Sie überlegen sich Glasbläser zu werden? Dann bereiten Sie sich auf einen heißen Beruf vor! Hier erfahren Sie, was Sie über die Ausbildung zum Glasbläser wissen müssen. Wir geben Ihnen Hinweise, wie die Berufsaussichten sind und welches Gehalt Sie erwarten dürfen. Damit bekommen Sie ein glasklares Bild vom Beruf des Glasbläsers!

✅⟹ Aktuelle Ausbildungen: Jetzt Ausbildung finden

✅⟹ Produkttester werden: Jetzt Produkttester werden

Überblick:

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

 

Glasbläser und Glasmacher

Das Handwerk des Glasbläsers hat sich in den letzten Jahrhunderten kaum verändert. Das Ausgangsmaterial wurde immer reiner und die Methode zum Verflüssigen des Glases immer einfacher in der Anwendung, aber die anderen Werkzeuge sind mehr oder weniger gleich geblieben.

Deshalb gibt es die Unterscheidung zwischen Glasbläser und Glasmacher ebenfalls schon sehr lange. Im Gegensatz zum Glasmacher arbeitet der Glasbläser „vor der Lampe“. So bezeichnet man den Brenner, bei dem es sich früher tatsächlich um eine Öllampe handelte.

Ausbildung

Die Ausbildung zum Glasmacher und Glasbläser dauert 3 Jahre und findet im dualen System statt. Es gibt keine vorgeschriebene schulische Zulassungsvoraussetzung. Derzeit gibt es drei Fachrichtungen, die für die Ausbildung angeboten werden:

  • Christbaumschmuck
  • Glasgestaltung
  • Kunstaugen

Wer sich auf ein bestimmtes Themengebiet spezialisieren möchte, sollte sich frühzeitig darüber informieren, welche Art der Ausbildung die richtige dafür ist.

Die Werkzeuge

Charakteristisch für Glasbläser sind die langen Metallrohre, mit denen das Glas geblasen wird. Man bezeichnet sie als Pfeifen. Diese Pfeifen gibt es in den unterschiedlichsten Längen und Durchmessern.

Bei der richtigen Temperatur ist das Glas sehr leicht verformbar, man braucht also mit der Lunge nur relativ wenig Druck aufzubauen. Trotzdem muss die Konstitution stimmen, wenn man als Glasbläser arbeiten will.

Neben zahlreichen Scheren und Zangen aus Metall sind die Formen aus Birnbaumholz sehr wichtig für Glasbläser. In ihnen entstehen Kugeln und andere Hohlformen, die bis zur Perfektion glatt sind.

Die Aufgaben

Glasbläser stellen meist Kunsthandwerk her und veredeln dieses. Dazu zählt neben der Arbeit vor der Lampe das Schleifen, Polieren, Bemalen und Bekleben von Glas.

Je nach Betrieb und persönlicher Eignung kümmert man sich dabei um einzelne Fertigungsschritte oder um die komplette Herstellung.

In Industriebetrieben sind Glasmacher für die Maschinen zuständig, mit denen Fensterglas, Sicherheitsglas und dekorative Glaselemente hergestellt werden.

Glas kommt aber auch in Form von Laborwerkzeug und Leuchtstoffröhren auf den Markt. Eine weitere Nische ist die Herstellung von Glasaugen für Medizin und Spielzeugindustrie.

Glasapparatebauer

In der Chemie braucht man einige sehr spezielle Werkzeuge, die korrosionsbeständig, durchsichtig und leicht zu reinigen sind. Glas ist dafür ein ausgezeichneter Werkstoff. Die Herstellung von Glaskolben, Liebig-Kühlern, Pipetten und anderen Geräten erfordert ein hohes Fachwissen und große Genauigkeit.

Thermometermacher

Auch in Zeiten moderner Elektronik kann man in manchen Bereichen nicht auf traditionell gefertigte Thermometer verzichten. Als Thermometermacher lernt man hochpräzise Messinstrumente herzustellen, die ebenso für ein Labor geeignet sind wie für die Terrasse zuhause.

Leuchtröhrenglasbläser

Moderne LEDs haben Leuchtstoffröhren vielfach abgelöst. Aus manchen Bereichen sind sie als nostalgisches Marketingmittel nicht wegzudenken.

Leuchtröhrenglasbläser fertigen komplette Werbetafeln inklusive Elektronik und Befestigung. Dafür brauchen sie neben dem Handwerkszeug des Glasbläsers Kenntnisse in Elektronik, Chemie, Optik und darüber, womit man Kunden gewinnen kann.

Gefahren

Die Arbeit als Glasbläser oder Glasmacher bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich. Um Glas verarbeiten zu können, muss es auf seht hohe Temperaturen erhitzt werden. Man arbeitet also ständig in einer schweißtreibenden Umgebung.

Im Mittelalter hatten Glasbläser deshalb unbegrenzten Anspruch auf Bier. Das Resultat waren oftmals Alkoholismus und Unfälle unter Alkoholeinfluss.

Um Glas zu Geschirr und Kunstgegenständen verarbeiten zu können, muss es oft frei in der Luft geformt werden. Dafür ist eine gewisse körperliche Kraft und Ausdauer erforderlich.

Dazu kommen versteckte Gefahren durch giftige Materialien und die UV- bzw. Infrarotstrahlen, die durch das Erhitzen entstehen. Glasbläser tragen deshalb besondere Schutzbrillen aus Didymium.

Gehalt

Während der Ausbildung bekommt ein Glasbläser etwa 600 bis 650 Euro in der Industrie, bzw. 250 bis 650 Euro im Handwerk. Bis zum Ende der Ausbildung steigt das Gehalt um etwa 100 bis 150 Euro.

Danach ist man, wenn man Wert auf ein hohes Gehalt legt, in der Industrie am besten aufgehoben. Im Handwerk ist der Verdienst meist nicht viel höher als der Mindestlohn.

Schinderware

Traditionell genießen die Angehörigen bestimmter Zünfte bestimmte Privilegien. Bei den Glasbläsern ist es üblich, dass sie die Arbeitsmittel in ihren Arbeitspausen nutzen dürfen, um Gegenstände herzustellen, die auf eigene Rechnung verkauft werden oder dem Prestigegewinn dienen.

Diese so genannte Schinderware gibt es bis heute. Findige Glasbläser können sich damit ein Zubrot verdienen und neue Techniken ausprobieren.

Ein Glasbläser kann ein reiner Handwerker oder ein Künstler sein. Dementsprechend vielseitig sind die Möglichkeiten sich zu profilieren oder weitere Wege aufzutun, um sein Einkommen zu steigern.

Praktika

Der Beruf des Glasbläsers ist eine Welt für sich. Mit einem Praktikum kann man leicht herausfinden, ob man mit den Arbeitsbedingungen und den Kollegen zurechtkommt.

Traditionell befinden sich die großen Glashütten und Fertigungsbetriebe im Bayerischen Wald und in anderen Gegenden, in denen die benötigten Rohstoffe zur Verfügung standen. Wer gerne in einer naturnahen Umgebung wohnt, ist hier gut aufgehoben.

Aber auch urbane Typen finden bei einem Leuchtröhrenglasbläser das richtige Umfeld.
Der Beruf des Glasbläsers ist in der Tradition verwurzelt und bietet unzählige Möglichkeiten moderne Techniken zu nutzen, um die volle Bandbreite an Geschmäckern anzusprechen.

Bildquelle: © francesca52 – Fotolia.com

2 Bewertungen
5.00 / 55 2