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Wer sich auf einen kalten Untergrund setzt, riskiert eine Blasenentzündung, heißt es. Stimmt das wirklich? Hier erklären wir Ihnen verständlich, was eine Blasenentzündung ist, wie sie entstehen kann und wie sie behandelt wird. Damit bekommen Sie ein Bewusstsein für die Symptome und können sich kompetent von einem Arzt behandeln lassen.

Überblick

  • Die Blasenentzündung
  • Blasenentzündung: Verbreitung
  • Blasenentzündung: Ursachen
  • Behandlung von Blasenentzündung
  • Folgen von Blasenentzündungen
  • Blasenentzündung und Bakteriurie
  • Risikofaktoren für eine Blasenentzündung
  • Symptome einer Blasenentzündung
  • Blasenentzündung vorbeugen
  • Blasenentzündung durch kalten Untergrund?

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Die Blasenentzündung

Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch spricht man bei einer Blasenentzündung von Cystitis oder Zystitis. Das darf nicht mit einer Zyste verwechselt werden. Das Wort kommt vom griechischen Begriff für Blase, kann also auf verschiedene Blasen angewendet werden.
Bei der Blasenentzündung meint man konkret die Harnblase. Wenn eine Entzündung der Gallenblase gemeint ist, dann spricht man von Cholezystitis.

Ein weiterer Begriff, den man immer wieder hören kann, ist Blasenkatarrh, also Blasenschnupfen.

Blasenentzündung: Verbreitung

Eine Blasenentzündung findet man vor allem bei Kindern und sexuell aktiven Frauen. Männer sind seltener betroffen und wenn, dann vor allem im fortgeschrittenen Alter. Häufig spielt die Entwicklung der Prostata dabei eine wichtige Rolle.

Blasenentzündung: Ursachen

Entzündungen werden allgemein durch Bakterien, körperliche Reizungen oder andere schädigende Einflüsse verursacht. Die menschliche Blase ist eigentlich recht gut vor diesen Gefahren geschützt, denn sie wurde von vornherein für eine anspruchsvolle Aufgabe entwickelt. Im Inneren des Körpers geschützt und regelmäßig mit Urin durchspült, haben nur wenige Bakterien eine Chance einzudringen.

Leider gelingt es aber doch immer wieder Krankheitserregern aus der Darmflora hier einzudringen. Ein großer Anteil davon sind Escherichia coli-Bakterien. Das ist auch die Erklärung dafür, warum Kinder und Frauen häufiger unter einer Blasenentzündung leiden. Bei ihnen ist der Harnleiter kürzer.

Die unterschiedlichsten Ursachen können zu einer Blasenentzündung führen, ein kühler Untergrund allein reicht aber nicht aus.

Behandlung von Blasenentzündung

Zunächst einmal muss ein Arzt erkennen, welche Ursache eine Blasenentzündung hat. Handelt es sich um einen Befall durch Bakterien, wird mit einem Antibiotikum behandelt. Nach wenigen Tagen tritt eine Besserung ein.

Folgen von Blasenentzündungen

Wenn die Blasenentzündung zu spät oder unzureichend behandelt wird, kann es zu einer Ausbreitung der Entzündung kommen. Dann kann das komplette Nierenbecken betroffen werden. Wenn man diese nicht in den Griff bekommt, können sich Abszesse bilden oder eine Blutvergiftung auftreten.

Blasenentzündung und Bakteriurie

Bakteriurie bedeutet Bakterien im Urin. Das kann mit einer Blasenentzündung zusammenfallen, muss es aber nicht unbedingt. Da Bakterien auf vielfältige Weise harmonisch mit dem Körper zusammenleben, können sie sich auch in der Blase mit dem Immunsystem arrangieren.

Allerdings besteht bei Schwangeren ein erhöhtes Risiko an weiteren Leiden zu erkranken, wenn die Bakteriurie nicht erkannt und behandelt wird. Auch vor Eingriffen im Unterleib muss unbedingt zuvor ermittelt werden, ob sich Bakterien in Blase und Harnleiter befinden.

