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,Hamburg: Abends war ihre Tochter immer unterwegs. Doch dass sie anschaffen ging, merkten die Eltern erst, als es bereits zu spät war…

Ein harter Prozess

Mittlerweile ist es ein paar Jahre her, dass gegen einen mutmaßlichen Zuhälter ermittelt wurde. Vor Gericht wurde er dann angeklagt, weil er gleich zwei 17-jährige Schülerinnen der katholischen Sophie-Barat-Schule dazu gebracht haben soll, sich auf dem Sex-Portal „kaufmich.com“, bei einem Escort-Service sowie im Puff „Villa der Sünde“ in Hamburg Niendorf zu prostituieren.

Als Zeugin musste unter anderem auch die Mutter des einen Opfers aussagen. Sie erklärte damals im Gerichtssaal: „Bei uns im Briefkasten lag ein Einschreiben für Luisa. Ein Einschreiben für eine Schülerin? Ich habe den Absender recherchiert. Es war ein Schreiben von einem Escort-Service. Luisa hatte sich da beworben.“

Anschließend erklärte die Mutter die Reaktion ihrer Tochter: Diese bestand nämlich darauf, keine Prostituierte zu sein.

Irgendwann flog der Schwindel auf

Wenig später, als die Tochter 18 wurde, flatterten weitere verdächtige Briefe ins Haus. Diesmal waren es Schreiben von Banken, bei denen Geld für ihre Ausbildung angelegt war – insgesamt ging es um rund 100.000 Euro. Das Mädchen selbst hatte die Kontovollmacht.

„Das waren Abrechnungen. Sofort nach ihrem Geburtstag wurde das erste Konto aufgelöst. Das Mädchen sagte: Das Geld ist bei David (mutmaßlicher Zuhälter) im Tresor“, erklärte ihre Mutter.

Nun engagierten die Eltern einen Privatdetektiv, um der Sache auf den Grund zu gehen. Sie wollten mehr über diesen David erfahren. Doch ohne Erfolg.

David selbst hatte dem Mädchen erfundene Geschichten über sein Leben erzählt. Er habe unter anderem eine Lehre in spirituellen Sachen gemacht. Anschließend sei er als Kampfsportler für das Olympische Team ausgewählt worden, hätte jedoch aus persönlichen Gründen abgelehnt. Mit solchen Lügen schaffte er es, das Mädchen von sich zu faszinieren.

Als das Mädchen jedoch plötzlich die Großeltern um 400.000 Euro anbettelte, entschied sich die Familie, die Polizei verständigen. Das Mädchen zog aus – und ihre Familie hatte 262 Tage keinen Kontakt mehr zu ihr.

Schauten die Eltern auf die Puff-Website, konnten sie ihre Tochter dort zur Schau gestellt sehen…

Bildquelle: © sabelskaya – Fotolia.com

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