Idealerweise sollen wir nicht nur gut und schnell arbeiten, sondern auch am besten viele Aufgaben gleichzeitig erledigen können. Erfahren Sie, warum Multitasking nur begrenzt funktioniert und wie wir optimaler Weise damit umgehen.
Multitasking
Kennen Sie das Gefühl? Sie sitzen an einer Aufgabe und versuchen dabei Ihr Lieblingsprogramm zu genießen. Das nebenstehende Mittagessen wird langsam kalt. Dann klingelt auch schon das Telefon. Eine aufgebrachte Bekannte beschwert sich über einen Vorfall und will Ihr Feedback dazu haben.
Spätestens jetzt beginnt der Frust in Ihnen hochzusteigen. Während Sie versuchen zuzuhören und Gedanken zu fassen, ärgern Sie sich darüber, dass Ihr Essen kalt wird, haben Angst, dass Sie eine Schlüsselszene aus Ihrer Lieblingsserie verpassen könnten und gleichzeitig wird Ihnen bewusst, dass Sie mit Ihrer Aufgabe im Zeitverzug stecken. Da werden Sie am Telefon auch schon gefragt, ob Sie denn überhaupt bei der Sache seien.
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Nach der genannten Situation sind Sie nicht nur kaum weitergekommen, sondern auch nervlich am Ende. Woran liegt das? Kann man Multitasking lernen und perfektionieren? Wie funktioniert Multitasking überhaupt?
Der Prozess des Multitaskings
Der Begriff Multitasking kommt ursprünglich aus der Computerwelt. Und zwar entstand er zu dem Zeitpunkt, als Computer lernen sollten, mehrere Programme gleichzeitig auszuführen, das konnten sie schließlich nicht immer schon. Aus der Maschinenwelt fand der Begriff schließlich seinen Weg in unser Leben. Die Kunst des Multitaskings, also mehrere Dinge gleichzeitig tun zu können, gilt allerdings schon seit je her als ein Zeichen von Intelligenz.
Tatsächlich bestanden die ersten Prozessoren aber aus einem Kern. Das Multitasking funktionierte nur, indem der Prozessor immer wieder blitzschnell zwischen den Aufgaben sprang. Das kostet Zeit und Rechenkapazität.
Mittlerweile ist das Problem durch Mehrkernprozessoren gelöst.
Ein Gehirn – ein Kern
Ähnlich wie beim Computer mit einfachem Prozessor hat der Mensch dasselbe Problem. Auch wir haben nur ein Gehirn. Studien haben festgestellt, dass Multitasker schneller ablenkbar sind und dadurch wesentlich unkonzentrierter arbeiten. Dadurch, dass sie stets zwischen den Aufgaben in hohem Tempo springen müssen, verlieren Sie Zeit. Nicht nur die Zeit, die beim „Springen“ entsteht, sondern auch Zeit, um sich wieder in die andere Aufgabe einzufinden. Je größer und komplexer die Aufgaben sind, desto mehr Zeit wird verloren.
Eine weitere Komponente ist die Vertrautheit mit der Materie. Ist der Multitasker mit der Materie weniger vertraut, braucht er im Schnitt länger um sich zurechtzufinden. Weiteren Studien zufolge kann das Gehirn selbst bei viel Übung und Training nur eine Sache gleichzeitig ausführen, es bedarf also immer den Sprüngen zwischen den Aufgaben.
Optimal verteilt
Im Grunde genommen ist es alles andere als sinnvoll sich mit mehreren Aufgaben gleichzeitig zu befassen. Es kostet viele Energie und scheinbar auch mehr Zeit. Allerdings ist es wichtig, die Bedingungen dahinter zu sehen:
Komplexere oder unvertraute Dinge sollten wir in jedem Falle einzeln und voll konzentriert bearbeiten. Was ist jedoch mit sehr einfachen oder vertrauten Aufgaben?
Eine Sache, die das Menschliche Gehirn der Technik vormacht, ist der Prozess des Lernens und Automatisierens. Wenn wir eine Sache öfter machen, wird sie uns nach und nach „in Fleisch und Blut übergehen“. Das kann ein extremer Vorteil sein. Laufen und gleichzeitig ein Telefonat führen ist eine Leichtigkeit. Gewissenmaßen sind wir also doch multitaskingfähig.
Es kommt immer darauf an, welchen Tätigkeiten wir nachgehen. Grundsätzlich ist es ratsam, sich stets selbst zu reflektieren. Automatisierte Aufgaben sind mit einfachen Dingen wie das im Beispiel genannte Telefonieren gut kombinierbar. Dinge, die allerdings unsere Aufmerksamkeit weiter beanspruchen sollten wir auf jeden Fall gesondert und mit voller Konzentration durchführen.
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