In Deutschland erkranken in jedem Jahr etwa 210.000 Menschen neu an Krebs – rund 71.000 von ihnen sind Frauen, die mit einer Brustkrebsdiagnose konfrontiert sind. Brustkrebs ist damit die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Etwa die Hälfte der Betroffenen gehört zur Altersgruppe 65+, jede zehnte Frau ist zum Zeitpunkt der Ersterkrankung jünger als 45 Jahre. An die Diagnose Brustkrebs schließt sich meist eine langwierige und oft belastende Behandlung an.

Übersicht:

  • – Brustkrebs – heute mit sehr guten Heilungschancen
  • – Die Früherkennung von Brustkrebs erhöht die Heilungschancen
  • – Brustkrebs – wie geht es nach einer Verdachtsdiagnose weiter?
  • – Wie wird Brustkrebs therapiert?
    Brustkrebs erfordert eine systemische Behandlung
  • – Diagnose Brustkrebs – harte Arbeit für die Patientin, Fokussierung auf das „Hier und Jetzt“

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Brustkrebs – heute mit sehr guten Heilungschancen

Aus einer anderen Perspektive haben die Betroffenen jedoch auch „Glück im Unglück“: Brustkrebs gehört heute zu den am besten erforschten Krebsarten überhaupt. Selbst in fortgeschrittenen Krankheitsphasen stehen den Ärzten wirksame Behandlungsoptionen zur Verfügung. Die Fünf-Jahres-Überlebensraten über alle Erkrankungsstadien – also inklusive Patientinnen mit einer sogenannten systemischen Erkrankung durch metastasierten Brustkrebs – liegen heute bei über 83 Prozent. Wenn Brustkrebs früh genug erkannt wird, besteht eine 90-prozentige Chance auf vollständige Heilung.

Früherkennung erhöht die Heilungschancen

Etwa 80 bis 90 Prozent der betroffenen Frauen entdecken zufällig oder bei einer Selbstuntersuchung, dass sie Brustkrebs haben könnten. Die Entwicklung dieser sicht- und tastbaren Tumore ist jedoch oft schon recht weit fortgeschritten. Medizinische Studien mit einer großen Zahl von Teilnehmerinnen belegen, dass durch Früherkennungsprogramme die Sterblichkeit der erkrankten Frauen um etwa 25 Prozent verringert werden konnte.

Frauen im Alter über 50 Jahren sowie jüngeren Patientinnen, die beispielsweise aus genetischen Gründen ein erhöhtes Brustkrebsrisiko tragen, wird daher heute ein regelmäßiges Mammografie-Screening angeboten. Die Untersuchungen sind wegen der hohen Zahl von „Fehlalarmen“ sowie diagnostischer Grenzen bei jüngeren Frauen mit sehr dichtem Brustgewebe zwar nicht ganz unumstritten

– trotzdem sollten Frauen zur Brustkrebs-Prävention auf regelmäßige Selbstuntersuchungen, die Vorsorgeuntersuchungen durch ihren Frauenarzt sowie die Teilnahme an den Screenings nicht verzichten. Optimal für eine erfolgreiche Behandlung ist, wenn der Krebs erkannt wird, wenn er sich noch nicht in einem invasiven (zerstörerischen) Wachstumsstadium befindet.

Mögliche Anzeigen für Brustkrebs sind beispielsweise Knoten in der Brust, Hautveränderungen, Einziehungen der Brustwarze oder die Absonderung von Sekreten. Auch Brustentzündungen, Rötungen und Schwellungen außerhalb der Stillzeit sind ein Warnsignal. Oft sind die Ursachen solcher Veränderungen völlig harmlos, jedoch bedürfen sie dringend einer ärztlichen Untersuchung.

Brustkrebs – wie geht es nach einer Verdachtsdiagnose weiter?

