit von 8 Stunden am Tag aus. In der Woche dürfen 48 Stunden nicht überschritten werden, wenn es dafür keinen Ausgleich gibt. Dabei gilt als Arbeitszeit die Zeit am Arbeitsplatz, in der theoretisch gearbeitet werden kann oder auch bereits der Weg zur Arbeit.

Wenn durch Gründe, die der Arbeitnehmer nicht zu verschulden hat, keine Arbeit möglich ist, wie zum Beispiel durch einen Stromausfall, hat das keinen Einfluss auf die Arbeitszeit.

Wenn ein Arbeitnehmer länger als 6 Stunden arbeitet, muss ihm eine Ruhepause eingeräumt werden, die mindestens 30 Minuten lang ist und von vornherein fest eingeplant wurde. Bei 9 Stunden hat die Ruhepause eine Länge von 45 Minuten. Dabei kann die Pause in Abschnitte von jeweils 15 Minuten unterteilt werden. Die Pause muss spätestens nach 6 Stunden beginnen. Das gilt auch, wenn es an diesem Tag bereits eine Pause gab.

Regelung im Arbeitszeitgesetz: Pausen und Arbeitsunterbrechungen

Dem Ende der täglichen Arbeitszeit muss eine Unterbrechung von mindestens 11 Stunden folgen, bevor die Arbeit wieder aufgenommen werden kann. In Ausnahmefällen kann die Unterbrechung auch 10 Stunden betragen. Diese Regelung gilt unabhängig davon, zu welcher Uhrzeit die Arbeit begonnen wurde.

Was sind für das Arbeitsrecht Pausen?

Bei einer Pause legt der Arbeitnehmer für eine bestimmte Zeit die Arbeit nieder, ohne dass es besondere Gründe dafür gibt. Es ist also grundsätzlich Arbeit da, die erledigt werden könnte. In bestimmten Branchen sind spezielle Arbeitspausen festgeschrieben, die auf bestimmte Bedürfnisse eingehen. Zum Beispiel die Bildschirmpause oder die Lärmpause. Diese sind in der Regel 5 Minuten lang. Andere kurze Unterbrechungen wie der Gang zur Toilette zählen nicht als Pause.

Nachweis der Pausen

Ein Arbeitgeber ist verpflichtet einen Nachweis darüber zu führen, wie lange seine Mitarbeiter arbeiten. Eine einfache Möglichkeit dafür ist ein automatisches Zeiterfassungssystem, bei dem man sich ein- und ausstempelt. In vielen Unternehmen wird das aber als zu unflexibel angesehen.

Modelle wie Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit oder andere haben aber den Nachteil, dass nur schwer nachgewiesen werden kann, ob ein Arbeitnehmer seine gesetzlich zulässige Arbeitszeit und die Pausen laut Arbeitszeitgesetz eingehalten hat.

Bereitschaftsdienst und Pausen

Bestimmte Tätigkeiten erfordern angepasste Arbeitszeitmodelle wie Bereitschaftsdienst und Rufbereitschaft. Dabei wird der Begriff Rufbereitschaft als Ruhezeit verstanden, solange der Arbeitnehmer nicht zur Arbeit gerufen wird. Bereitschaftsdienst liegt dann vor, wenn der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz zur Stelle sein muss oder in unmittelbarer Nähe, so dass keine freie Zeiteinteilung möglich ist.

In diesem Fall wird die Zeit der Arbeitszeit voll zugerechnet, auch wenn keine Arbeit anfällt. Daneben gibt es noch ein paar Sonderfälle für Arbeitszeit, die über die Kernarbeitszeiten hinausgeht und den Einsatz in Notfällen.

Pausen ernst nehmen

In Deutschland gibt es eine sehr spezielle Arbeitskultur in der Pausen eher eine untergeordnete Rolle spielen. Zwar gibt es immer wieder Trends wie das Powernapping, die Pausen kurzzeitig zu einem höheren Stellenwert verhelfen, doch generell werden Pausen nicht als nötige Erholung sondern als lästige Verzögerung gesehen.

Verbringen Sie Ihre Pausen deshalb möglichst nicht am Arbeitsplatz. Je nach Tätigkeit sollten Sie sich Ruhe gönnen oder Ihren Kreislauf in Schwung bringen. Viele Unternehmen bieten Informationen oder spezielle Programme für die Pausen.

Nutzen Sie Ihre Pausen, um eine optimale Work-Life-Balance herzustellen.

Bildquelle: © SJ-Photo – Fotolia.com

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