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Die Caritas, was ist das eigentlich? Wir fassen für Sie zusammen, wie die Caritas entstanden ist, welche Aufgaben Sie hat und wie ihre Arbeit und Organisation funktioniert. Damit können Sie entscheiden, ob Sie die gemeinnützigen und wohltätigen Zwecke der Caritas unterstützen oder sogar für die Caritas arbeiten wollen.

Überblick

  • Geschichte der Caritas
  • Ziele der Caritas
  • Aufgaben der Caritas
  • Struktur der Caritas
  • Kritik an der Caritas
  • Caritas International in Deutschland
  • Caritas Internationalis
  • Finanzierung der Caritas
  • Bei der Caritas arbeiten
  • Voraussetzungen für die Arbeit bei der Caritas

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Geschichte der Caritas

Schon 1897 gründete der Prälat Lorenz Werthmann in Köln den Deutschen Caritasverband für das katholische Deutschland. Damit ist er der erste Verband dieser Art, auf den bald weitere Gründungen in der Schweiz (1901) und in Österreich (1903) folgten. Etwas später wurde auch in den USA (1910) ein vergleichbarer Verband gegründet.

Erst 1915 erkannte die Deutsche Bischofskonferenz den Caritasverband als Zusammenfassung der Caritasverbände in den einzelnen Diözesen an. Das Netz der Diözesan-Caritasverbände wurde weiter ausgebaut, so dass bis 1922 jede Diözese einen hatte.

1933 gestand man dem Verband auf dem Reichskonkordat weitläufige Rechte zu, die konkrete Arbeit wurde aber stark eingeschränkt.

Ziele der Caritas

Die katholische Kirche verkündet ihre Heilslehre und setzt sie in zentralen Bereichen wie Taufe, Eheschließung und Beichte selbst konkret in die Realität um. Für gelebte Nächstenliebe und andere wichtige Bereiche braucht es weitere Möglichkeiten. Die Caritas versteht sich deshalb als Konkretisierung der katholischen Lehren. Dafür übernimmt die Caritas soziale Aufgaben und wirkt international als Hilfsorganisation mit.

Aufgaben der Caritas

Das Leitbild der Caritas wird, wie der Name schon andeutet, von karitativen Aufgaben bestimmt. Als Ziele sind der Schutz der Menschenwürde, Solidarität und grenzüberschreitende Zusammenarbeit festgelegt. Langfristig soll die Entwicklung der Menschheit mitgestaltet werden.

Die Caritas hat sich in ihrer Geschichte unterschiedlichen Aufgaben gewidmet, die von der Familienerholung bis zur Vertretung der Interessen von Kriegsgefangenen reichen. Verstärkt nahm sich die Caritas internationalen Hilfsaufgaben an, etwa bei Naturkatastrophen.

Dazu wurde neben dem Caritasverband die Organisation Caritas International gegründet. Sie arbeitet mit dem Deutschen Roten Kreuz, der Diakonie Katastrophenhilfe und einer Reihe von katholischen Hilfswerken wie Misereor, Renovabis oder den Sternsingern zusammen.

Struktur der Caritas

Neben den rechtlich eigenständigen Diözesan-Caritasverbänden gehören der Caritas über 250 karitative Genossenschaften und über 35 Fachverbände an. Zu ihnen gehören der Malteser-Hilfsdienst, das Raphaelswerk, die Bahnhofsmission und weitere. Der föderale Aufbau sieht vor, dass die lokalen Verbände in Landesverbänden zusammengefasst sind, die wiederum Teil des deutschlandweiten Caritasverbandes sind. Dessen Sitz ist in Freiburg im Breisgau.

Der Deutsche Caritasverband e.V. gehört mit über 160 anderen nationalen Verbänden zu Caritas Internationalis, was nicht mit dem deutschen Caritas International verwechselt werden sollte.

