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Change Management, auch als Veränderungsmanagement bekannt, bezeichnet alle Maßnahmen, die notwendig sind, um einem Unternehmen oder einer anderen Organisation eine neue Richtung zu geben. Hier erfahren Sie, ob es sich dabei nur um ein neues Modewort von Unternehmensberatern handelt und wie Sie selbst zum Change Manager werden können.

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Überblick:

  • Definition
  • Entwicklung
  • 3-Phasen-Modell
  • Change Agents
  • Voraussetzungen
  • Change Management studieren
  • Als Change Manager fortbilden
  • Change Management richtig nutzen
  • Berufsaussichten
  • Kritik

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Definition

Die Möglichkeit sich zu verändern, ist eine wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Unternehmen. Deshalb gibt es zahlreiche Techniken und Theorien, die sich mit den Veränderungen im Großen oder in einzelnen Details beschäftigen.

Vom Change Management muss man das Änderungsmanagement abgrenzen, das sich mit der Weiterentwicklung von einzelnen Produkten oder Produktlinien befasst.

Veränderungsmanagement setzt an vorhandenen Strukturen an und versucht sie so an die Gegebenheiten anzupassen, dass die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens gesteigert werden kann.

Entwicklung

Auch das Change Management ist in unablässiger Veränderung. Es entstand in den 1930ern in den USA. Eine frühe Erkenntnis war, dass die Leistungsfähigkeit von Arbeitern weniger von den Arbeitsbedingungen abhing, sondern mehr von der Aufmerksamkeit, die man ihnen schenkte. In den folgenden Jahrzehnten entwickelten sich verschiedene Theorien und Modelle, wie die Veränderung in einem Unternehmen idealerweise vor sich geht.

Nachdem sich das Change Management etabliert hatte, wurde es zunehmend eine Aufgabe von Führungskräften. Während früher externe Experten sich um Veränderungen kümmerten, wird heute von Managern erwartet, dass sie selbst dafür sorgen. Das kann unter anderem dann zu einer Herausforderung werden, wenn man begründen muss, warum die von einem selbst eingeführten Abläufe nach einiger Zeit über den Haufen geworfen werden müssen.

3-Phasen-Modell

Das Modell von Kurt Lewin geht davon aus, dass zunächst einmal geeignete Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die vorhandenen Strukturen aufzutauen. Dafür müssen die verantwortlichen Stellen zu der Einsicht gelangen, dass Vorstellung und Realität voneinander abweichen. Als Folge davon wird der Status Quo in Frage gestellt.

Dies führt zu einer Phase der Bewegung, in der neue Techniken und Herangehensweisen ausprobiert werden.
Zuletzt muss ermittelt werden, womit man die besten Ergebnisse erzielt hat und diese mit den geeigneten Maßnahmen im Arbeitsprozess verankern. Das wird als Einfrieren bezeichnet.

Neben diesem Modell gibt es viele weitere Modelle, die teilweise an bestimmte Branchen oder Firmen angepasst sind und zum Beispiel berücksichtigen, dass in den meisten Unternehmen ständig kleinere Veränderungen übernommen werden.

Change Agents

Eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung der Änderungen ist die Tätigkeit des Change Agents, also einer Person, die die Änderungen überwacht und sie in die richtigen Bahnen lenkt. Sie müssen in den relevanten Themengebieten geschult sein und sich hervorragend mit der betreffenden Firma auskennen. Dabei müssen sie aber Objektivität bewahren können.

Voraussetzungen

Um als Change Agent arbeiten zu können, brauchen Sie eine Reihe von Fähigkeiten. Dazu gehören Personalwesen, Projektmanagement, Coaching und umfassende Kenntnisse in Betriebswirtschaft. Dabei ist es egal, ob der Change Agent aus dem Unternehmen selbst kommt, oder als Berater von außen hinzugenommen wird. Beides hat gewisse Vor- und Nachteile. Letztendlich kommt es aber auf die Persönlichkeit und die Fachkenntnis der jeweiligen Person an.

In größeren Unternehmen ist es unverzichtbar, dass der Change Agent durch Change Teams unterstützt wird, die die Maßnahmen über einen längeren Zeitraum hinweg überwachen können.

Change Management studieren

Wie viele Dienstleistungen, die man gewinnbringend anbieten kann, lässt sich Change Management studieren. Es wird zum Beispiel als Masterstudiengang Innovations- und Change-Management angeboten. Der Lehrplan verknüpft betriebs- und volkswirtschaftliche Themen mit verhaltenswissenschaftlichen Erkenntnissen. Dabei belegen Sie drei Semester lang Lehrveranstaltungen zu den einzelnen Themen und haben danach ein Semester lang Zeit, um Ihre Masterarbeit zu verfassen.

Die Themen gliedern sich in folgende Gebiete:

  • Soziologische, psychologische, rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen
  • Theorie des Change Management
  • Techniken des Change Management

Als Change Manager fortbilden

Einige Institutionen in Deutschland bilden einen mehrtägigen Fortbildungskurs zum Change Manager an. Diese Kurse richten sich vor allem an Führungskräfte in Unternehmen und kosten um die 2.000 bis über 6.000 Euro.

Der Vorteil dieser Kurse ist die kompakte Schulung zu Themengebieten, die direkt im Betrieb umgesetzt werden können. Dabei besteht allerdings die Gefahr, dass man das Tempo, das in diesen Kursen vorherrscht, auch von seinen Kollegen im Betrieb erwartet. Die Realität des Change Management ist allerdings hauptsächlich von Durchhaltevermögen geprägt.

Change Management richtig nutzen

Mit der Betriebsgesundheit ist es wie mit der körperlichen Gesundheit: Vorsorgen ist besser als heilen. Change Management sollte also idealerweise von Anfang an Teil einer Unternehmensstrategie sein. Da Veränderungen viel Aufmerksamkeit und Anstrengungen verlangen, ist es manchmal besser, sich einzugestehen dass bestehende Strukturen zwar nicht optimal sind, aber zufriedenstellend funktionieren. Auch die Erkenntnis, was möglich ist und was nicht, gehört zum Change Management.

Versuchen Sie in kleinen Schritten vorzugehen. Ein kleiner Erfolg ist besser als ambitioniertes Scheitern. Und denken Sie daran, dass die Veränderungen von den Mitarbeitern in einem Unternehmen getragen werden. Nur wenn sie von sich aus daran arbeiten, können die Veränderungen gelingen.

Berufsaussichten

Als Change Manager sind Sie mit einem Unternehmensberater vergleichbar. Um Ihre Berufsaussichten und Karrierechancen zu steigern sollten Sie unbedingt mehr Kenntnisse in diesem Bereich erwerben. Nur wenn Sie sich mit allen Bereichen der Betriebsführung auskennen, können Sie von der Neugründung bis zur geplanten Insolvenz die passenden Maßnahmen anbieten.

Kritik

Viele Veränderungsprozesse führen nicht zum gewünschten Ergebnis. In der Forschung sind die Gründe dafür schon lange bekannt, aber in der Praxis ist es schwer, diese Erkenntnisse zu nutzen. Außerdem wird der Veränderungsprozess in vielen Fällen viel zu spät angestoßen. Selbst bei einer optimalen Umsetzung kann der negative Verlauf einer Entwicklung nicht mehr aufgehalten werden.

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