Armut gehört in der Welt zu den größten Problemen der Menschheit überhaupt. Auch in Deutschland gibt es Menschen, die in Armut leben. Jedoch leben sie nicht in einer solchen Armut, wie zum Beispiel die Menschen in vielen Entwicklungsländern.
Deshalb wird im Begriff der Armut auch eine Grenze gezogen zwischen relativer und absoluter Armut. Während manche Menschen in absoluter Armut leben, also nicht einmal einen Dollar pro Tag zur Verfügung stehen haben, liegt die Armutsgrenze in Deutschland relativ weit oben. Hierzulande wird als arm definiert, wer von einer Lebensweise ausgeschlossen ist, die in Deutschland als Minimum angesehen wird.
Übersicht
- Mittel gegen die Armut
- Folgen der Armut in Deutschland
- Immigranten in Armut
- Familien in Armut
- Besonders von der Armut betroffene Gruppen
- Woher kommt Armut in Deutschland?
- Durchschnittseinkommen vs. Medianeinkommen
- So wird das deutsche Medianeinkommen berechnet
- So wird das deutsche Durchschnittseinkommen berechnet
- Konkret: Hier beginnt Armut in Deutschland
- Hier verläuft die Armutsgrenze in Deutschland
- Definition Armutsgrenze
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Definition Armutsgrenze
Daher ist die Armut als reine Begrifflichkeit zunächst einmal als vollkommen unterschiedlich dahingehend anzusehen, wo sie Anwendung findet. In den Slums von Dhaka oder den Favelas von Rio de Janeiro leben Menschen in absoluter Armut, ohne fließendes Wasser, ohne tägliches Essen, dafür aber mit der ständigen Angst um ihr Leben.
In Deutschland sind solche Umstände undenkbar, da wir ein Sozialstatt und ein so genanntes entwickeltes Land sind. Hier muss sich niemand von Müll ernähren oder in Wellblechhütten ohne Fenster leben. Die deutsche Armutsgrenze wird dort gezogen, wo wir mit unserer Gesellschaft finanziell nicht mehr Schritt halten können.
Hier verläuft die Armutsgrenze in Deutschland
Während die absolute Armut von internationalen Organisationen berechnet wird, legt in Deutschland die Regierung die Armutsgrenze fest. Eine einheitliche Regelung, zum Beispiel innerhalb der EU, gibt es nicht. Die deutsche Armutsgrenze wird auf Basis des gesamten deutschen Einkommens, sowie unter Berücksichtigung des individuellen Einkommens ermittelt. Wer also unter einem bestimmten Wert liegt, sieht sich unterhalb der Armutsgrenze.
Konkret: Hier beginnt Armut in Deutschland
Zu Grunde liegt das so genannte Medianeinkommen, also ein deutsches mittleres Einkommen. Das lag in den letzten Jahren kontinuierlich bei ca. 1500€. 60% dieses Medianeinkommens gelten als Armutsrisikogrenze, 50% als Armutsgrenze. Das heißt, die Armutsrisikogrenze liegt bei 900€, die Armutsgrenze bei 750€ Gehalt im Monat.
So wird das deutsche Durchschnittseinkommen berechnet
Immer gut, so konkrete Zahlen als Anhaltspunkt zu haben. Doch wie erhebt die Bundesregierung diese Zahlen? Wie werden Durchschnittseinkommen und Medianeinkommen als Richtwerte für die Armutsgrenze in Deutschland berechnet?
Das Durchschnittseinkommen wird ermittelt, in dem das Einkommen eines einzelnen mit dem aller Deutschen verglichen wird. Dazu wird das Gesamteinkommen aller Deutschen durch die Anzahl der Haushalte in Deutschland geteilt.
So wird das deutsche Medianeinkommen berechnet
In Deutschland liegt jedoch zur Ermittlung der Armutsgrenze das so genannte Medianeinkommen zu Grunde. Hierbei werden alle Gehälter nebeneinander gestellt und eine Mitte wird gefunden. Anders als das Durchschnittseinkommen, wird das Medianeinkommen nicht durch besonders hohe oder niedriger Gehälter verzerrt, ist also ein wesentlich konstanterer und verlässlicherer Wert.
Durchschnittseinkommen vs. Medianeinkommen
Das Problem beim Durchschnittseinkommen als Grundlage der Armutsgrenze wäre nämlich, dass die wenigen super-hohen Gehälter den Durchschnitt unrealistisch in die Höhe schnellen lassen würden.
Beim Medianeinkommen fallen diese Gehälter – wie eben aber auch nicht die ganz niedrigen – kaum ins Gewicht. Die Folge ist ein echter Mittelwert, eine faire Marke für Armutsgrenze. Und die tatsächlichen Zahlen zeigen: Während das Medianeinkommen in den letzten Jahren ca. 1500€ betrug, lag das Durchschnittseinkommen fast doppelt so hoch.
Woher kommt Armut in Deutschland?
Warum leben in Deutschland relativ viele Menschen unter der Armutsgrenze? Natürlich ist es wichtig, nicht nur die Grenze selbst zu beziffern, sondern auch die Gründe für Armut in Deutschland zu erkennen, um sie so gegebenenfalls auch beseitigen zu können.
- Erwerbslosigkeit
- Zu wenig Bildung
- Niedriglöhne
- Schulden
Besonders von der Armut betroffene Gruppen
Diese Hauptfaktoren sind sowohl Ursache als auch Folge davon, dass viele Menschen in Deutschland unterhalb der Armutsgrenze leben. Besonders oft, bzw. hart betroffen sind vor allem geschieden Lebende, Großfamilien und Immigranten.
Familien in Armut
Alleinerziehende Mütter zum Beispiel sind nach einer Trennung oder Scheidung von der Armut bedroht. Sie finden kaum Zeit, einer geregelten Vollzeitstelle nachzugehen und rutschen so finanziell stark ab. Ähnliches gilt auch für Großfamilien, wo auch mangelnde Kinderbetreuungsstätten in Deutschland mit hineinspielen.
Immigranten in Armut
Besonders stark betroffen sind aber die Immigranten in Deutschland. Sie leben im Schnitt etwa dreimal so häufig unterhalb der Armutsgrenze, wie die Deutschen. Auch hier ist die Arbeitslosigkeit ein Grund, diese wiederum begründet sich aber oftmals auch in Vorurteilen. Hinzu kommen mangelnde Sprachkenntnisse oder eine fehlende Arbeitserlaubnis.
Folgen der Armut in Deutschland
Die Menschen unterhalb der Armutsgrenze bilden eine heterogene Gruppe, die nicht an der sozialen oder der geografischen Herkunft festgemacht werden kann. Im Prinzip kann man auch einfach nur durch viel Pech unter der Armutsgrenze landen. Die Folgen der Armut sind ebenso vielseitig, und vor allem sind sie Teil eines Kreislaufs.
Finanzielle Armut führt zu Kaufschwäche, die wiederum den gesamten Staat beeinflussen kann. Für das Individuum bedeutet ein Leben unterhalb der Armutsgrenze auch soziale und psychische Armut, eine Besserung ist nur schwer zu erreichen.
Mittel gegen die Armut
Einzige Auswege, um die die Armutsgrenze wieder in die richtige Richtung zu überqueren, sind für das Individuum Bildung und gezieltes Kaufen, sowie diverse Möglichkeiten für das Kollektiv, also den Staat. So könnte Deutschland sich mit einem fairen Lohnniveau, ausländischen Fachleuten, mehr Innovationen – vor allem im Bildungswesen – sicherlich auf Dauer zu einem deutlich verbesserten Medianeinkommen verhelfen.
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