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Das Chemieingenieurwesen beschäftigt sich mit Chemie in industrieller Größenordnung. Hier erfahren Sie, was Sie mitbringen sollten, um in diesem Bereich Karriere zu machen, wie die Ausbildung abläuft und was der Job mit sich bringt.

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Überblick:

  • Definition
  • Aufgaben
  • Tätigkeiten
  • Produktentwicklung
  • Studium
  • Voraussetzungen
  • Berufsaussichten
  • Gehalt
  • Weiterbildung
  • Spezialisierungen
  • Gefahren

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Definition

Chemieingenieurwesen oder Chemietechnik verbindet das Wissen über chemische Prozesse mit den technischen Grundlagen für eine sichere und effiziente Verarbeitung.

Viele Reaktionen, die im Reagenzglas problemlos funktionieren, müssen für einen großen Maßstab völlig neu überdacht werden. Dafür stehen Chemieingenieuren inzwischen zahlreiche Hilfsmittel zur Verfügung. Für Neuentwicklungen ist aber stets Erfahrung und Eigenverantwortung gefragt.

Aufgaben

Chemietechniker müssen Energie- und Stoffströme bilanzieren. Das bedeutet, dass sie bestimmen müssen, wie zum Beispiel das Mischungsverhältnis sein muss, wie lange eine Reaktion braucht und wie viel Wärme dabei entsteht. Dementsprechend planen Sie die Leitungen und alle anderen notwendigen Anlagen.

Darüber hinaus müssen Sie bestimmte weitere Anforderungen mit einplanen: Sicherheitsvorkehrungen, die Möglichkeit Anlagen zu reinigen, über Nacht stillzulegen und sie zu erweitern.

Ein Chemieingenieur muss auch wissen, in welchen Abständen bestimmte Bauteile ausgewechselt werden müssen.

Tätigkeiten

Was ein Chemieingenieur macht, hängt davon ab, auf welche Branche oder welches Gebiet er sich spezialisiert hat. Schon im Studium wird ein Schwerpunkt gesetzt, zum Beispiel auf die Herstellung von Lebensmitteln, Arzneien oder Farbstoffen.
Davon hängt auch ab, ob man einen Großteil der Arbeitszeit im Labor, am Computer oder bei den Herstellungsanlagen verbringt. Je nach Betriebsgröße übernehmen Sie auch weitere Tätigkeiten wie Verhandlungen mit Kunden und Zulieferern oder die Vorbereitung der Anlagen für Kontrollen und Zertifizierungen.

Produktentwicklung

Es macht Sinn, dass sich ein Chemietechniker auch gleich um die Entwicklung von neuen Produkten kümmert. Er hat das nötige Know-How, um zu wissen, was möglich ist und wie man etwas mit minimalem Aufwand produzieren kann.

Mit Hilfe von Computersimulationen kann er schon am Reißbrett neue Eigenschaften kreieren und mögliche Gefahren ausschließen.
Das Chemieingenieurwesen sorgt auch dafür, dass Produkte getestet werden, um eine konstante Qualität zu gewährleisten.

Studium

Mehrere Wege führen zu einem Job im Chemieingenieurwesen: Man kann das Fach selbst studieren oder kommt als Nebeneinsteiger über Chemie, Maschinenbau und Verfahrenstechnik dazu. An manchen Universitäten enthält der entsprechende Studiengang mehrere Fächer. Zum Beispiel „Chemie und Verfahrenstechnik“.

Üblicherweise beginnt das Studium mit einer Reihe von Pflichtmodulen für Chemie, Mathematik, Physik, Informatik allgemein und Chemieingenieurwesen im Speziellen.

Danach kann man sich für eines von mehreren Wahlpflichtmodulen entscheiden. Das kann zum Beispiel die Versuchsplanung sein oder die Energietechnik.

Darauf folgen ein Praktikum und Grundlagen in flankierenden Fertigkeiten wie Präsentationstechniken.
Das Bachelor-Studium dauert in der Regel sechs Semester.