Bestandteile der Diagnostik bei einem Verdacht auf Brustkrebs sind bildgebende Verfahren (Mammografie, Ultraschall, zum Teil auch Magnetresonanztomografie/MRT) sowie die Entnahme von Gewebeproben. Falls sich darin Tumorzellen finden, werden diese auf ihren Differenzierungsgrad sowie auf bestimmte Hormonrezeptoren untersucht, deren Vorhandensein Einfluss auf die Therapieoptionen hat. Außerdem erfolgt das sogenannte Staging, um die Größe und möglicherweise vorhandene Metastasierungen zu ermitteln. Danach entwickeln die Ärzte im Rahmen der Tumorkonferenz einen individuellen Therapieplan.

Wie wird Brustkrebs therapiert?

Die Therapie von Brustkrebs erfolgt anhand der Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft. In der Regel wird sie heute durch Kliniken mit einem zertifizierten Brustzentrum übernommen. An einem seit 2004 entwickelten Desease-Management-Programm für Brustkrebs beteiligen sich auch viele niedergelassene Onkologen.

In frühen Krankheitsstadien zielt die Therapie von Brustkrebs grundsätzlich auf eine komplette Heilung ab. Meist ist eine Operation der erste Therapieschritt, die heute bei 60 bis 70 Prozent der Erkrankten brusterhaltend durchgeführt werden kann. Eine Mastektomie (Amputation der Brust) ist vor allem bei großen Tumoren sowie einer Reihe weiterer Faktoren (inflammatorische/entzündliche Karzinome, stark in die Milchgänge eingewachsene Tumore, starker Befall der Lymphgefäße in der Brust) erforderlich.

Manche Frauen entscheiden sich wegen des größeren subjektiven Sicherheitsgefühls auch bewusst dafür. Eine sogenannte neoadjuvante Chemotherapie oder Hormonbehandlung kann vor der Operation den Tumor so weit verkleinern, dass eine brusterhaltende Operation möglich ist. Gleichzeitig gibt sie Hinweise auf die Wirksamkeit bestimmter Medikamente in der adjuvanten (nachoperativen) Therapie.

Brustkrebs erfordert eine systemische Behandlung

Brustkrebs gehört zu den Krebsarten, die schnell im Körper „streuen“ können. Daher entscheiden sich die Ärzte auch in frühen Krankheitsstadien fast immer für eine systemische Therapie. Diese kann in einer konventionellen Chemotherapie, einer Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlungen, in einer hormonellen Behandlung oder in einer Antikörpertherapie bestehen. Die Wahl der Therapieform richtet sich nach den Gegebenheiten jeder einzelnen Patientin – eine Standardformel gibt es dafür nicht.

Auf eine Strahlentherapie wird allerdings nach einer brusterhaltenden Operation fast nie verzichtet, die Rückfallquote sinkt hierdurch von knapp 30 Prozent auf weniger als fünf Prozent. Komplementärmedizinische Methoden tragen oft zu einem besseren körperlichen und seelischen Befinden bei – allerdings sollte mit den behandelnden Ärzten vorab abgesprochen werden, ob sie angemessen sind oder die Gefahr besteht, dass sie die Wirksamkeit der schulmedizinischen Therapie behindern.

Diagnose Brustkrebs – harte Arbeit für die Patientin, Fokussierung auf das „Hier und Jetzt“

Eine Brustkrebsdiagnose bedeutet nicht nur für die Ärzte, sondern auch für die Patientin harte Arbeit. Es geht darum, die eigenen Kräfte zu mobilisieren, sich mit den Therapievorschlägen auseinanderzusetzen und das eigene Leben auf neue Art und Weise in die Hand zu nehmen.

Gleichzeitig geht während der Therapie um eine konsequente Fokussierung auf das „Hier und Jetzt“. Allzu intensive Fragen an die Zukunft helfen in dieser Phase nicht – vielmehr geht es darum, die oft belastenden Behandlungen durchzustehen, um wertvolle Lebenszeit zu gewinnen und hoffentlich eine komplette Heilung zu erreichen.

Trotzdem stehen nach der Diagnose oft der gesamte Alltag und viele andere Lebensbereiche auf dem Prüfstand. Viele Betroffene konzentrieren sich danach deutlich stärker als bisher auf sich selbst und das, was ihnen gut tut. Den Erfolg der Therapien beeinflussen sie auch damit oft sehr positiv.

Bildquelle: © underdogstudios – Fotolia.com

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