Kritik an der Caritas

Die manchmal strengen Regeln der Caritas werden immer wieder kritisiert, weil sie nicht zeitgemäß erscheinen oder sich selbst widersprechen. Wenn zum Beispiel ein Mitarbeiter der Caritas sich offen zu seiner Homosexualität bekennt, muss abgewogen werden: Ist die Ablehnung der katholischen Kirche von Homosexualität höher zu bewerten oder die Würde des Menschen und ein Leben ohne Diskriminierung?

Vielfach stehen die Rechte und das Selbstverständnis der Caritas im Widerspruch zu den Grundsätzen der Bundesrepublik Deutschland.

Caritas International in Deutschland

Das internationale Hilfswerk der deutschen Caritas hat sich die weltweite Not- und Katastrophenhilfe zur Aufgabe gemacht. Dafür ist sie vor allem in Entwicklungsländern und in den Schwellenländern Mittel- und Osteuropas aktiv. Der Fokus liegt dabei auf benachteiligten Gruppen wie Kindern, Alten, Behinderten und Kranken.

Neben eigenen Projekten unterstützt die Caritas auch die Arbeit von anderen Initiativen. Dazu gehört das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe.

Caritas Internationalis

Der Dachverband aller nationalen Caritas-Vereinigungen hat seinen Sitz im Vatikan. Außerdem ist er mit Niederlassungen bei den Vereinten Nationen und in weiteren wichtigen Städten vertreten. Mit den bis dahin bestehenden 13 Verbänden wurde Caritas Internationalis 1951 gegründet. Die Leitung wird von Kirchenvertretern oder Laien übernommen.

Finanzierung der Caritas

Die Arbeit der Caritas wird durch Spenden und Haushaltsmittel der Katholischen Kirche, aber auch durch öffentliche Gelder der Bundesregierung und der Europäischen Union unterstützt. Allein beim Hilfswerk Caritas International fließen jedes Jahr etwa 45 Millionen Euro in die einzelnen Projekte.

In den vergangenen Jahren musste die Caritas den Umfang der Arbeit reduzieren und manche Maßnahmen komplett streichen, weil sich der Staat aus der Finanzierung zurückgezogen hat, oder weil die Kosten gestiegen sind.

Insgesamt schätzt man die Kosten, die jährlich entstehen, auf 37 Milliarden Euro.

Bei der Caritas arbeiten

In Deutschland sind über 550.000 Mitarbeiter hauptamtlich bei die Caritas angestellt. Dabei liegt der Anteil der Frauen bei über 80 Prozent. Darüber hinaus unterstützen etwa eine halbe Million ehrenamtliche Helfer die Arbeit der Caritas. In einigen Regionen und Bundesländern ist die Caritas damit einer der wichtigsten Arbeitgeber oder bestimmt das gesellschaftliche Leben maßgeblich mit.

Die Caritas nutzt ein eigenes Tarifwerk, das zwar an das Tarifwerk des öffentlichen Dienstes angelehnt ist, bei dem es sich aber nicht im eigentlichen Sinn um einen Tarifvertrag handelt. Es gibt einige wichtige Abweichungen zu den sonst üblichen Regelungen.

Da die katholische Kirche ein Selbstbestimmungsrecht hat, hat sie größere Befugnisse als die meisten anderen Arbeitgeber. Mitarbeiter dürfen sich zum Beispiel weder in einer Gewerkschaft zusammenschließen noch ihre Forderungen mit einem Streik bestärken.

Voraussetzungen für die Arbeit bei der Caritas

Bei der Caritas und anderen kirchlichen Verbänden ist es allgemein üblich, die richtige Konfessionszugehörigkeit zur Voraussetzung für einen Job zu machen. Das ist allerdings nicht in allen Fällen gerechtfertigt. Nur wenn es sich um eine wesentliche, rechtmäßige und gerechtfertigte berufliche Anforderung handelt, müssen Sie tatsächlich der Religionsgemeinschaft angehören.

Ist das nicht der Fall können Sie sogar auf eine Entschädigung klagen, falls Sie abgelehnt oder nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden.

Bildquelle: © mylu – Fotolia.com

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