Je nach Universität gibt es verschiedene spezielle Zulassungsvoraussetzungen, zum Beispiel ein Vorpraktikum.

Voraussetzungen

Wer mit Chemie nichts anfangen kann, ist in diesem Beruf falsch, denn er setzt sich und andere unnötigen Gefahren aus. Außerdem sollten Sie gut englisch sprechen, denn Sie werden wahrscheinlich viel mit Unternehmen im Ausland kommunizieren, vielleicht sogar dort arbeiten und jede Menge englische Fachliteratur lesen.

Chemieingenieure müssen darüber hinaus Teamplayer sein. Eine Anlage baut sich nicht alleine und auch der beste Plan braucht ab und zu erklärende Worte.

Berufsaussichten

Der Bedarf an Chemieingenieuren steigt und es ist kein Problem einen Job zu finden, wenn man einigermaßen flexibel ist. Vor allem für Einsteiger ist es relativ einfach sich zu bewerben und aus verschiedenen Angeboten auszuwählen.

Schwieriger wird es nur, wenn man eigene Vorstellungen verwirklichen möchte. Aber es gibt immer mehr Bereiche, die sich für das Chemieingenieurwesen öffnen und berufliche Perspektiven bieten, z.B. der Umweltschutz.

Gehalt

Als Einstiegsgehalt können Sie mit über 3.000 Euro rechnen. Erfahrene Spitzenverdiener, die zum Beispiel den Aufbau von selbst geplanten Anlagen im Ausland überwachen, kommen auf um die 8.000 Euro. Normalerweise lässt sich der Job gut mit dem Privatleben in Einklang bringen. Wer mehr Verantwortung übernehmen möchte, muss sich aber darauf einstellen, dass er oft im Ausland sein wird.

Weiterbildung

Es gibt eine ganze Reihe von Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen für Chemieingenieure. Den Anfang macht die Spezialisierung auf ein oder mehrere Gebiete.

Dabei sollten Sie schon bei der Auswahl der Universität darauf achten, welche Masterstudiengänge angeboten werden. Eine Vielzahl davon ist an die jeweiligen Bachelor-Studiengänge gekoppelt. Damit ist es oftmals nicht möglich den Studienort zu wechseln oder nur mit zusätzlichem Aufwand.

Wer möchte, kann in der Wissenschaft weiterarbeiten und promovieren. Eine andere Möglichkeit ist es sich selbstständig zu machen, um den eigenen Marktwert selbst bestimmen zu können.

Spezialisierungen

Das Chemieingenieurwesen gliedert sich in die unterschiedlichsten Disziplinen auf. Dazu gehören zum Beispiel die Anlagentechnik inklusive Anlagensteuerungstechnik, die Lebensmitteltechnik oder die thermische Verfahrenstechnik.

Chemietechniker entwickeln Katalysatoren, also Vorrichtungen, die bestimmte Reaktionen beschleunigen oder vereinfachen und Trennverfahren für die Reinigung einzelner Stoffe. Damit können Sie in vielen Bereichen des täglichen Lebens zum Einsatz kommen, denn fast überall finden chemische Reaktionen statt, von der Zubereitung von Essen bis zur Reinigung des Abwassers.

Ein weiteres interessantes Beschäftigungsfeld ist die Werkstoffkunde. In der Materialwissenschaft ermitteln Sie, welche Eigenschaften ein bestimmter Stoff mitbringen muss, um eine bestimmte Aufgabe erfüllen zu können.

Gefahren

Als Chemieingenieur lebt man nicht ganz ungefährlich. Je nach Branche hat man es mit toxischen oder anderweitig gefährlichen Stoffen zu tun, gegen die man sich entsprechend schützen muss. Trotzdem ist es nicht immer möglich Langzeitfolgen komplett auszuschließen, wenn man Tag für Tag mit bedenklichen Substanzen zu tun hat. Weitreichende Sicherheitsvorschriften sorgen dafür, dass sich das Risiko in Grenzen hält.

Bildquelle: © DragonImages – Fotolia.com

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