Risikofaktoren für eine Blasenentzündung

Folgende Risikofaktoren begünstigen eine Blasenentzündung:

  • Frau zu sein. Besonders nach der Menopause haben es Keime leichter durch die Harnröhre nach oben zu wandern.
  • Häufiger Geschlechtsverkehr bei Frauen. Durch Sex kann die Blase einerseits mechanisch gereizt werden und andererseits können mehr Keime in die Harnröhre gelangen.
  • Alt zu sein. Mit zunehmendem Alter gleicht sich die Gefahr an einer Blasenentzündung zu erkranken mehr und mehr an. Bei Männern ist die Veränderung der Prostata verantwortlich, die auf die Blase drücken kann.
  • Fehlbildungen in der Harnröhre, durch die es zu einer Blockade des Urins kommt.
  • Stoffwechselerkrankungen, besonders Diabetes mellitus. Dadurch wird der Urin zuckerhaltiger und bietet einen besseren Nährboden für Bakterien.
  • Geschwächtes Immunsystem.

Symptome einer Blasenentzündung

Eine Blasenentzündung erkennen Sie häufig daran, dass Sie ein ungewohntes Gefühl beim Wasserlassen haben. Das kann sich durch Brennen oder sogar Schmerzen ausdrücken. Außerdem meldet die Blase schneller, dass sie entleert werden muss. Sie müssen also öfter zur Toilette und geben weniger oder vielleicht auch gar keinen Urin ab. In schlimmeren Fällen kann es zu Blasenkrämpfen und Schmerzen im ganzen Unterleib kommen. Eventuell kann der Harn nicht mehr zurückgehalten werden, Blut tritt mit aus oder Sie bekommen Fieber.

Blasenentzündung vorbeugen

Zur Vermeidung von Zystitis ist Hygiene unverzichtbar. Vor allem nach dem Gang auf die Toilette und vor dem Geschlechtsverkehr sollten mögliche Krankheitserreger vom Eingang zur Harnröhre fern gehalten werden. Beachten Sie dazu einfache Grundregeln wie die richtige Wischrichtung mit dem Toilettenpapier von vorne nach hinten und entleeren Sie nach dem Sex die Blase, damit der Harnleiter durchgespült wird. Besondere Vorsicht ist bei Analverkehr geboten.

Wenn Sie immer wieder unter Blasenentzündung leiden, dann können Sie vorbeugend Extrakte aus Senföl, Kapuzinerkresse, Meerrettich oder Cranberry nehmen. Dabei sollten Sie sich aber unbedingt von Ihrem Arzt beraten lassen. Grundsätzlich können alle Stoffe helfen, die Bakterien abtöten oder verhindern, dass sie an den Wänden des Harnleiters haften bleiben und sich dort vermehren können.

Ein weiterer Ansatz ist es den Urin saurer oder basischer zu machen als es für E. Coli-Bakterien gut ist. Allerdings muss man dabei darauf achten, dass sich keine negativen Nebenwirkungen ergeben.

Blasenentzündung durch kalten Untergrund?

Es wird zwar immer wieder behauptet, dass man sich eine Blasenentzündung auf einem kalten Untergrund holen kann, so wie man sich bei kaltem Wetter einen Schnupfen einfangen kann, aber eine niedrige Temperatur kann sich nur über Umwege auf die Blase auswirken. Wenn das Immunsystem unter Druck steht, hat es vielleicht weniger Kapazitäten für Krankheitserreger in der Blase. Aber ausschlaggebend ist, dass diese Krankheitserreger überhaupt erst dorthin gelangen, wo sie nichts zu suchen haben.

Bei einem Schnupfen ist es anders: Da werden mit der Atemluft ständig die unterschiedlichsten Gefahren eingeatmet. Bei der Blase sollte das nicht so sein. Der Harnleiter ist von der Natur eigentlich als Einbahnstraße ausgelegt.

Bildquelle: © absolutimages – Fotolia.com

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